Ziel ein legaler hoher Hämatokritwert

Campenaerts simulierte EPO-Wirkung in einem Höhenzelt

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Campenaerts simulierte EPO-Wirkung in einem Höhenzelt"
Victor Campenaerts bei Paris-Nizza 2020 | Foto: Cor Vos

11.06.2020  |  (rsn) - Höhenzelte sind keine Seltenheit im professionellen Radsport. Jan Ullrich hatte sogar eine Höhenkammer in seinem Haus am Bodensee eingebaut. Die Bundesliga-Fußballer von Hertha BSC verwendeten sie auch schon zur Vorbereitung. Rad-Profi Victor Campenaerts (NTT Pro Cycling ) nutzte ein Höhenzelt nun aber auf extreme Art.

Der Stundenweltrekordler schlief in einem Zelt, das er auf 4700 Meter über dem Meer eingestellt hatte. Üblich sind 2000 m! Damit wolle er die Wirkung von EPO simulieren und in seinem Körper viele rote Blutkörperchen erzeugen, erklärte er im Gespräch mit dem belgischen Sender Sporza seine Aktion. Sein Ziel sei ein "beispiellos hoher Hämatokritwert" gewesen.

"Das ist natürlich extrem hoch. Medizinisch gesehen ist das die Höhe, in der man gerade noch nicht beginnt zu sterben. Wenn man noch höher geht, würde der Kreislauf zusammenbrechen“, erklärte der Zeitfahrspezialist gegenüber dem Sender. Campenaerts: "4.700 Meter ist die Höhe, in der der Körper extrem dazu veranlasst wird, rote Blutkörperchen zu produzieren. Trotzdem behält man noch genug Kraft, das durchzustehen." Viel mehr war wohl nicht möglich, denn der NTT-Profi schilderte, dass er in dieser Zeit nur maximal acht Stunden die Woche trainieren konnte. "Ich bin in dieser Zeit weniger als der durchschnittliche Radsporttourist gefahren", sagte er.

Der gewünschte Erfolg habe sich aber eingestellt. "Nach diesen Wochen in einem Höhenzelt ist man super stark. Weil der Körper so viele rote Blutkörperchen produziert hat, sollte man sich wie ein Fahrer fühlen können, der EPO genommen hat. Allerdings bin ich drei Wochen lang kaum gefahren, während ein Fahrer, der EPO nahm, dabei drei Wochen lang hart trainieren musste."

Ob die Höhenkammer, die zum Schlafen normalerweise auf 2000 Meter Höhe eingestellt wird, um ein Höhentrainingslager zu simulieren, das im Allgemeinen ebenfalls auf dieser Höhe absolviert wird, den Nachteil das Trainingsrückstandes ausgleicht, muss Campenaerts im Wettkampf beweisen. Davor will er “den letzten Trainingsblock in Richtung Saison mit einem beispiellos hohen Hämatokrit beginnen", erklärte er, ohne Zahlen zu nennen.

Höhenzelte sind zwar von der Welt Antidoping Agentur Wada erlaubt, in Ländern wie Italien oder Norwegen aber für Trainingszwecke verboten.

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