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20.02.2020 | (rsn) - Nach dem spektakulären Auftakt der Andalusien-Rundfahrt (2.Pro) hatten in Grazalema beide Protagonisten Grund zum Lachen. Etappensieger Jakob Fuglsang (Astana) und der geschlagene Mikel Landa (Bahrain - McLaren) strahlten in die Kameras, nachdem sie am Donnerstag dem Finale der in Alhaurin de la Torre gestarteten 1. Etappe über 173,8 Kilometer gemeinsam ihren Stempel aufgedrückt hatten.
Dabei war Titelverteidiger Fuglsang am Puerto de las Palomas, einem zehn Kilometer langen Anstieg der 1. Kategorie, rund elf Kilometer vor dem Ziel einer Attacke von Landa gefolgt und hatte sich in der Folge mit dem Dänen in der Tempoarbeit abgelöst. Das Duo fuhr sich einen zwischenzeitlichen Vorsprung von mehr als einer Minute heraus, der dann im 800 Meter langen und sieben Prozent steilen, über Kopfsteinpflaster führenden Schlussanstieg zwar noch deutlich schrumpfte.
In Gefahr gerieten die beiden Ausreißer aber nicht mehr, ehe sich Fuglsang dann souverän gegen Landa gleich im ersten Rennen 2020 den Sieg holte. “Ich freue mich sehr darüber. Es ist immer schon, die Saison mit einem Sieg zu beginnen und ich mag ja die Vuelta a Andalucía“, sagte der Astana-Kapitän, der seine Kräfte bis zu Landas Attacke schonen konnte. “Da wussten wir, dass ich nicht warten konnten, deshalb bin ich ihm gefolgt und auf den letzten Metern bin ich dann einfach angetreten“, schilderte er den Schlusspoker, bei dem Landa in der günstigen zweiten Position lauerte, dann aber Fuglsangs Beschleunigung nichts mehr entgegenzusetzen hatte und mit sechs Sekunden Rückstand ins Ziel kam.
Dennoch zog auch der Neuzugang von Bahrain - McLaren ein zufriedenes Fazit von seinem Saisondebüt. “Ich bin sehr glücklich nach meinem ersten Renntag“, sagte Landa. “Ich denke, wir haben einen sehr guten Job gemacht. Ich habe am letzten Anstieg attackiert, um zu versuchen, die Etappe zu gewinnen, aber letztlich hatte ich mit Jakob einen starken Konkurrenten.“ Der 30-jährige Spanier zeigte beim Andalusien-Auftakt auch, dass der Trainingsunfall vor rund drei Wochen, bei dem er von einem Auto angefahren worden war, keine weiteren Spuren hinterlassen hatte. “Ich habe Selbstvertrauen gewonnen und fühle mich gut“, sagte er im Ziel, das er als erster von gleich drei Bahrain-Fahrern unter den besten Fünf erreichte: Dylan Teuns wurde Dritter, Pello Bilbao - 2019 noch bei Astana unter Vertrag - belegte Rang fünf.
Fuglsangs Team dagegen musste gestern kurzfristig auf Daniil Fominykh verzichten, weshalb der Träger des Gelben Trikots auch seine Chancen auf einen weiteren Gesamtsieg zurückhaltend beurteilte: “Es wird schwer werden, das Trikot zu verteidigen, zumal wir jetzt nur noch zu sechst sind, aber natürlich werden wir unser Bestes geben“, sagte er. Dennoch gilt Fuglsang als Top-Favorit, zumal ihm das abschließende Zeitfahren am Sonntag in die Karten spielen dürfte. Bis dahin müsste Landa seinen Rückstand in einen Vorsprung umgewandelt haben, um eine Chance auf den Gesamtsieg zu haben.
Für den in den vergangenen Jahren oft verletzten Basken stand aber nach dem gestrigen Tag eine ganz andere Erkenntnis im Vordergrund: “Mir ist klar geworden, dass ich konkurrenzfähig im Vergleich zu den Fahrern bin, die in diesem Jahr schon Rennen gefahren sind“, betonte Landa.