3 Etappen, Gesamtsieg und WorldTour-Führung

Vos räumt in Norwegen alles ab

Von Felix Mattis aus Halden

Foto zu dem Text "Vos räumt in Norwegen alles ab"
Marianne Vos (WaowDeals, Mitte) gewann die Ladies Tour of Norway 2018 vor Emilia Fahlin (Wiggle-High5, links) und Coryn Rivera (Sunweb, rechts). | Foto: Cor Vos

19.08.2018  |  (rsn) - Dominanter geht nicht: Marianne Vos (WaowDeals) hat in Halden auch die 3. Etappe der 5. Ladies Tour of Norway gewonnen und damit ihre Titelverteidigung erfolgreich abgeschlossen.

Die Niederländerin setzte sich auf dem 154 Kilometer langen Schlussteilstück, das zu großen Teilen durch Schweden führte, vor Coryn Rivera (Sunweb) und Emilia Fahlin (Wiggle-High5) durch, und hat dadurch alle drei Etappen der WorldTour-Rundfahrt im Süden Norwegens gewonnen. Ihr zweiter Gesamtsieg in Folge bescherte Vos außerdem die Führung in der WorldTour-Gesamtwertung.

"Von so einem Szenario traut man sich nicht mal zu träumen", sagte die 31-Jährige überglücklich. "Durch den Sieg im vergangenen Jahr wusste ich, dass mir das Rennen liegt, und ich wollte wieder um den Gesamtsieg kämpfen. Aber dann auch noch drei Etappen zu gewinnen - unglaublich."

Vos hatte zu Wochenbeginn bereits das WorldTour-Eintagesrennen im schwedischen Vargarda für sich entschieden, bevor sie am Freitag auf der 1. und Samstag auf der 2. Etappe nicht nur um Ziel sondern auch an beiden Zwischensprints Erste war - und so dafür sorgte, dass sie sich am Sonntag nur nicht hätte abhängen lassen dürfen, um den Gesamtsieg klarzumachen. Durch Bonifikationen allein war die Spitzenreiterin nicht mehr einholbar.

Dementsprechend tat es Vos auch nicht weh, dass sie am ersten Zwischensprint der Schlussetappe nach nur 16 Kilometern Christine Majerus (Boels-Dolmans) und Rivera den Vortritt lassen musste. Wie schon an den Vortagen hatten es Ausreißerinnen zunächst schwer und wurden vom Feld nicht weg gelassen, so dass auch an der ersten von diesmal zwei Bergwertungen bei Kilometer 31 noch alles beisammen war. Katarzyna Niewiadoma (Canyon-SRAM) stürmte als erstes den Anstieg hinauf und sorgte so dafür, dass ihr am Rundfahrtende das Bergtrikot gehören sollte.

Anschließend bildete sich endlich eine Fluchtgruppe - zunächst mit vier, dann mit sieben Fahrerinnen. Das Septett um die beiden Schwedinnen Sara Penton (Virtu Cycling) und Sara Olsson (Nationalteam) fuhr bis zu drei Minuten Vorsprung heraus - da Penton als Gesamt-41. 3:38 Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot hatte, war das kein Problem für die Favoritenteams.

In der zweiten Rennhälfte aber begann Sunweb im Hauptfeld den Druck zu erhöhen, da die niederländische Mannschaft unbedingt noch einen Etappensieg erringen wollte. 58 Kilometer vor dem Ziel war es daher um die Ausreißerinnen geschehen und das Finale auf einem technisch sehr anspruchsvollen Rundkurs in Halden konnte vorbereitet werden. Die dortigen vier Schlussrunden zu je 5,2 Kilometern wurden noch einmal von vielen Angriffen - vor allem durch Mitchelton-Scott und Sunweb - geprägt. Doch nur Gracie Elvin (Mitchelton-Scott) konnte sich für einige Zeit absetzen.

Acht Kilometer vor dem Ziel wurde aber auch die Australierin eingefangen, so dass es schließlich auf eine weitere Sprintankunft eines dezimierten Feldes hinauslief. Und in der hatte erneut Vos die schnellsten Beine, was ihr neben dem Etappen- und Gesamtsieg auch den Gewinn der Punktewertung sicherte.

Dank ihres vollen Abräumens in Norwegen ist die Niederländerin nun auch neue Gesamtführende der WorldTour-Einzelwertung. "Das war eine schöne Überraschung, denn das hatte ich gar nicht auf dem Schirm", so Vos, die das Lila Trikot der WorldTour-Spitzenreiterin erstmals in ihrer Karriere überstreifen durfte.

Während Vos die Gesamt- sowie die Punktewertung und Niewiadoma die Bergwertung für sich entschieden, ging die Nachwuchswertung an die 19-jährige Italienerin Chiara Consonni (Valcar-PBM) und die Mannschaftswertung an das Team Sunweb, das Rivera auf Gesamtrang drei hinter Vos und Fahlin sowie Floortje Mackaij auf Rang acht und Lucinda Brand auf Platz zehn gleich drei Fahrerinnen in die Top 10 brachte. Liane Lippert (Sunweb) wurde als beste Deutsche 15. der Gesamt- und Zweite der Nachwuchswertung.

Tageswertung:
1. Marianne Vos (WaowDeals) 3:49:14 Stunden
2. Coryn Rivera (Sunweb) s.t.
3. Emilia Fahlin (Wiggle-High5) s.t.
4. Chloe Hosking (Ale Cipollini) s.t.
5. Lotte Kopecky (Lotto Soudal) s.t.
6. Maria Giulia Confalonieri (Valcar-PBM) s.t.
7. Christine Majerus (Boels-Dolmans) s.t.
8. Chiara Consonni (Valcar-PBM) s.t.
9. Christina Siggaard (Virtu Cycling) s.t.
10. Gracie Elvin (Mitchelton-Scott) s.t.

Gesamtwertung:
1. Marianne Vos (WaowDeals) 10:17:49 Stunden
2. Emilia Fahlin (Wiggle-High5) + 0:22 Minuten
3. Coryn Rivera (Sunweb) + 0:33
4. Christine Majerus (Boels-Dolmans) + 0:37
5. Katarzyna Niewiadoma (Canyon-SRAM) + 0:39

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.04.2025Le Court: “Wusste nicht, ob sie meine Hymne spielen können“

(rsn) – Knapp 1,25 Millionen Einwohner leben auf Mauritius, einer Insel in den Maskarenen im Indischen Ozean. Als Traumdestination für Strandurlauber bekannt, ist das afrikanische Land aber eher ei

28.04.2025Highlight-Video des 9. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) - Kimberley Le Court (AG Insurance - Soudal) ist die erste Siegerin eines Radsports-Monuments aus Mauritius. Die 29-Jährige setzte sich bei Lüttich-Bastogne-Lüttich nach 153 Kilometern im Sp

27.04.2025Vollering: “Heute waren die Hormone gegen mich“

(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) fuhr bei der 9. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell zum größten Sieg ihrer Karriere. Die 29-Jährige aus Mauriti

27.04.2025Le Court düpiert Pieterse und Vollering im Sprint

(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) hat sich beim 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell den Sieg gesichert. Die 29-Jährige aus Mauritius verwies üb

26.04.2025Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes im Rückblick: Die ersten 8 Jahre

(ran) - Seit 2017 kann auch Lüttich-Bastogne-Lüttich mit einem Frauenrennen aufwarten. Die damalige Premiere des schwersten der drei Ardennenklassiker entschied Anna van der Breggen für sich. Die

26.04.2025Die Aufgebote für das 9. Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes

(rsn) – Zum neunten Mal starten die Frauen zu ihrem Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.WWT). Der Startschuss fällt wieder in Bastogne, am Wendepunkt des Männerrennens. Von dort aus geht es über 152,9

25.04.2025Geht Kopeckys Plan bei La Doyenne auf?

(rsn) – Am Sonntag steht die 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) auf dem Programm – und der fiebert vor allem eine Fahrerin schon seit langer Zeit entgegen: Lotte Kopecky (SD

23.04.2025Vollering wieder auf dem Podium, aber wieder nicht ganz oben

(rsn) – Sieben Mal stand Demi Vollering (FDJ - Suez) inzwischen beim Flèche Wallonne Féminine am Start und jedesmal landete sie am Ende in den Top 10. Fünf Podiumsplatzierungen und ein Sieg im Ja

23.04.2025Longo Borghini: “Es war ein Kampf bis aufs Blut“

(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat beim 28. Flèche Wallonne (1.WWT) ihren ersten Klassikererfolg gefeiert. Nach 141 Kilometern war sie an der Mur de Huy zwei Sekunden schneller als De

23.04.2025Pieterse an der Mur zu stark für Vollering, Lippert Fünfte

(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat in einem spannenden Duell an der Mur de Huy ihre Landsfrau Demi Vollering (FDJ – Suez) hinter sich gelassen und sich nach dem Tour-Etappensieg vom

22.04.2025Gipfeltreffen der Top-Puncherinnen an der Mur de Huy

(rsn) – “Sieben auf einen Streich“ – und den achten Erfolg fest im Visier. So oft wie die in diesem Jahr wieder ins Peloton zurückgekehrte Anna van der Breggen (SD Worx – Protime) hat noch

22.04.2025Flèche Wallonne Féminine im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(ran) - Der Flèche Wallonne Féminine (1.WWT) wurde erstmals 1998 ausgetragen und brachte mit Hanka Kupfernagel (1999) bis dato eine deutsche Siegerin hervor. Der kürzeste und topografisch leichtes

Weitere Radsportnachrichten

30.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

30.04.2025Vor der Alten Oper ein Sprintduell Matthews vs. Nys?

(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be

30.04.2025Brennan wandelt in der Romandie auf Sagans Spuren

(rsn) – Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) hat die 1. Etappe der 78. Tour de Romandie (2.UWT) für sich entschieden und mit seinem vierten Sieg bei den Profis seinem Landsmann Samuel Watson (In

30.04.2025Eschborn-Frankfurt: Strecke der 62. Ausgabe fast unverändert

(rsn) – Zur 62. Auflage wechselt der 1.-Mai-Klassiker Eschborn-Frankfurt seinen Startplatz: Während Start und Ziel des Hobby-Events ADAC Velotour im Gewerbegebiet auf den großen Parkplatzflächen

30.04.2025Sprinter oder Ausreißer: Wer gewinnt Eschborn-Frankfurt?

(rsn) - 126 Profis aus 18 Teams stehen am 1. Mai beim Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am Start, einem Rennen, das wie kaum ein zweites ein Kampf zwischen Sprintern und Ausreißern ist.

30.04.2025Landa auch 2026 Edelhelfer von Evenepoel?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

30.04.2025“Ohne unnötiges Risiko“: Evenepoel Prolog-Achter

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) legte los wie die Feuerwehr, doch am Ende des 3,4 Kilometer langen Prologs der Tour de Romandie (2.UWT) musste sich der Zeitfahrweltmeister mit dem acht

30.04.2025Dorn bei der Türkei-Rundfahrt wieder im Bergtrikot unterwegs

(rsn) – Im vergangenen Jahr gewann Vinzent Dorn das Bergtrikot der Tour of Turkey (2.Pro). Bei der aktuellen Ausgabe der Rundfahrt ist der Fahrer von Bike Aid auf gutem Weg, diesen Coup zu wiederhol

29.04.2025Highlight-Video des Prologs zur Tour de Romandie

(rsn) – Fast zu schön, um wahr zu sein: Am Montag trainierte Samuel Watson noch in Andorra, als ihn ein Anruf seines Teams Ineos Grenadiers erreichte: Der Brite musste bei der Tour de Romandie eins

29.04.2025Watson schnappt Oliveira den Sieg um drei Zehntel noch weg

(rsn) – Ivo Oliveira (UAE Team Emirates – XRG), der zuletzt beim Giro d’Abruzzo gleich zweimal hatte jubeln können, schien den dritten Saisonsieg schon in der Tasche zu haben. Den aber schnappt

29.04.2025Pogacar im Frühjahr auch bei den Preisgeldern die Nummer eins

(rsn) – Wer viel gewinnt, kann sein Gehalt nochmals aufbessern. Auch hinsichtlich der Preisgelder war Weltmeister Tadej Pogacar (UAE Emirates – XRG) den Konkurrenten bei den Frühjahrsklassikern d

29.04.2025Evenepoel hat keine Lust auf Montmatre-Kopfsteinpflaster

(rsn) – Nachdem er seine verletzungsbedingt kurze Klassikerkampagne mit einem enttäuschenden 59. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich beenden musste, hat sich Remco Evenpoel (Soudal – Quick-Step)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Eschborn - Frankfurt U23 (1.2u, GER)
  • GP Vorarlberg p/b Radhaus (1.2, AUT)
  • Tintrio - Omloop van het (1.2, BEL)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)