Cervélo-Bigla verdrängt Canyon-SRAM vom Podium

Sunweb dominiert im WorldTour-Teamzeitfahren von Halden

Von Felix Mattis aus Halden

Foto zu dem Text "Sunweb dominiert im WorldTour-Teamzeitfahren von Halden"
Team Sunweb hat das Teamzeitfahren am Vorabend der 5. Ladies Tour of Norway gewonnen. | Foto: Cor Vos

16.08.2018  |  (rsn) - Fünf Tage nachdem sich die Weltmeisterinnen vom Team Sunweb in Vargarda in Schweden noch mit Rang zwei hinter Boels-Dolmans zufriedengeben mussten, haben sie im norwegischen Halden direkt an der schwedisch-norwegischen Grenze zurückgeschlagen. Die sechsköpfige Equipe um die Deutsche Liane Lippert gewann das 24,2 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren am Vorabend der dreitägigen Ladies Tour of Norway in dominanter Manier vor Mitchelton-Scott (+ 0:38 Minuten) und dem in Dänemark lizenzierten Team Cervélo-Bigla (+ 1:09), das mit Clara Koppenburg angetreten war.

"Das war eine unglaubliche Mannschaftsleistung heute. Hier heute haben sechs unserer Fahrerinnen den Unterschied gemacht, aber wir haben zehn, die wir Einsätzen und mit ihnen um den Sieg kämpfen können", freute sich der Sportliche Leiter Hans Timmermans über den Triumph an der Fredriksten Festung oberhalb von Halden. "Wir könnten momentan jede einsetzen, denn sie alle arbeiten wir Maschinen."

Das deutsche Team Canyon-SRAM um Trixi Worrack und Lisa Klein fuhr zwei Sekunden hinter Cervélo-Bigla auf den vierten Platz - obwohl die Mannschaft von Teammanager Ronny Lauke an allen Zwischenzeiten Dritter war und auch am dritten Messpunkt zwei Kilometer vor dem Ziel noch diese Position einnahm. Von dort bis zur Festung galt es allerdings noch einen zwei Kilometer langen und im Schnitt etwas mehr als 5 Prozent steilen Anstieg zu überwinden, der am Ende des Zeitfahrens besonders weh tat. 

Dort fuhr Cervélo-Bigla in der zweitschnellsten Zeit hinauf und machte so aus 13 Sekunden Rückstand noch zwei Sekunden Vorsprung auf Canyon-SRAM. "Wir haben ein junges Team hier, und das hat mir in drei Rennen mit drei Podestplätzen Recht gegeben", so Teammanager Thomas Campana mit Blick auf die drei dritten Plätze im Teamzeitfahren und Straßenrennen (mit Lotta Lepistö) von Vargarda sowie nun in Halden. "Das ist wirklich herausragend. Dass diese Gruppe konstant unter den drei besten Teams der Welt fährt, macht mich stolz." Seit den Weltmeisterschaften von Katar 2016 fuhr Cervélo-Bigla in sechs von acht Mannschaftszeitfahren aufs Podium. 

Besser war im Anstieg hinauf zur Fredriksten Festung lediglich Sunweb. Die Frauen in Weiß mit den zwei schwarzen Längsstreifen auf dem Trikot fuhren ein perfektes Zeitfahren und waren in jedem Streckenabschnitt, des welligen und über die Distanz an Höhenmeter verlierenden Kurses die Schnellsten. "Ich bin sehr stolz darauf, wie wir unseren Plan heute umgesetzt und unsere unterschiedlichen Stärken in den Abfahrten und Anstiegen richtig eingesetzt haben. Das war heute der Schlüssel", so Timmermans.

Zwar ließ der technisch nicht sehr schwere Kurs auf dem Papier Rekordgeschwindigkeiten erwarten, und tatsächlich rauschten die Zeitfahrzüge schnell über die norwegischen Straßen. Doch ständiger Gegen- und Seitenwind bremste die Teams etwas ein, so dass Sunweb zwar die 30-Minuten-Marke knackte, mit 48,177 km/h im Schnitt aber an der 50-Stundenkilometer-Marke scheiterte.

Eine für seine Verhältnisse schwache Platzierung erzielte das Team Boels-Dolmans, das mit 1:37 Minuten Rückstand nur Platz sechs erreichte. Die Siegerinnen von Vargarda hatten im Vergleich zu fünf Tagen zuvor allerdings auf drei Positionen gewechselt und ihren wichtigen Zugpferde Anna van der Breggen, Chantal Blaak und Amy Pieters allensamt eine Pause gegönnt. Sie werden auch bei der am Freitag beginnenden, dreitägigen Ladies Tour of Norway nicht am Start stehen. Ähnliches galt für die siebtplatzierte Equipe Wiggle-High5, die in Norwegen ohne Zeitfahr-Ass Lisa Brennauer antrat.

Das Mannschaftszeitfahren von Halden stellte zwar den Auftakt der vier Renntage rund um die Kleinstadt im Süden Norwegens dar, zählt aber nicht zur dortigen Rundfahrt, sondern ist wie das in Vargarda ein eigenständiges WorldTour-Eintagesrennen. Das wurde erst wenige Monate vor dem Event entschieden, um die anschließende Kurz-Rundfahrt nicht schon im Teamzeitfahren vorzuentscheiden und den kommenden drei Etappen so die Würze zu nehmen.

Ergebnis:
1. Sunweb 29:53
2. Mitchelton-Scott +0:38
3. Cervélo-Bigla +1:09
4. Canyon-SRAM +1:11
5. WaowDeals +1:21
6. Boels-Dolmans +1:37
7. Wiggle High5 +1:44
8. Movistar +2:22
9. Team Virtu +2:33
10. Lotto Soudal +2:52

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.04.2025Le Court: “Wusste nicht, ob sie meine Hymne spielen können“

(rsn) – Knapp 1,25 Millionen Einwohner leben auf Mauritius, einer Insel in den Maskarenen im Indischen Ozean. Als Traumdestination für Strandurlauber bekannt, ist das afrikanische Land aber eher ei

28.04.2025Highlight-Video des 9. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) - Kimberley Le Court (AG Insurance - Soudal) ist die erste Siegerin eines Radsports-Monuments aus Mauritius. Die 29-Jährige setzte sich bei Lüttich-Bastogne-Lüttich nach 153 Kilometern im Sp

27.04.2025Vollering: “Heute waren die Hormone gegen mich“

(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) fuhr bei der 9. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell zum größten Sieg ihrer Karriere. Die 29-Jährige aus Mauriti

27.04.2025Le Court düpiert Pieterse und Vollering im Sprint

(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) hat sich beim 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell den Sieg gesichert. Die 29-Jährige aus Mauritius verwies üb

26.04.2025Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes im Rückblick: Die ersten 8 Jahre

(ran) - Seit 2017 kann auch Lüttich-Bastogne-Lüttich mit einem Frauenrennen aufwarten. Die damalige Premiere des schwersten der drei Ardennenklassiker entschied Anna van der Breggen für sich. Die

26.04.2025Die Aufgebote für das 9. Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes

(rsn) – Zum neunten Mal starten die Frauen zu ihrem Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.WWT). Der Startschuss fällt wieder in Bastogne, am Wendepunkt des Männerrennens. Von dort aus geht es über 152,9

25.04.2025Geht Kopeckys Plan bei La Doyenne auf?

(rsn) – Am Sonntag steht die 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) auf dem Programm – und der fiebert vor allem eine Fahrerin schon seit langer Zeit entgegen: Lotte Kopecky (SD

23.04.2025Vollering wieder auf dem Podium, aber wieder nicht ganz oben

(rsn) – Sieben Mal stand Demi Vollering (FDJ - Suez) inzwischen beim Flèche Wallonne Féminine am Start und jedesmal landete sie am Ende in den Top 10. Fünf Podiumsplatzierungen und ein Sieg im Ja

23.04.2025Longo Borghini: “Es war ein Kampf bis aufs Blut“

(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat beim 28. Flèche Wallonne (1.WWT) ihren ersten Klassikererfolg gefeiert. Nach 141 Kilometern war sie an der Mur de Huy zwei Sekunden schneller als De

23.04.2025Pieterse an der Mur zu stark für Vollering, Lippert Fünfte

(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat in einem spannenden Duell an der Mur de Huy ihre Landsfrau Demi Vollering (FDJ – Suez) hinter sich gelassen und sich nach dem Tour-Etappensieg vom

22.04.2025Gipfeltreffen der Top-Puncherinnen an der Mur de Huy

(rsn) – “Sieben auf einen Streich“ – und den achten Erfolg fest im Visier. So oft wie die in diesem Jahr wieder ins Peloton zurückgekehrte Anna van der Breggen (SD Worx – Protime) hat noch

22.04.2025Flèche Wallonne Féminine im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(ran) - Der Flèche Wallonne Féminine (1.WWT) wurde erstmals 1998 ausgetragen und brachte mit Hanka Kupfernagel (1999) bis dato eine deutsche Siegerin hervor. Der kürzeste und topografisch leichtes

Weitere Radsportnachrichten

30.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

30.04.2025Vor der Alten Oper ein Sprintduell Matthews vs. Nys?

(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be

30.04.2025Brennan wandelt in der Romandie auf Sagans Spuren

(rsn) – Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) hat die 1. Etappe der 78. Tour de Romandie (2.UWT) für sich entschieden und mit seinem vierten Sieg bei den Profis seinem Landsmann Samuel Watson (In

30.04.2025Eschborn-Frankfurt: Strecke der 62. Ausgabe fast unverändert

(rsn) – Zur 62. Auflage wechselt der 1.-Mai-Klassiker Eschborn-Frankfurt seinen Startplatz: Während Start und Ziel des Hobby-Events ADAC Velotour im Gewerbegebiet auf den großen Parkplatzflächen

30.04.2025Sprinter oder Ausreißer: Wer gewinnt Eschborn-Frankfurt?

(rsn) - 126 Profis aus 18 Teams stehen am 1. Mai beim Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am Start, einem Rennen, das wie kaum ein zweites ein Kampf zwischen Sprintern und Ausreißern ist.

30.04.2025Landa auch 2026 Edelhelfer von Evenepoel?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

30.04.2025“Ohne unnötiges Risiko“: Evenepoel Prolog-Achter

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) legte los wie die Feuerwehr, doch am Ende des 3,4 Kilometer langen Prologs der Tour de Romandie (2.UWT) musste sich der Zeitfahrweltmeister mit dem acht

30.04.2025Dorn bei der Türkei-Rundfahrt wieder im Bergtrikot unterwegs

(rsn) – Im vergangenen Jahr gewann Vinzent Dorn das Bergtrikot der Tour of Turkey (2.Pro). Bei der aktuellen Ausgabe der Rundfahrt ist der Fahrer von Bike Aid auf gutem Weg, diesen Coup zu wiederhol

29.04.2025Highlight-Video des Prologs zur Tour de Romandie

(rsn) – Fast zu schön, um wahr zu sein: Am Montag trainierte Samuel Watson noch in Andorra, als ihn ein Anruf seines Teams Ineos Grenadiers erreichte: Der Brite musste bei der Tour de Romandie eins

29.04.2025Watson schnappt Oliveira den Sieg um drei Zehntel noch weg

(rsn) – Ivo Oliveira (UAE Team Emirates – XRG), der zuletzt beim Giro d’Abruzzo gleich zweimal hatte jubeln können, schien den dritten Saisonsieg schon in der Tasche zu haben. Den aber schnappt

29.04.2025Pogacar im Frühjahr auch bei den Preisgeldern die Nummer eins

(rsn) – Wer viel gewinnt, kann sein Gehalt nochmals aufbessern. Auch hinsichtlich der Preisgelder war Weltmeister Tadej Pogacar (UAE Emirates – XRG) den Konkurrenten bei den Frühjahrsklassikern d

29.04.2025Evenepoel hat keine Lust auf Montmatre-Kopfsteinpflaster

(rsn) – Nachdem er seine verletzungsbedingt kurze Klassikerkampagne mit einem enttäuschenden 59. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich beenden musste, hat sich Remco Evenpoel (Soudal – Quick-Step)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Eschborn - Frankfurt U23 (1.2u, GER)
  • GP Vorarlberg p/b Radhaus (1.2, AUT)
  • Tintrio - Omloop van het (1.2, BEL)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)