--> -->
23.08.2020 | (rsn) – Bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Sachsenring stellte sich das verletzungsbedingte Fehlen von Titelverteidiger Maximilian Schachmann für Bora – hansgrohe als folgenschwerer heraus als zunächst gedacht. Mit Sprinter Pascal Ackermann und dem zuletzt groß auftrumpfenden Lennard Kämna hatte der Raublinger Rennstall zwar noch immer zwei ganz heiße Eisen im Feuer. Doch der Kurs wäre eben genau einem Schachmann auf den Leib geschneidert gewesen.
Die 168 Kilometer mit am Ende knapp 4000 Höhenmetern, ausgetragen auf der 3,5 Kilometer langen Rennstrecke, stellten sich dagegen am Ende als zu leicht heraus für Kämna, für Ackermann waren sie einen Ticken zu schwer. So blieb dem Titelträger von 2018 in Einhausen diesmal hinter Marcel Meisen (Alpecin – Fenix) nur der zweite Platz.
"Am Ende war das Rennen zu schwer. Es war ein knüppelhartes Rennen für einen Sprinter, die ansteigende Zielgerade machte es nicht einfacher. Marcel war heute einfach der Stärkere“, konstatierte Ackermann nach dem Rennen im ZDF.
Der ursprüngliche Plan bei Bora – hansgrohe sah vor, für Kämna zu fahren. “Trotz 3900 Höhenmetern lief auf der Runde aber immer wieder alles zusammen, egal wie hart man gefahren ist. Man konnte sich eben immer wieder gut erholen, was uns Sprintern entgegen kam. Deswegen mussten wir im Rennen dann auch unsere Pläne switchen und sind für Acki gefahren“, erklärte Ackermanns Teamkollege Rüdiger Selig gegenüber radsport-news.com.
Der eigentliche Anfahrer von Ackermann war von Beginn an in die Nachführarbeit und die Rennkontrolle eingespannt. Bis drei Runden vor Schluss hielt Selig durch, dann war nach einem langen Tag voller Arbeit sein Pensum erschöpft. Nachdem auf der Schlussrunde ein Vorstoß von Kämna ohne Erfolg blieb, kam es zur berganführenden Sprintankunft, die Ackermann von Michael Schwarzmann angefahren bekam.
Der Pfälzer war schließlich zu früh im Wind und hatte dem Antritt von Meisen auf den letzten Metern nichts mehr entgegenzusetzen. “Am Ende war es ein klarer Kraftsprint und Marcel hatte einfach ein gutes Timing und sah sehr kraftvoll aus“, lobte Selig, der den Sprint nach seinem Ausstieg als Zuschauer verfolgte, den Kontrahenten.
Nach der verpassten Titelverteidigung zeigte man sich bei Bora – hansgrohe enttäuscht. "Er (Pascal Ackermann, d. Red) ist letztendlich Zweiter geworden, ehrlich gesagt, nicht ganz das, was wir erreichen wollten, aber mehr war leider heute nicht drin. Obwohl er einen guten Sprint gefahren ist, hat es dieses Jahr nicht zum Sieg gereicht", bilanzierte Sportdirektor Enrico Poitschke.
Dennoch blickten die Raublinger in Richtung der kommenden Aufgaben. “Wir sind ein starkes Rennen gefahren, können uns nichts vorwerfen. Bei einer Meisterschaft können immer Überraschungen passieren, diesmal für uns im negativen Sinne. Aber die Form passt für Mittwoch und wir sind motivierter denn je“, blickte Selig bereits auf die Straßen-EM in Plouay voraus, wo er an der Seite von Kapitän Ackermann um die Medaillen kämpfen will.