Canyon-SRAM näher aber immer noch weit weg

Boels-Dolmans dominiert daheim Teamzeitfahren und Gesamtklassement

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Boels-Dolmans dominiert daheim Teamzeitfahren und Gesamtklassement"
Das Team Boels-Dolmans ist im Teamzeitfahren momentan das Maß der Dinge. | Foto: Cor Vos

01.09.2016  |  (rsn) - Auch im letzten Teamzeitfahren vor den Weltmeisterschaften hat das Team Boels-Dolmans seine Favoritenrolle für Katar noch einmal eindrucksvoll unterstrichen. Die niederländische Equipe dominierte den 26,4 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr auf der 2. Etappe der Boels Rental Ladies Tour in Gennep und war mit 30:58 Minuten sowie einem Schnitt von knapp 52 Stundenkilometern ganze 33 Sekunden schneller als die deutsche Canyon-SRAM-Mannschaft. Rabo-Liv fuhr mit 1:05 Minuten Rückstand auf Rang drei.

"Es gab Rückenwind auf dem Weg raus und Gegenwind zurück mit ein paar schwierigen Kurven im Zielbereich sowie am Wendepunkt. Ansonsten ging es hauptsächlich geradeaus", sagte die 20-jährige Dänin Amalie Dideriksen, die nach ihrem Auftaktsieg im Orangenen Trikot der Gesamtführenden in die 2. Etappe gegangen war und das auch am Donnerstag während des dritten Teilstücks wird tragen dürfen. Dideriksen nämlich erreichte gemeinsam mit all ihren fünf Teamkolleginnen das Ziel. Während bei der Konkurrenz unterwegs Fahrerinnen zurückfielen, blieb Boels-Dolmans geschlossen - ein Zeichen, dass sogar noch mehr drin gewesen wäre?

"Ich wusste, dass wir schnell waren und die Zwischenzeit hat es bestätigt. Danach sind wir einfach so weitergefahren bis zum Ziel. Jede hat alles gegeben", war sich Dideriksen sicher. An der Zwischenzeitmessung hatten die Niederländerinnen nur fünf Sekunden Vorsprung auf Canyon-SRAM und 23 auf Rabo-Liv. Der Rückweg bei Gegenwind war schließlich ausschlaggebend für die großen Abstände.

Doch auch Canyon-SRAM-Sportdirektor Ronny Lauke zeigte sich in Gennep nicht unglücklich, da sein Team - nun auch in besserer Besetzung - nach der deutlicheren Niederlage im WorldTour-Teamzeitfahren von Schweden einen Schritt nach vorne gemacht hat. Mit Alena Amialiusik, Lisa Brennauer, Barbara Guarischi, Mieke Kröger und Trixi Worrack standen diesmal fünf der sechs Frauen, die im vergangenen Jahr in Richmond Weltmeister wurden, für Canyon-SRAM am Start. Einzig die zu Boels-Dolmans abgewanderte Karol-Ann Canuel wurde durch Elena Cecchini ersetzt.

"Der Abstand ist noch immer recht groß, aber wir sind näher gekommen. Nachdem wir in Schweden rund 2,5 Sekunden pro Kilometer verloren haben, waren es hier rund 1,1 Sekunden. Das ist noch immer nicht, was wir wollen, aber wir bleiben optimistisch", so Lauke in einer Pressemitteilung des Teams. "Wir werden versuchen, uns zur WM weiter zu verbessern und haben einen Plan. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit von 50,2 km/h heute war die Schnellste, die wir je gefahren sind. Aber es reichte trotzdem nur für Rang zwei."

Durch den deutlichen Sieg des Boels-Dolmans-Teams liegen nun auch alle sechs Fahrerinnen der Mannschaft, die vom selben Hauptsponsor finanziert wird wie das Rennen an sich, an der Spitze der Gesamtwertung. Titelverteidigerin Brennauer und Worrack sind mit je 45 Sekunden Rückstand auf den Plätzen sieben und acht die ärgsten Verfolgerinnen - bereits ein großer Rückstand, wenn man bedenkt, dass die Top 3 der Rundfahrt in den vergangenen beiden Jahren jeweils innerhalb von 20 Sekunden lagen.

"Das Ziel ist es, das Trikot im Team zu behalten. Alle sechs von uns sind jetzt gut positioniert. Ich kenne unseren genauen Plan noch nicht, aber ich weiß dass wir darum kämpfen werden, das Trikot die ganze Woche zu halten", sagte Dideriksen trotzdem vorsichtig.

Ergebnis:
1. Boels-Dolmans
2. Canyon-SRAM + 0:33
3. Rabo-Liv + 1:05
4. Wiggle-High5 + 1:16
5. Parkhotel Valkenburg + 1:24
6. Orica-AIS + 1:45
7. Liv-Plantur + 1:46
8. Hitec Products + 2:26
9. Lensworld-Zannata + 2:59
10. Lotto-Soudal + 3:11

Gesamtwertung:
1. Amalie Dideriksen (Boels-Dolmans)
2. Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans) + 0:10
3. Chantal Blaak (Boels-Dolmans) + 0:10
4. Karol-Ann Canuel (Boels-Dolmans) + 0:18
5. Lizzie Armitstead (Boels-Dolmans) + 0:18

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.04.2025Le Court: “Wusste nicht, ob sie meine Hymne spielen können“

(rsn) – Knapp 1,25 Millionen Einwohner leben auf Mauritius, einer Insel in den Maskarenen im Indischen Ozean. Als Traumdestination für Strandurlauber bekannt, ist das afrikanische Land aber eher ei

28.04.2025Highlight-Video des 9. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) - Kimberley Le Court (AG Insurance - Soudal) ist die erste Siegerin eines Radsports-Monuments aus Mauritius. Die 29-Jährige setzte sich bei Lüttich-Bastogne-Lüttich nach 153 Kilometern im Sp

27.04.2025Vollering: “Heute waren die Hormone gegen mich“

(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) fuhr bei der 9. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell zum größten Sieg ihrer Karriere. Die 29-Jährige aus Mauriti

27.04.2025Le Court düpiert Pieterse und Vollering im Sprint

(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) hat sich beim 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell den Sieg gesichert. Die 29-Jährige aus Mauritius verwies üb

26.04.2025Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes im Rückblick: Die ersten 8 Jahre

(ran) - Seit 2017 kann auch Lüttich-Bastogne-Lüttich mit einem Frauenrennen aufwarten. Die damalige Premiere des schwersten der drei Ardennenklassiker entschied Anna van der Breggen für sich. Die

26.04.2025Die Aufgebote für das 9. Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes

(rsn) – Zum neunten Mal starten die Frauen zu ihrem Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.WWT). Der Startschuss fällt wieder in Bastogne, am Wendepunkt des Männerrennens. Von dort aus geht es über 152,9

25.04.2025Geht Kopeckys Plan bei La Doyenne auf?

(rsn) – Am Sonntag steht die 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) auf dem Programm – und der fiebert vor allem eine Fahrerin schon seit langer Zeit entgegen: Lotte Kopecky (SD

23.04.2025Vollering wieder auf dem Podium, aber wieder nicht ganz oben

(rsn) – Sieben Mal stand Demi Vollering (FDJ - Suez) inzwischen beim Flèche Wallonne Féminine am Start und jedesmal landete sie am Ende in den Top 10. Fünf Podiumsplatzierungen und ein Sieg im Ja

23.04.2025Longo Borghini: “Es war ein Kampf bis aufs Blut“

(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat beim 28. Flèche Wallonne (1.WWT) ihren ersten Klassikererfolg gefeiert. Nach 141 Kilometern war sie an der Mur de Huy zwei Sekunden schneller als De

23.04.2025Pieterse an der Mur zu stark für Vollering, Lippert Fünfte

(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat in einem spannenden Duell an der Mur de Huy ihre Landsfrau Demi Vollering (FDJ – Suez) hinter sich gelassen und sich nach dem Tour-Etappensieg vom

22.04.2025Gipfeltreffen der Top-Puncherinnen an der Mur de Huy

(rsn) – “Sieben auf einen Streich“ – und den achten Erfolg fest im Visier. So oft wie die in diesem Jahr wieder ins Peloton zurückgekehrte Anna van der Breggen (SD Worx – Protime) hat noch

22.04.2025Flèche Wallonne Féminine im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(ran) - Der Flèche Wallonne Féminine (1.WWT) wurde erstmals 1998 ausgetragen und brachte mit Hanka Kupfernagel (1999) bis dato eine deutsche Siegerin hervor. Der kürzeste und topografisch leichtes

Weitere Radsportnachrichten

02.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

01.05.2025Cort konnte das Tagwerk seiner Mannschaft nicht vollenden

(rsn) – Das hatte sich die  Equipe von Manager Thor Hushovd sicherlich anders vorgestellt. Nach der Überquerung der zweiten, steileren Passage des Feldberges war Uno – X Mobility bei der 62. Aus

01.05.2025Red Bull in Frankfurt geschlagen, aber nicht unzufrieden

(rsn) - Ohne Vorjahressieger Maxim van Gils, der noch immer an den Sturzfolgen vom Amstel Race leidet, ging Red Bull – Bora – hansgrohe beim 62. Eschborn-Frankfurt an den Start. Die Truppe um Jung

01.05.2025Schachmann: “Uno-X hat einen Fehler gemacht“

(rsn) – Sein letztjähriges Debüt bei Eschborn-Frankfurt beendete Maximilian Schachmann zeitgleich mit dem Sieger Maxim van Gils (damals Lotto, jetzt Red Bull – Bora – hansgrohe) auf dem 34. Pl

01.05.2025Denz: “Leider ging im Sprint die Tür links zu“

(rsn) – Auch diesmal spielte die dritte und letzte Überquerung des Mammolshainer Berges bei Eschborn-Frankfurt das Zünglein an der Waage. Nach einer Attacke von maximilian Schachmann (Soudal - Qui

01.05.2025Fortunato feiert Ausreißercoup, Baudin fährt ins Gelbe Trikot

(rsn) – Lorenzo Fortunato (XDS – Astana) hat die 2. Etappe der 78. Tour de Romandie gewonnen. Der Italiener setzte sich über 157 Kilometer rund um La Grande Béroche aus einer fünfköpfigen Aus

01.05.2025Eschborn-Frankfurt U23: Haugsted schlägt Landsmann Landsbo

(rsn) – Mit einem dänischen Doppelsieg endete die 60. Austragung der U23-Version von Eschborn-Frankfurt (1.2). Nach 129,9 Kilometern von Eschborn nach Frankfurt setzte sich Conrad Haugsted (ColoQui

01.05.2025Matthews holt sich vor der Alten Oper den heiß ersehnten Sieg

(rsn) - Als erster Australier seit Phil Anderson vor 40 Jahren hat Michael Matthews (Jayco – AlUla) den hessischen Klassiker Eschborn–Frankfurt gewonnen. Der kletterstarke Sprinter ließ im Spurt

01.05.2025Red Bull – Bora – hansgrohe startet globales Scoutingprogramm

(rsn) - Im Gegensatz zu anderen WorldTour-Teams setzt Red Bull – Bora – hansgrohe schon seit einigen Jahren konsequent auf frühzeitige Nachwuchsförderung. Mit dem U19-Team Auto Eder wurde 2021 e

01.05.2025Herzog erhält mit der Rückennummer 1 seine Freiheiten

(rsn) - Emil Herzog (Red Bull – Bora – hansgrohe) ist erst 20 Jahre alt, aber beim deutschen Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt trägt der junge Allgäuer die Nr. 1. “Das ist auf jeden Fal

01.05.2025Rutsch und Zimmermann teilen sich die Leaderrolle

(rsn) - Georg Zimmermann und Jonas Rutsch kommen zusammengerechnet auf bisher acht Starts bei Eschborn-Frankfurt. Zur 62. Ausgabe des 1.Mai-Klassikers treten die beiden Deutschen erstmals gemeinsam im

01.05.2025Nach Fahrerprotesten: 5. Etappe der Türkei-Rundfahrt abgesagt

(rsn) – Schon die gestrige Königsetappe der Türkei-Rundfahrt fand im Dauerregen statt. Nun haben sich die Wetterbedingungen offensichtlich nochmals verschlechtert. Nachdem die ersten 70 Kilometer

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)