Voller Einsatz gefragt in der Jagd nach dem Tagessieg

Arndt mit ersten beiden Tourwochen von Sunweb zufrieden

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Arndt mit ersten beiden Tourwochen von Sunweb zufrieden"
Nikias Arndt (Sunweb) | Foto: Cor Vos

22.07.2019  |  (rsn) - Den zweiten Ruhetag sehnten sich auch die Fahrer des deutschen Team Sunweb herbei. Das deutsche Worldtour-Team war bis zum Ruhetag noch vollständig, ehe mit Wilco Kelderman der wohl nominell stärkste Kletterer die Tour aufgrund von Rückenproblemen verlassen musste. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Tom Dumoulin änderten sich die Teamziele von der Gesamtwertung auf Etappenergebnisse und Siege. Im Hinblick auf einen Tageserfolg hinkt die Mannschaft rund um die beiden deutschen Fahrer Nikias Arndt und Lennard Kämna aber noch hinterher.

Zu Beginn der Tour de France 2019 wurde Michael Matthews auf der dritten Etappe Zweiter in Epernay. Es folgten einige Top Ten Platzierungen, aber in Reichweite eines Sieges kam keiner der acht Fahrer. Trotzdem überraschte das Team vor der wohl entscheidenden Woche in den Alpen am zweiten Ruhetag in Nimes mit positiver Stimmung.

"Mir geht es gut, auch wenn ich langsam müde werde. Leichter wird es jetzt nicht mehr, aber im Vergleich zum Vorjahr war es sehr gut. In den Bergen konnte ich gut mitfahren, von daher bin ich sehr zufrieden. Die Form wird aber nicht besser, aber während die anderen anfangen zu schwächeln und müder werden, geht es mir noch gut", gab Nikias Arndt einen sehr persönlichen Stimmungsbericht im Gespräch mit radsport-news.com ab und definierte auch sein persönliches Highlight der letzten Tourwoche: "Etappe 17 ist für mich noch ein Ziel. Ich will in die Ausreißergruppe."

Doch der 188 Zentimeter große Allrounder fand selbst noch keine großen Optionen, um sich entscheidend auf den Etappen in Szene setzen zu können: "Das Tourprofil ist dieses Jahr sehr schwer, um aus Gruppen auch gute Ergebnisse einzufahren. Auch auf der 17. Etappe. Da kommen am Ende noch fünf Kilometer bergauf, aber gegen viele Konkurrenten rechne ich mir eine Chance aus. Hauptziel ist es in der Gruppe zu sein."

Sprinter und Kletterer gefragt, um Sunwebs Etappensieg zu erzielen

Zuerst aber haben die Sprinter, bevor es in die Alpen geht, noch eine Möglichkeit und damit auch das Team Sunweb, die mit Matthews und dem Niederländer Cees Bol zwei schnelle Fahrer haben und eventuell könnte es Matthews sogar in den Sprint eingreifen. "Falls es dort wirklich zu einem größeren Finale kommen würde, hätten wohl er oder Sagan die Nase vorne. Das werden die anderen Teams nicht so einfach stehen lassen", erklärte Arndt.

Die Stimmung im Tourteam ist gut laut dem Deutschen: "Unsere Ziele waren Tageserfolge und wir haben wirklich gezeigt was wir können. Am Ende waren halt andere Fahrer besser. Wir haben das aber kritisch analysiert und uns gute Pläne gemacht. Sicherlich hängen wir mit dem Sieg noch hinterher und die Tagesergebnisse werden wir weiterverfolgen." Sogar Rollentäusche versuchte das Team schon im Sprint, als Anfahrer Bol und Spurter Matthews ihre Positionen tauschten. Allerdings war auch das nicht von Erfolg gekrönt gewesen.

Trotzdem bleibt Arndt optimistisch: "Matthews liegen die Berge auch eher als anderen Sprintern. Von dem her haben wir auch auf den Champs-Élysées eine Möglichkeit. Ich war noch nie in einem Team, dass dort eine Etappe gewinnen konnte und das wäre auch für mich was Neues. Die letzte Etappe bleibt nämlich noch lange in der Erinnerung."

In den Alpen werden dann wieder Kämna und der Ire Nicolas Roche in den Gruppen gefragt sein. Eine Aufgabe, die auch Arndt zufällt, diese beiden starken Kletterer unter die Ausreißer zu bringen. Etwas, dass dem 27-Jährigen zuletzt zweimal gut gelang in den Pyrenäen: "Ich hatte Lennard unterstützt in die Gruppe zu kommen. Für mich hat es keinen Sinn gemacht, aufgrund der Schwierigkeit der Etappe, aber die Beine waren gut. Deshalb habe ich viel Zeit vorne verbracht, um ihn und Nicolas Roche in die Gruppe zu bringen. Ich war froh, dass es so funktioniert hab. Lennard hat das Ziel erfüllt und er hatte gute Beine. Das war genial. Besser konnte es nicht laufen können. Leider hatten wir es aber nicht in der Hand, um den Sieg mitzureden."

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.07.2020Video-Rückblick: Bernals Weg zum Tour-Triumph

(rsn) - Vor genau einem Jahr gewann Egan Bernal (Ineos) als erster Kolumbianer die Tour de France. Nach einem harten Kampf über drei Wochen wurde der damals 22-Jährige am 28. Juli 2019 am Ende der 1

18.02.2020Tour-Sieger Bernal gewinnt Laureus World Sports Awards

(rsn) - Tour-de-France-Gewinner Egan Bernal (Ineos) ist als erster Radsportler seit Lance Armstrong mit dem Laureus World Sports Awards ausgezeichnet worden. Der 23-jährige Kolumbianer gewann die Wer

04.12.2019Van Aert: “Als würde ich bei lebendigem Leib brennen“

(rsn) - Wout Van Aert (Jumbo-Visma) hat sich erstmals die Aufzeichnung seines schrecklichen Sturzes bei der Tour de France angeschaut und im Rahmen der flämischen Doku-Serie Het Huis (Das Haus) ein I

15.11.2019Wetter-Wahnsinn bei Giro, Tour und WM

(rsn) - Extremwetter macht auch vor dem Radsport nicht halt. Eurosport hat in einem Video die fünf wildesten Szenen bei Radrennen zusammengefasst, die von Regen oder Schnee heimgesucht wurden.

24.10.2019Mitchelton - Scott: Vier Tour-Etappensiege als Saison-Highlights

(rsn) - Am Ende einer Saison, in der die GrandTour-Kandidaten Simon und Adam Yates sowie Esteban Chaves die großen Klassementhoffnungen nicht erfüllen konnten, zieht Mitchelton - Scott dennoch ein p

08.09.2019Van Aert sitzt erstmals seit Tour-Aus wieder auf dem Rad

(rsn) - "Guess what?! :)" - so betitelte Wout Van Aert am Sonntagmorgen eine Aktivität auf Strava. Und ja, ratet mal: Der Belgier saß erstmals seit seinem schweren Unfall im Einzelzeitfahren der Tou

06.09.2019Van Aert: OP-Fehler verlängerte die Zwangspause

(rsn) - Die Rechtskurve aus dem Tunnel unter dem Parc du Chateau heraus in die Rue d´Etigny, kurz vor der 1.000-Meter-Marke im Einzelzeitfahren der Tour de France in Pau: Maximilian Schachmann (Bora

16.08.2019Bardet wird in dieser Saison keine Rennen mehr bestreiten

(rsn) - Nach einer trotz des Gewinns des Bergtrikots enttäuschend verlaufenen Tour de France hat sich Romain Bardet (AG2R) dazu entschlossen, 2019 keine Rennen mehr zu bestreiten. "Gemeinsam mit dem

02.08.2019Van Aert: Nach zwei Operationen vor langer Rehabilitation

(rsn) - Nach zwei Operationen an seiner Oberschenkelwunde ist unklar, wann Wout Van Aert (Jumbo - Visma) wieder ins Peloton zurückkehren wird. Das teilte sein Team bereits vor einigen Tagen mit. Am D

02.08.2019Tour-Sieger Bernal kehrt nach der Clasica in seine Heimat zurück

(rsn) - Noch konnte Tour-de-France-Sieger Egan Bernal sein Gelbes Trikot seinen Fans in der Heimat nicht präsentieren. In der zu Ende gehenden Woche bestritt der Kolumbianer noch drei Kriterien in Be

02.08.2019Deceuninck - Quick-Step: Tour-Rückblick im Video

(rsn) - Mit drei Etappensiegen und 14 Tagen das Gelbe Trikot in den eigenen Reihen blickt Deceuninck - Quick-Step auf eine erfolgreiche Tour de France zurück. In einem selbst erstellten Video lässt

01.08.2019Greipel: “Die schlechteste Tour meiner Karriere“

(rsn) – André Greipel (Arkéa – Samsic) hat auf seiner Facebook-Seite seine neunte Tour de Frace bilanziert und betonte dabei, dass diese für ihn absolut nicht zufriedenstellend verlaufen ist.

Weitere Radsportnachrichten

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

18.04.2024TotA-Sturz: Harper kommt mit leichter Gehirnerschütterung davon

(rsn) – Entwarnung für Chris Harper: Der Australier von Jayco – AlUla ist bei seinem Sturz rund 25 Kilometer vor dem Ziel der Königsetappe der Tour of the Alps ohne schlimmeren Verletzungen dav

18.04.2024Die Aufgebote für das 8. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) – Mit der 8. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen endet die Ardennenwoche. Während das Männerrennen von Lüttich aus nach Süden zum Wendepunkt in Bastogne und von dort wieder z

18.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn

18.04.2024Steinhauser: Giro-Test mit Prädikat sehr gut

(rsn) – Den Feinschliff für sein Grand-Tour-Debüt holt sich Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) derzeit bei der 47. Tour of the Alps (2.Pro). In wenigen Wochen geht es für den Allgäue

18.04.2024Belgrade Banjaluka: Ausreißer Albrecht zum Auftakt Zweiter

(rsn) – Zum Auftakt von Belgrade Banjaluka (2.2) hat das Team P&S Metalltechnik – Benotti einen starken Auftritt hingelegt. Auf der 140 Kilometer langen 1. Etappe zwischen Belgrad und Bijeljina b

18.04.2024Auf der Königsetappe macht Carr die schwachen Tage vergessen

(rsn) – Mit einem Soloritt über rund 30 Kilometer hat sich Simon Carr (EF Education – EasyPost) die Königsetappe der 47. Tour of the Alps (2.Pro) gesichert. Der 25-jährige Brite setzte sich üb

18.04.2024Hartmann: Aus “nur durchkommen“ wurden 74 km an der Spitze

(rsn) – Elena Hartmann bekam ihre völlig durchnässten Handschuhe kaum mehr von ihren frierenden Fingern. Als die 33-Jährige vom Team Roland oben auf der Mur de Huy 5:41 Minuten nach Siegerin Kata

18.04.2024Extrembedingungen beim Flèche, aber kein Schlechtwetterprotokoll

(rsn) – Zwei Rennen unter Extrembedingungen hart an der Grenze des Schlechtwetterprotokolls der UCI bot der Flèche Wallonne am Mittwoch: Nachdem beim Start der Männer um 11:15 Uhr in Chareleroi no

18.04.2024Trotz wenig Schlaf: Benoot holt ein “exzellentes Ergebnis“

(rsn) – Vor dem Start des 88. Flèche Wallonne in Charleroi hatte Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) noch mehr über die Geburt von Töchterchen Loes gesprochen, die am Abend zuvor zur Welt gekom

18.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

18.04.2024Lopez: “Einer der härtesten Tage meines Lebens“

(rsn) – Die 3. Etappe der Tour of the Alps 2024 wird den Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben. Zwar hatte der 124,8 Kilometer lange Abschnitt rund um Schwaz in Tirol nur wenig an Spektakel zu bie

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)
  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)