Todes-Dramen im Radsport

Fabian Wegmann über schreckliche Momente, große Gesten und Trauer

Von Andreas Schulz, Eurosport

Foto zu dem Text "Fabian Wegmann über schreckliche Momente, große Gesten und Trauer"
Fabian Wegmann | Foto: Cor Vos

10.04.2018  |  (rsn) - Der Tod von Michael Goolaerts bei Paris-Roubaix bewegt die Radsportwelt weiter. Ex-Profi Fabian Wegmann hat den Klassiker als Experte für Eurosport-TV begleitet: Im Exklusiv-Interview erklärt er seine Einschätzung zum Drama um den jungen Belgier, teilt seine schmerzlichen Erinnerungen an den Tod seines Teamkollegen Wouter Weylandt 2011 und erklärt, wie die Fahrer mit der Situation umgehen sollten.

Wie haben Sie im Rennen selbst als unser TV-Experte am Mikrofon den Sturz erlebt?
Fabian Wegmann: Den Sturz selber hat man nicht richtig gesehen, nur kurz am Rande des Bildes. Dann lag er regungslos am Boden und das sah schon ziemlich schlimm aus. Aber dass es so schlimm war, konnte man da nicht absehen, oft sind Fahrer nach einem Sturz ja kurz in einer gewissen Starre. Die Stelle an sich war nicht besonders gefährlich - da war kein Hindernis, gegen das er hätte prallen können. Ich würde vermuten, dass er erst die Herzattacke erlitten hat und dann gestürzt ist, also nicht der Aufprall nach dem Sturz den Herzstillstand auslöste. Aber ich habe die Szene eben nur kurz im Augenwinkel wahrgenommen und kann das nicht sicher sagen. Wie schlimm es um Goolaerts steht und dass man ihn wiederbelebt hat, haben wir erst später erfahren. Ich bin dann erst einmal davon ausgegangen, dass er ja erfolgreich reanimiert und in bester medizinischer Obhut ist und hätte nicht mit einem solchen Drama gerechnet.

Sie haben ja selbst noch als Fahrer vor zwei Jahren eine ähnliche Situation im Rennen fast direkt miterleben müssen...
Wegmann: Ja, das war beim Critérium International auf Korsika. Damals war es Daan Myngheer, der auch erst Anfang 20 war, der dort einen Herzinfarkt hatte und einen Tag später im Krankenhaus starb. Noch im Rennen war mein Teamkollege Linus [Gerdemann] hinten am Teamwagen um Trinkflaschen zu holen, und als er wieder zu mir nach vorne kam, sagte er: "Hinter dem Feld fährt einer so langsam, das kannst Du Dir nicht vorstellen, dabei fahren wir doch noch gar nicht so schnell" - und das war dieser Junge. Der ist dort gar nicht direkt gestürzt, sondern noch weitergefahren, erst später kollabiert und konnte nicht mehr gerettet werden. Das war schrecklich.

Lesen Sie das voillständige Interview mit Fabian Wegmann bei Eurosport

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicken Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

04.05.2024Giro d`Italia: Die letzten zehn Jahre im Ãœberblick

(rsn) - Der Giro d`Italia ist traditionell die erste dreiwöchige Landesrundfahrt im Rennkalender, bei der sich immer wieder auch die Deutschen als Etappenjäger hervortaten. Im Jahr 2022 konnte das

04.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

04.05.2024Uijtdebroeks: Jetzt muss er sich beweisen, oder doch nicht?

(rsn) – Selten dürfte der Auftritt eines jungen Belgiers bei seinem Giro-Debüt von den deutschen Fans so interessiert verfolgt werden, wie in diesem Jahr der  von Cian Uijtdebroeks. Klar, als Rem

04.05.2024Rund 260.000 Euro fehlen: Tour of Scandinavia abgesagt

(rsn) – Die Women´s WorldTour-Rundfahrt Tour of Scandinavia wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das gaben die Veranstalter des für 27. August bis 1. September geplanten Rennens am Freitag via P

04.05.2024Alfonsina Strada: Die erste Frau beim Giro

(rsn) – Wenn am Samstag in Venaria Reale der 107. Giro d´Italia der Männer beginnt, ist das auch für den Frauen-Radsport ein wichtiger Termin. Denn noch bevor im Juli der nächste Giro der Frauen

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)