Brennauer rückt auf Rang fünf vor

Niewiadoma vollendet in Sittard die Vorarbeit der Olympiasiegerin

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Niewiadoma vollendet in Sittard die Vorarbeit der Olympiasiegerin"
Kasia Niewiadoma (Rabo-Liv) jubelt mit Teamkollegin und Freundin Anna Van der Breggen, die ihr den Sprint zum Sieg vorbereitete. | Foto: Cor Vos

02.09.2016  |  (rsn) - Nach zwei Tagen im Zeichen von Boels-Dolmans hat das zweite niederländische Top-Team auf der 3. Etappe der Boels Rental Ladies Tour in Sittard zurückgeschlagen. Kasia Niewiadoma (Rabo-Liv) gewann das 122,6 Kilometer lange Teilstück im Herzen Limburgs im Bergaufsprint vor Amy Pieters (Wiggle-High5) und Chantal Blaak (Boels-Dolmans), die aber das Orangene Trikot der Gesamtführenden in den Reihen von Boels-Dolmans behielt und von ihrer 20-jährigen Teamkollegin Amalie Dideriksen übernahm.

Niewiadoma vollendete in Sittard die Vorarbeit von Olympiasiegerin Anna Van der Breggen, die sich auf den letzten Kilometern voll in den Dienst ihrer polnischen Teamkollegin gestellt hatte. "Anna hat das Tempo stark angezogen und bis zum Fuß des Anstiegs oben gehalten. Sie sind voll für Kasia gefahren, das war schön zu beobachten", freute sich Rabo-Sportdirektor Koos Moerenhout über das selbstlose Teamwork seiner frisch gebackenen Olympiasiegerin.

Vierte wurde die Weißrussin Alena Amialiusik vom deutschen Team Canyon-SRAM vor Leah Kirchmann (Liv-Plantur). Beide wurden zeitgleich mit Siegerin Niewiadoma gewertet, während die Sechstplatzierte Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans) bereits acht Sekunden einbüßte. Lisa Brennauer (Canyon-SRAM) wurde Siebte und kam neun Sekunden nach der siegreichen Polin ins Ziel. Beide verloren aber erst auf den letzten Metern den Kontakt zu den Besten. Bis zum letzten Kilometer war noch eine 14-köpfige Gruppe zusammen gefahren, der aber die Gesamtführende Dideriksen nicht mehr angehörte. Sie büßte als 22. 5:19 Minuten ein.

Eigentlich hatte Amialiusik den Sprint in Sittard dann für Brennauer anziehen wollen. "Lisa und ich haben uns die Arbeit in der Gruppe gut geteilt. Es gab einige Angriffe, aber wir waren bei jedem präsent und haben gut zusammengearbeitet", erzählte die Weißrussin. "Auf den letzten fünf Kilometern habe ich für Lisa gearbeitet, weil das Finale nicht wirklich etwas für mich war mit einem Flachstück von 300 Metern. Aber am Ende war ich besser positioniert. Also habe ich versucht zu sprinten, aber auf dem Flachstück sind sie an mir vorbeigefahren."

Das ansteigende Finale machte es auch für die neue Gesamtführende Blaak hart, die als sprintstärkste Boels-Dolmans-Fahrerin in der Gruppe saß - gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Van Dijk und Karol-Ann Canuel. "Unser Plan war, dass wir alle ohne Lücken oben ankommen. Uns war egal, wer das Trikot übernehmen würde", sagte sie über den ansteigenden Zielsprint. Doch bergauf konnten weder Van Dijk noch Canuel am Ende um den Sieg fahren. "Es war nicht wirklich ein Sprint. Alle sind vom Anfang des Anstiegs bereits Vollgas gefahren, das ist kein Sprint. Das ist: Wer hat die Beine", so Blaak weiter. "Jede ist einfach so schnell wie möglich hochgefahren."

Vor dem Finale hatten zunächst mehrere Ausreißversuche das Rennen bestimmt - unter anderem fuhren Roxane Knetemann (Rabo-Liv) und Esra Tromp (Parkhotel Valkenburg) mit bis zu drei Minuten Vorsprung vor dem Feld. Rund 40 Kilometer vor dem Ziel zog aber das Boels-Dolmans-Team das Tempo an - Weltmeisterin Lizzie Armitstead selbst machte gemeinsam mit Christine Majerus viel Arbeit im Wind für ihre Teamkolleginnen um das Orangene Trikot von Dideriksen.

"Wir wollten das Feld an einem der Anstiege teilen. Die Ausreißergruppe kam zurück und es war der perfekte Zeitpunkt. Wir haben angefangen den Druck zu erhöhen und das hat recht gut geklappt", erzählte Blaak später. 30 Kilometer vor dem Ziel waren nur noch knapp 30 Frauen an der Spitze beisammen, und durch weitere Attacken wurde die Favoritengruppe immer kleiner. "Am Ende waren nur noch die Stärksten da", so Blaak.

15 Frauen schafften den Sprung in die erste Gruppe, die schließlich mehr als fünf Minuten Vorsprung auf den Rest herausfuhr und somit auch den Rundfahrt-Gesamtsieg unter sich ausmachen wird. Blaak führt bei Rundfahrthalbzeit nun elf beziehungsweise 33 Sekunden vor ihren Teamkolleginnen Van Dijk und Canuel. Amialiusik ist Gesamtvierte mit 47 Sekunden Rückstand, Brennauer hat als Fünfte 50 Sekunden und Niewiadoma auf dem sechsten Platz 1:07 Minuten.

Am Freitag folgt eine 111 Kilometer lange Flachetappe rund um 's-Hertogenbosch. Viel Wind ist nicht vorhergesagt, und so dürfte die Etappe im Massensprint enden - oder mit dem Sieg einer Ausreißerin. Die Abstände im Gesamtklassement sind nun jedenfalls groß genug, um ungefährlichere Fahrerinnen ziehen zu lassen.

Tagesergebnis:
1. Kasia Niewiadoma (Rabo-Liv)
2. Amy Pieters (Wiggle-High5) s.t.
3. Chantal Blaak (Boels-Dolmans) s.t.
4. Alena Amialiusik (Canyon-SRAM) s.t.
5. Leah Kirchmann (Liv-Plantur) s.t.
6. Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans) + 0:08
7. Lisa Brennauer (Canyon-SRAM) + 0:09
8. Alice Maria Arzuffi (Lensworld-Zannata) + 0:14
9. Hanna Solovey (Parkhotel Valkenburg) + 0:16
10. Audrey Cordon (Wiggle-High5) + 0:16

Gesamtwertung:
1. Chantal Blaak (Boels-Dolmans)
2. Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans) + 0:11
3. Karol-Ann Canuel (Boels-Dolmans) + 0:33
4. Alena Amialiusik (Canyon-SRAM) + 0:47
5. Lisa Brennauer (Canyon-SRAM) + 0:50

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.04.2025Le Court: “Wusste nicht, ob sie meine Hymne spielen können“

(rsn) – Knapp 1,25 Millionen Einwohner leben auf Mauritius, einer Insel in den Maskarenen im Indischen Ozean. Als Traumdestination für Strandurlauber bekannt, ist das afrikanische Land aber eher ei

28.04.2025Highlight-Video des 9. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) - Kimberley Le Court (AG Insurance - Soudal) ist die erste Siegerin eines Radsports-Monuments aus Mauritius. Die 29-Jährige setzte sich bei Lüttich-Bastogne-Lüttich nach 153 Kilometern im Sp

27.04.2025Vollering: “Heute waren die Hormone gegen mich“

(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) fuhr bei der 9. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell zum größten Sieg ihrer Karriere. Die 29-Jährige aus Mauriti

27.04.2025Le Court düpiert Pieterse und Vollering im Sprint

(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) hat sich beim 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell den Sieg gesichert. Die 29-Jährige aus Mauritius verwies üb

26.04.2025Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes im Rückblick: Die ersten 8 Jahre

(ran) - Seit 2017 kann auch Lüttich-Bastogne-Lüttich mit einem Frauenrennen aufwarten. Die damalige Premiere des schwersten der drei Ardennenklassiker entschied Anna van der Breggen für sich. Die

26.04.2025Die Aufgebote für das 9. Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes

(rsn) – Zum neunten Mal starten die Frauen zu ihrem Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.WWT). Der Startschuss fällt wieder in Bastogne, am Wendepunkt des Männerrennens. Von dort aus geht es über 152,9

25.04.2025Geht Kopeckys Plan bei La Doyenne auf?

(rsn) – Am Sonntag steht die 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) auf dem Programm – und der fiebert vor allem eine Fahrerin schon seit langer Zeit entgegen: Lotte Kopecky (SD

23.04.2025Vollering wieder auf dem Podium, aber wieder nicht ganz oben

(rsn) – Sieben Mal stand Demi Vollering (FDJ - Suez) inzwischen beim Flèche Wallonne Féminine am Start und jedesmal landete sie am Ende in den Top 10. Fünf Podiumsplatzierungen und ein Sieg im Ja

23.04.2025Longo Borghini: “Es war ein Kampf bis aufs Blut“

(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat beim 28. Flèche Wallonne (1.WWT) ihren ersten Klassikererfolg gefeiert. Nach 141 Kilometern war sie an der Mur de Huy zwei Sekunden schneller als De

23.04.2025Pieterse an der Mur zu stark für Vollering, Lippert Fünfte

(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat in einem spannenden Duell an der Mur de Huy ihre Landsfrau Demi Vollering (FDJ – Suez) hinter sich gelassen und sich nach dem Tour-Etappensieg vom

22.04.2025Gipfeltreffen der Top-Puncherinnen an der Mur de Huy

(rsn) – “Sieben auf einen Streich“ – und den achten Erfolg fest im Visier. So oft wie die in diesem Jahr wieder ins Peloton zurückgekehrte Anna van der Breggen (SD Worx – Protime) hat noch

22.04.2025Flèche Wallonne Féminine im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(ran) - Der Flèche Wallonne Féminine (1.WWT) wurde erstmals 1998 ausgetragen und brachte mit Hanka Kupfernagel (1999) bis dato eine deutsche Siegerin hervor. Der kürzeste und topografisch leichtes

Weitere Radsportnachrichten

02.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

01.05.2025Cort konnte das Tagwerk seiner Mannschaft nicht vollenden

(rsn) – Das hatte sich die  Equipe von Manager Thor Hushovd sicherlich anders vorgestellt. Nach der Überquerung der zweiten, steileren Passage des Feldberges war Uno – X Mobility bei der 62. Aus

01.05.2025Red Bull in Frankfurt geschlagen, aber nicht unzufrieden

(rsn) - Ohne Vorjahressieger Maxim van Gils, der noch immer an den Sturzfolgen vom Amstel Race leidet, ging Red Bull – Bora – hansgrohe beim 62. Eschborn-Frankfurt an den Start. Die Truppe um Jung

01.05.2025Schachmann: “Uno-X hat einen Fehler gemacht“

(rsn) – Sein letztjähriges Debüt bei Eschborn-Frankfurt beendete Maximilian Schachmann zeitgleich mit dem Sieger Maxim van Gils (damals Lotto, jetzt Red Bull – Bora – hansgrohe) auf dem 34. Pl

01.05.2025Denz: “Leider ging im Sprint die Tür links zu“

(rsn) – Auch diesmal spielte die dritte und letzte Überquerung des Mammolshainer Berges bei Eschborn-Frankfurt das Zünglein an der Waage. Nach einer Attacke von maximilian Schachmann (Soudal - Qui

01.05.2025Fortunato feiert Ausreißercoup, Baudin fährt ins Gelbe Trikot

(rsn) – Lorenzo Fortunato (XDS – Astana) hat die 2. Etappe der 78. Tour de Romandie gewonnen. Der Italiener setzte sich über 157 Kilometer rund um La Grande Béroche aus einer fünfköpfigen Aus

01.05.2025Eschborn-Frankfurt U23: Haugsted schlägt Landsmann Landsbo

(rsn) – Mit einem dänischen Doppelsieg endete die 60. Austragung der U23-Version von Eschborn-Frankfurt (1.2). Nach 129,9 Kilometern von Eschborn nach Frankfurt setzte sich Conrad Haugsted (ColoQui

01.05.2025Matthews holt sich vor der Alten Oper den heiß ersehnten Sieg

(rsn) - Als erster Australier seit Phil Anderson vor 40 Jahren hat Michael Matthews (Jayco – AlUla) den hessischen Klassiker Eschborn–Frankfurt gewonnen. Der kletterstarke Sprinter ließ im Spurt

01.05.2025Red Bull – Bora – hansgrohe startet globales Scoutingprogramm

(rsn) - Im Gegensatz zu anderen WorldTour-Teams setzt Red Bull – Bora – hansgrohe schon seit einigen Jahren konsequent auf frühzeitige Nachwuchsförderung. Mit dem U19-Team Auto Eder wurde 2021 e

01.05.2025Herzog erhält mit der Rückennummer 1 seine Freiheiten

(rsn) - Emil Herzog (Red Bull – Bora – hansgrohe) ist erst 20 Jahre alt, aber beim deutschen Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt trägt der junge Allgäuer die Nr. 1. “Das ist auf jeden Fal

01.05.2025Rutsch und Zimmermann teilen sich die Leaderrolle

(rsn) - Georg Zimmermann und Jonas Rutsch kommen zusammengerechnet auf bisher acht Starts bei Eschborn-Frankfurt. Zur 62. Ausgabe des 1.Mai-Klassikers treten die beiden Deutschen erstmals gemeinsam im

01.05.2025Nach Fahrerprotesten: 5. Etappe der Türkei-Rundfahrt abgesagt

(rsn) – Schon die gestrige Königsetappe der Türkei-Rundfahrt fand im Dauerregen statt. Nun haben sich die Wetterbedingungen offensichtlich nochmals verschlechtert. Nachdem die ersten 70 Kilometer

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)