BinckBank-Tour: Däne feiert Ausreißersieg

Cort Nielsen verstößt erfolgreich gegen die Astana-Teamorder

Foto zu dem Text "Cort Nielsen verstößt erfolgreich gegen die Astana-Teamorder"
Magnus Cort Nielsen (Astana) jubelte am Ende der 5. Etappe der Binck-Bank-Tour. | Foto: Cor Vos

17.08.2018  |  (rsn) - Die BinckBank Tour ist in diesem Jahr kein gutes Pflaster für Sprinter. Bereits zum dritten Mal vergaben die schnellen Männer ihre Chancen und mussten auch am Freitag den Ausreißern den Vortritt lassen.

Dabei holte sich Magnus Cort Nielsen (Astana) auf dem längsten Teilstück der 14. Auflage der Rundfahrt durch die Niederlande und Belgien seinen vierten Saisonsieg. Der 25-jährige Däne, der im Juli in Carcassonne die 15. Tour-Etappe gewonnen hatte, verwies nach 204,4 Kilometern von Sint-Pieters-Leeuw nach Lanaken im Sprint eines Spitzentrios den Niederländischen U23-Meister Julius van den Berg (EF - Drapac) und den Franzosen Alexis Gougeard (AG2R) auf die Plätze.

Vierter wurde mit 29 Sekunden Rückstand der Belgier Jonas Rickaert (Sport Vlaanderen - Baloise), der wenige Kilometer vor dem Ziel durch einen Defekt aus der Ausreißergruppe zurückgefallen war. Den Sprint des erneut düpierten Feldes gewann 33 Sekunden nach Nielsen Caleb Ewan (Mitchelton-Scott) vor Matteo Pelucchi (Bora-hansgrohe), was für den kleinen Australier Rang fünf in der Tageswertung bedeutete.

An der Spitze der Gesamtwertung gab es keine Änderungen. Der Slowene Matej Mohoric (Bahrain-Merida) verteidigte als Etappenzehnter sein Grünes Trikot und liegt vor dem Schlusswochenende nur drei Sekunden vor dem Belgier Sean De Bie (Lotto Soudal), Dritter bleibt der Schweizer Zeitfahrmeister Stefan Küng (BMC), der nun aber bereits 25 Sekunden Rückstand aufweist.

"Das ist unglaublich. Ich habe nicht wirklich daran geglaubt, als ich in die Gruppe ging, aber wenn du es nicht versuchst, kannst du nicht gewinnen“, sagte Cort Nielsen, der mit seinem Sprung in das Ausreißerquartett auch die Sportliche Leitung von Astana überraschte. "Meine Sportlichen Leiter haben mich seltsam angesehen, als sie anfangs im Auto zu mir kamen“, verriet er. "Sie haben gesagt, was machst du hier? Du sollst für Minali den Leadout im Sprint übernehmen. Aber jetzt bin ich hier, mit einem Sieg, es ist unglaublich“, strahlte Cort Nielsen über seinen unbotmäßigen Coup.

So lief die Etappe...

Cort Nielsen, van den Berg und Rickaert, mit 1:11 Minuten im Gesamtklassement der für Mohoric gefährlichste Gegner, zogen nach nur wenigen Kilometern aus dem Feld davon, ehe mit Gougeard noch ein weiterer tempofester Fahrer dazu stieß und aus dem Trio ein schlagkräftiges Quartett machte, das gut drei Minuten zwischen sich und die Verfolger brachte.

Im Feld wechselten sich zunächst vor allem Mohorics Team und LottoNL-Jumbo in der Tempoarbeit ab. Nachdem der Abstand 50 Kilometer vor dem Ziel bereits weniger als zwei Minuten betrug, ließen Bahrain-Merida und die Sprintermannschaften die Zügel wieder etwas lockerer, so dass er zu Beginn der drei Schlussrunden à zehn Kilometern wieder auf fast drei Minuten anwuchs.

Nachdem zunächst Mitchelton-Scott mit Svein Tuft Verantwortung übernommen hatte, beteiligte sich auf dem Rundkurs auch Bora-hansgrohe an der Verfolgung. Dennoch blieb der Abstand eingangs der vorletzten Runde bei mehr als zwei Minuten, und das, obwohl mittlerweile auch Lotto Soudal, Sunweb und Katusha-Alpecin Helfer abgestellt hatten.

Die Maximalzahl an Bonussekunden am Goldenen Kilometer teilten sich Rickaert, der den ersten gewann, Gougeard und Cort Nielsen untereinander auf. Obwohl der Druck aus dem Feld heraus wuchs, nahmen die Ausreißer noch mehr als 1:40 Minuten Vorsprung auf die letzten zehn Kilometer in Angriff.

Rickaerts Hoffnungen auf den Tagessieg und sogar auf das Grüne Trikot wurden fünf Kilometer vor dem Ziel unsanft beendet, als er sich zunächst wegen eines Defekts zurückfallen lassen musste und dann auch noch gegen das Heck seines zu hart vor ihm bremsenden Begleitwagen prallte. Der 24-Jährige konnte zumindest das Rennen fortsetzen und sich noch knapp vor dem Feld ins Ziel retten.

Im Kampf um den Etappenerfolg wurde Tour-Etappengewinner Cort Nielsen dann seiner Favoritenrolle gerecht. Auf der sacht ansteigenden Zielgeraden in Lanaken zog er den Sprint von der Spitze weg an und setzte sich souverän vor van der Berg und Gougeard durch. Der etatmäßige Astana-Sprinter Riccardo Minali übrigens konnte im Feld die Beine hochnehmen und rollte auf Position 21 über die Ziellinie.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.08.2018Matthews kann trotz Etappensieg Mohoric nicht knacken

(rsn) - Michael Matthews und Sören Kragh Andersen gaben auf der Schlussetappe der 14. BinckBank Tour alles, um den bis dahin so souveränen Matej Mohoric (Bahrain-Merida) noch aus dem Grünen Trikot

19.08.2018Kittel: Zur Deutschland Tour alles wieder auf Null

(rsn) - Für Marcel Kittel endete die BinckBank Tour am gestrigen Samstag so wie die meisten Rennen dieser Saison: mit einer riesigen Enttäuschung. Der Sprinter des Katusha-Alpecin-Teams stieg wie 13

19.08.2018Matthews siegt in Geraardsbergen, Mohoric holt Gesamtwertung

(rsn) - Michael Matthews (Sunweb) hat sich in einem spannenden Finale die abschließende 7. Etappe der 14. BinckBank Tour gesichert, mit seinem zweiten Saisonsieg Matej Mohoric (Bahrain-Merida) aber n

19.08.2018Keine Vuelta für erkrankten Pantano, kurze Nacht für LottoNL

(rsn) - Jarlinson Pantano kann nicht wie geplant am Samstag bei der Vuelta a Espana starten. Wie sein Team Trek-Segafredo mitteilte, muss der Kolumbianer wegen der Infektionskrankheit Toxoplasmose auf

19.08.2018BinckBank: Defektpech zerstört Sütterlins Podiumsambitionen

(rsn) – Mit 50 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Matej Mohoric (Bahrain-Merida) lag Jasha Sütterlin (Movistar) als Gesamtfünfzehnter der BinckBank Tour vor den beiden anspruchsvollen Schlusset

19.08.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 19. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

18.08.2018Mühlberger krönt perfektes Teamwork mit Boras 25. Saisonsieg

(rsn) - Mit einer cleveren Attacke kurz vor der Einfahrt in den Tom Dumoulin Bike Park hat Gregor Mühlberger auf der 6. Etappe der 14. BinckBank Tour nicht nur erstmals nach mehr als einem Jahr wiede

18.08.2018Mühlberger jubelt im Tom Dumoulin Bike Park

(rsn) - Gregor Mühlberger (Bora-hansgrohe) hat mit einer späten Attacke im Tom Dumoulin Bike Park die 6. Etappe der 14. BinckBank Tour für sich entschieden und seinen ersten Saisonsieg gefeiert. De

18.08.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 18. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

17.08.2018Cort Nielsen sorgt für nächsten Ausreißersieg, Mohoric bleibt vorn

(rsn) - Auch auf der 5. Etappe der 14. BinckBank Tour hatten die Sprinter das Nachsehen. Auf dem 204 Kilometer langen Teilstück zwischen Sint-Pieters-Leeuw und Lanaken sicherte sich der Däne Magnus

17.08.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 17. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

16.08.2018Stuyven überrascht in Ardooie die Sprinter mit Schikanen-Attacke

(rsn) - Es ist nicht bekannt, ob sich Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) auf der 4. Etappe der 14. BinckBank Tour Mark Renshaw zum Vorbild genommen hat. 2013 gewann der Australier in Ardooie mit einem ü

Weitere Radsportnachrichten

03.05.2024Zeeman glaubt weiter an Tour-Start von Vingegaard

(rsn) – Nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt am 4. April ist Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) weiter auf dem Weg der Besserung. Sein Sportdirektor Merijn Zeeman glaubt so

03.05.2024Lipowitz wäre schon glücklich, wenn er Rom erreicht

(rsn) - Der dritte Gesamtrang bei der Romandie-Rundfahrt vor einer Woche hat Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) viel Aufmerksamkeit eingebracht. Nun startet der 23-Jährige beim Giro d´Italia in d

03.05.2024Muzic schlägt Vollering! Erst festgebissen, dann abgesprintet

(rsn) – Évita Muzic (FDJ – Suez) hat an der Laguna Negra in 1.715 Metern Höhe die 6. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die 24-jährige Französin setzte sich am Ende der 6,5 Kilometer

03.05.2024Blackmore nimmt bei Israel - Premier Tech Zabels Platz ein

(rsn) – Nach dem Karriereende von Rick Zabel wird Joseph Blackmore den frei werdenden Platz des Deutschen bei Israel – Premier Tech einnehmen. Wie der Zweitdivisionär meldete, wechselt der 21-jÃ

03.05.2024Was Selbstvertrauen alles ausmachen kann

(rsn) - Servus liebe Leserinnen und Leser, nach gut zwei Monaten voller Wettkämpfe melde ich mich mal wieder. Es ist viel passiert, worüber ich gerne berichten würde. Bereits zum zweiten Mal in d

03.05.2024Bénin: Lührs verpasst um Millimeter seinen ersten Saisonsieg

(rsn) – Auf der 4. Etappe der Tour du Bénin (2.2) hat das Team Bike Aid erneut einen Tagessieg knapp verpasst, konnte sich aber zumindest über die Verteidigung des Gelben Trikots von Yoel Habteab

03.05.2024Niewiadoma und Realini bei Vuelta Femenina ausgestiegen

(rsn) - Ohne zwei der Favoritinnen ist am Mittag die 6. Etappe der Vuelta Femenina gestartet worden. Wie ihr Team Canyon – SRAM auf X meldete, habe man beschlossen, dass Kasia Niewiadoma aus gesundh

03.05.2024Geschke von 2500 Metern in Freiburg zum Giro d´Italia

(rsn) – Vor dem letzten Giro d’Italia seiner Karriere strahlt Simon Geschke viel Optimismus aus. “Meine Form ist sehr gut, ich konnte mich so gut wie noch nie auf einen Giro vorbereiten“, sagt

03.05.2024Giro-Favorit Pogacar hält Fixierung auf seine Person für “Bullshit“

(rsn) – Am Samstag beginnt der 107. Giro d’Italia – mit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als haushohem Favoriten, der in der öffentlichen Wahrnehmung alle seine Konkurrenten in den Schatten st

03.05.2024HLN: Van Aert kehrt Ende Mai ins Feld zurück

(rsn) – Wout van Aert (Visma - Lease a Bike) nimmt nach seinem schweren Sturz Ende März bei Dwars Door Vlaanderen sein Comeback ins Visier. Wie die Zeitung Het Laatste Nieuws schreibt, plant der B

03.05.2024Für Koch und Sütterlin heißt es: buckeln, buckeln, buckeln

(rsn) – Jonas Koch (Bora – hansgrohe) und Jasha Sütterlin (Bahrain Victorious) sind Helfer, wie sie sich jedes Teams wünscht. Beide erfüllen ohne viel Aufhebens auf fast jedem Terrain zuverlä

03.05.2024Merlier und Kooij führen die Riege der schnellen Männer an

(rsn) – Beim 107. Giro d’Italia wird es für die Sprinter kein gemütliches Einrollen geben. Am Samstag beginnt die erste Grand Tour des Jahres in Venaria Reale nördlich von Turin mit einer schwe

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine