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30.01.2018 | (rsn) – Nachdem ihn im vergangenen Jahr eine langwierige Rückenverletzung plagte, will Shane Archbold nach seinem Wechsel von Bora-hansgrohe zu Aqua Blue Sport beim irischen Zweitdivisionär wieder für sportliche Schlagzeilen sorgen. "Ich will zeigen, dass ich zurück bin und besser als zuvor“, kündigte der Neuseeländer gegenüber radsport-news.com an.
Nachdem er im Januar bereits an den nationalen Meisterschaften teilnahm (Rang 19) und am vergangenen Sonntag beim Cadel Evans Road Race aufgab, bietet sich Archbold ab Mittwoch erneut in Australien bei der Herald Sun Tour (2.1) die nächste Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen.
"Ich denke, die Form geht in die richtige Richtung. Ich freue mich, nun an einer Rundfahrt teilnehmen zu können, um weiter an meiner Fitness zu arbeiten“, erklärte der 28-Jährige. Als Ziel für die fünftägige Rundfahrt, die mit einem 1,6 Kilometer langen Prolog in Melbourne beginnt, nannte Archbold "ein erfolgreiches Rennen mit dem Team bestreiten. Dazu werden sich uns einige Gelegenheiten bieten“; fügte der Sprintspezialist an.
Ob er bei den Massenankünften, die wohl auf den ersten beiden Etappen zu erwarten sind, eine freie Rolle im Team erhalten wird, konnte Archbold noch nicht verraten. "Es gab noch kein Team-Meeting. Die Erholung vom Cadel Evans Road Race stand jetzt erst mal im Vordergrund. Was ich aber sagen kann, ist, dass wir von Etappe zu Etappe schauen. Irgendwo im Verlauf der Rundfahrt werde ich aber sicher meine Chance bekommen, mir dürften die Etappen 1, 2 und auch 4 liegen“, verriet er.
Während im Prolog wohl Michael Hepburn (Mitchelton-Scott), Alex Frame und Mads Pedersen (beide Trek-Segafredo) favorisiert sind, rechnen sich für die flache 1. Etappe, die über 161 Kilometer von Colac nach Warrnambool führt, Archbold auch dessen dänischer Teamkollege Casper Pedersen, seines Zeichens U23-Europameister, dessen Namensvetter Mads Pedersen sowie der Norweger August Jensen (Israel Cycling Academy) Chancen aus.
Auf der 2. Etappe von Warrnambool nach Ballarat könnten nach 198 Kilometern auch wieder die schnellen Männer das Sagen haben, sofern sie es sieben Kilometer vor dem Ziel mit der Spitzengruppe über die letzte Bergwertung des Tages (3. Kategorie) schaffen sollten.
Auf der Königsetappe mit der Bergankunft am Ende des 20 Kilometer langen Lake Mountain-Anstiegs (1. Kat.) dürfte am vierten Tag der Kolumbianer Esteban Chaves (Mitchelton-Scott) der Mann sein, den es zu schlagen gilt. Aber auch seine Teamkollegen wie Titelverteidiger Damien Howson, Lucas Hamilton und Robert Power, der Portugiese Ruben Guerreiro (Trek-Segafredo) und der aufstrebende Lette Krists Neilands (Israel Cycling Academy) sind Kandidaten auf den Etappensieg. In Archbolds Aqua Blue Sport-Team ruhen die Hoffnungen auf dem US-Amerikaner Larry Warbasse, der im letzten Jahr eine Bergetappe der Tour de Suisse gewann.
Die Schlussetappe, die über 152 Kilometer um Kinglake führt, können sich auf dem fünf Mal zu befahrenden Rundkurs zu je 30,5 Kilometern sowohl die Ausreißer als auch die Sprinter Hoffnungen machen. Da die letzten neun Kilometer einer jeden Runde leicht bergan führen, müssen die Sprinter hier kräftig auf die Zähne beißen.
Das gilt auch für Archbold, der sich für das Frühjahr in Schwung bringen will. Nach der Herald Sun Tour stehen für ihn die Tour of Oman und dann einige Rennen in Belgien an. "Dort will ich in Bestform am Start stehen und zeigen, aus welchen Holz die Acqua Blue Sport-Fahrer gemacht sind", so Archbold, der übrigens nicht im Groll Bora-hansgrohe verlassen hat.
"Ich war enttäuscht, wie lange meine Verletzungszeit dauerte, aber nicht darüber, dass man mir nach drei Jahren keinen neuen Vertrag gab", meinte er und fügte an. "Verletzungen gehören leider zu unserem Sport dazu, damit müssen wir einfach umgehen. Ich habe bei Bora tolle Leute kennen gelernt und habe eine Menge tolle Erlebnisse gehabt, die ich nicht vergessen werde."
Dankbar ist Archbold aber auch seinem neuen Arbeitgeber, denn der sei das einzige Profiteam gewesen, das ihm nach seiner langen Verletzungsauszeit einen Vertrag angeboten habe. "Es ist für mich aber auch die bestmögliche Wahl gewesen und ich freue mich darauf, mit dem Team zu wachsen", so Archbold.