Vorschau 74. Polen-Rundfahrt

Berg- und Klassikerspezialisten kommen auf ihre Kosten

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Die Streckenkarte der 74. Polen-Rundfahrt | Foto: Szymon Gruchalski / TDP

27.07.2017  |  (rsn) - Mit einer recht kurzen Etappe rund um Krakau beginnt am Samstag die 74. Auflage der Polen-Rundfahrt (29. Juli - 4. August). Bei der diesjährigen Austragung des einzigen polnischen WorldTour-Rennens werden vor allem Berg- und Klassikerspezialisten auf ihre Kosten kommen, zumal die Veranstalter diesmal auf ein Zeitfahren verzichtet haben.

Das um den Kampf gegen die Uhr verkürzte und dadurch modifizierte Streckenprofil ist allerdings nicht die einzige Veränderung, die auf das Feld wartet. In diesem Jahr werden nur sieben- statt achtköpfige Mannschaften an den Start gehen. Dadurch soll, wie es sich Renndirektor Czeslaw Lang erhofft, die Spannung steigen und die Sicherheit der Fahrer im Feld erhöht werden.

Automatisch startberechtigt sind all 18 WorldTour-Teams. Vier weitere Mannschaften werden mit Wildcards zum Rennen antreten: die US-Equipe Novo Nordisk, Gazprom-RusVelo aus Russland sowie der polnische Zweitdivisionär CCC Sprandi sowie - schon traditionell - eine polnische Nationalmannschaft.

Die Strecke: Nach dem Auftakt in Krakau und der Sprinteretappe nach Kattowitz werden die Rennfahrer am dritten Tag einige vom Schwierigkeitsgrad her nicht so ganz anspruchsvolle Anstiege zum Salmpolska-Pass sowie zum Zameczek, der Sommerresidenz des polnischen Präsidenten, bewältigen müssen, bevor sie auf der Zielgeraden in Zabrze (4. Etappe) sowie Rzeszów (5. Etappe) um den Tageserfolg kämpfen.

An den beiden letzten Renntagen Richtung Zakopane und Bukowina Tatrz wird stehen wieder die Kletterpartien nach Glodowka, Bustryk und Butorowy Wierch (6. Etappe) sowie Lapszanka, Sierockie und Gliczarow Gorny (7. Etappe) an, die man aus den letzten Jahren kennt. Vor der prächtigen Kulisse des Tatra-Hochgebirges wird dann am 4. August der Sieger der Polen-Rundfahrt gekürt.

Die Favoriten: Eines steht schon vor dem Beginn fest: Vorjahressieger Tim Wellens (Lotto Soudal) wird seinen Titel nicht verteidigen können, weil der Belgier nach seiner vorzeitigen Aufgabe bei der Frankreich-Rundfahrt an der Clasica San Sebastian teilnehmen wird. Seine Mannschaft schickt den Lokalmatadoren Tomasz Marczynski nach Polen, ehemals bester Kletterer der Tour de Pologne, und den Belgier Maxime Monfort. Ihre Chancen auf die Gesamtwertung sind allerdings eher gering.Dafür dürfte der Spanier Rafael Valls, im Juni immerhin Zehnter des Crotérium du Dauphiné, gute Chancen haben,

Zu den Kandidaten auf das Gelbe Trikot zählen Bob Jungels (Quick-Step Floors), Adam Yates (Orica-Sott), Ben Hermans, Tejay van Garderen (BMC), Wilco Kelderman (Sunweb), Diego Rosa (Sky), Domenico Pozzovivo (Ag2r), Simon Spilak und Ilnur Zakarin (beide Katusha-Alpecin), Rui Costa (UAE Team Emirates), Gorka Izagirre (Movistar), Davide Formolo (Cannondale-Drapac), Jan Hirt (CCC Sprandi) oder Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida), der jedoch seit seinem dritten Platz bei der Italien-Rundfahrt Ende Mai nur noch ein weiteres Rennen absolviert hat, nämlich die Italienischen Meisterschaften Ende Juni.

Die polnischen Fans werden vor allem zwei Fahrer ganz besonders im Visier haben: Peter Sagan und Rafal Majka (Bora-hansgrohe). Beide waren schon in ihrer Laufbahn bei der Polen-Rundfahrt erfolgreich: der Weltmeister aus der Slowakei 2011, Kletterspezialist Majka 2014. Für beide war die 104. Tour de France im Juli unglücklich zu Ende gegangen. Majka musste nach seinem Sturz auf der 9. Etappe in der Abfahrt von Col de la Bliche am ersten Ruhetag aufgeben. Sagan, der die Etappe in Longwy gewann, wurde tags darauf infolge einer, wie es die Rennjury beurteilte, unfairen Fahrweise und eines Remplers gegen Mark Cavendish (Dimension Data) im Finale der 4. Etappe von der Tour ausgeschlossen.

Majka oder Sagan, die nur wegen der erzwungenen Tour-Ausstiege in Polen starten, zählen ebenfalls zu den Anwärtern auf den Gesamtsieg. Die Bergfahrqualitäten von Majka sind unumstritten, die Frage ist nur, ob er sich in den zwei Wochen Pause gut erholen und Energie tanken konnte. Und dass Sagan gut über die mittelschweren Berge kommt, die ja bei der Polen-Rundfahrt dominieren, ist ebenfalls hinlänglich bekannt. Von der Sportlichen Leitung des deutschen Teams Bora-hansgrohe wird jetzt abhängen, wer von den beiden das Zepter in die Hand bekommen und die Kapitänsrolle übernehmen wird.

Sagan ist zudem erster Kandidat auf Sprintsiege udn wird es bei den bis zu vier Massenankünften unter anderem mit Sacha Modolo (UAE Team Emirates), Niccolo Bonifazio (Bahrain-Merida), Sondre Holst Enger (AG2R), Max Walscheid (Sunweb), Danny van Poppel (Sky) und Jens Debusschere (Lotto Soudal) zu tun bekommen.

Eurosport überträgt die Etappenfinals der Polen-Rundfahrt live; radsport-news.com berichtet täglich im LIVE Ticker vom Rennen

Die Startliste

Die Etappen der 74. Polen-Rundfahrt (29. Juli – 4. August):
1. Etappe, 29. Juli: Krakau – Krakau (137 Km)
2. Etappe, 30. Juli: Tarnowskie Gory - Kattowitz (146 km)
3. Etappe, 31. Juli: Jaworzno - Szczyrk (161 km)
4. Etappe, 1. August: Zawiercie - Zabrze (238 km)
5. Etappe, 2. August: Nagawczyna - Rzeszów (130 km)
6. Etappe, 3. August: Wieliczka (Salzgrube) - Zakopane (199 Km)
7. Etappe, 4. August: Bukowina Tatrz. - Bukowina Tatrz. (132,5 Km)

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