Brennauer und Klein in Prolog-Top-10

Van Vleuten zum Auftakt der Heimat-Rundfahrt in eigener Liga

Von Felix Mattis aus Arnheim

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Annemiek van Vleuten (Mitchelton-Scott) hat den Prolog der Boels Ladies Tour 2018 gewonnen. | Foto: Cor Vos

28.08.2018  |  (rsn) - Im Kampf gegen die Uhr ist gegen Annemiek van Vleuten (Mitchelton-Scott) weiter kein Kraut gewachsen. Die Zeitfahr-Weltmeisterin gewann in Arnheim in 4:22 Minuten den 3,3 Kilometer langen Prolog der Boels Ladies Tour, dem letzten WorldTour-Etappenrennen des Jahres und knüpfte damit als Titelverteidigerin direkt an ihre Erfolge aus dem Vorjahr bei ihrer Heimat-Rundfahrt an. Van Vleuten gewann in beeindruckender Manier mit sieben Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau Anna van der Breggen (Boels-Dolmans) und acht Sekunden vor der Zeitfahr-Europameisterin Ellen van Dijk (Sunweb).

"Mein Sportdirektor hat gesagt, dass ich die Zeit auf den langen Geraden herausgeholt habe und in den Kurven kein Risiko gegangen bin", erklärte van Vleuten nach der Siegerehrung, wie sie den deutlichen Sieg erzielt habe. "Es gibt mir ein gutes Gefühl, dass ich wohl etwas Power habe."

Die 35-Jährige ist bekannt dafür, dass sie gerade in kurzen Prolog-Zeitfahren durch perfekte Vorbereitung glänzt. Und auch in Arnheim nutzte sie die einstündige Trainingszeit am Mittag voll aus, um die Strecke genau zu inspizieren. "Im Prolog muss man in sehr kurzer Zeit so viel tun, dass man sich mental gut vorbereiten und alles visualisieren muss - jeden einzelnen Gangwechsel", so van Vleuten, die vor dem Start mit geschlossenen Augen im Wartebereich saß, bis sie an der Reihe war.

Ihre Konkurrenz konnte nach dem Rennen nur staunen. Denn bevor die Weltmeisterin als letzte Starterin von der Rampe rollte, war der Kampf um den Prolog-Sieg eine Sache von Sekunden und Sekundenbruchteilen. Die Kanadierin Leah Kirchmann (Sunweb) saß mit ihrer Zeit von 4:31 Minuten lange im Hot Seat. Lisa Klein (Canyon-SRAM) und Amy Pieters (Boels-Dolmans) scheiterten um zwei, Lucinda Brand (Sunweb) um eine Sekunde an ihrer Bestmarke, bevor Lisa Brennauer (Wiggle-High5) als fünftletzte Starterin sogar bis auf einige Zehntelsekunden herankam. Erst van Dijk aber unterbot ihre kanadische Teamkollegin als drittletzte Starterin um eine Sekunde und van der Breggen war nochmal eine Sekunde schneller. Am Ende fuhr aber van Vleuten in einer eigenen Liga.

"Sie ist schnell, aber wir wissen ja, dass sie das ist", sagte van der Breggen. "Ich denke, das wird diese Woche ein schöner Kampf und ein teamtaktisches Rennen." Schon 2017 hatte van Vleuten den Prolog in ihrer Heimatstadt Wageningen gewonnen und sich auf den entscheidenden Etappen in der Region Limburg ein heißes Duell mit van der Breggen um den Gesamtsieg geliefert. Das entschied sie damals mit 43 Sekunden Vorsprung für sich - wobei sie im Prolog und dem Einzelzeitfahren von Roosendaal, das diesmal zum Abschluss ansteht, 47 Sekunden gegen van der Breggen herausgeholt hatte.

Mit van Dijk liegt auch die Drittplatzierte aus der Gesamtwertung des Vorjahres nun nach dem Prolog bereits wieder auf drei. Brennauer, die am Morgen verkündet hatte, dass sie in der kommenden Saison für das größer werdende Team WNT-Rotor starten wird, wurde hinter Kirchmann Fünfte und Klein Siebte. Die 22-Jährige führt damit die Nachwuchswertung deutlich mit zehn Sekunden Vorsprung vor Pernille Mathiesen (Sunweb) und elf Sekunden vor Jeanne Korevaar (WaowDeals) an.

Die Boels Ladies Tour wird am Mittwoch mit einer hügeligen Etappe rund im Nijmegen fortgesetzt und führt dabei dank eines Rundkurses auch sieben Mal über die Grenze nach Deutschland und durch den Ort Wyler. Es folgen eine flache Sprinteretappe in Gennep am Donnerstag, ein ebenso flaches Teilstück von Stramproy nach Weert am Freitag und eine hügelige Etappe im Norden Limburgs mit Start und Ziel im Tom Dumoulin Bike Park von Sittard, bevor am Sonntag im 18,6 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Roosendaal die Entscheidung über den Gesamtsieg fällt. Alle Etappen sind auf der Veranstalterwebsite boelsladiestour.nl im Live-Stream zu sehen.

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