Kein Franzose in den Top Ten der Tour

Auf Alaphilippe, Peters und Martin wartet nun Imola

Von Peter Maurer

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Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick Step) | Foto: Cor Vos

20.09.2020  |  (rsn) - Die 107. Tour de France wird den Gastgeberin in keiner guten Erinnerung bleiben. Erstmals seit sieben Jahren schaffte es kein Franzose in die Top Ten, diesmal war Guillaume Martin (Cofidis) auf Rang 11 der beste Fahrer der Grande Nation. 16:58 Minuten betrug der Rückstand des 27-jährigen Parisers auf Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates).

Auch in den Sonderwertungen spielten die Franzosen nur Nebenrollen, obwohl Benoit Cosnefroy (AG2R La Mondiale) lange die Führung in der Bergwertung innehielt. Am Ende standen nur zwei Tagessiege durch Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick Step) und Nans Peters (AG2R La Mondiale).

Auch wenn Alaphilippe erneut in das Gelbe Trikot schlüpfte und so die Hoffnungen seiner Landsleute auf einen ähnlich spektakulären Ritt wie 2019 schürte, war das Thema Gesamtwertung für den 28-Jährigen schnell erledigt. "Es war nicht mein Ziel. Letztlich denke ich, dass ich ehrlich gesagt kein Fahrer dafür bin. Das letzte Jahr war außergewöhnlich", erklärte er in Paris am Ende der 21. Etappe. Dennoch konnte Alaphilippe mit seiner belgischen Mannschaft auf eine starke Tour zurückblicken. Er selber gewann die 2. Etappe rund um Nizza und Sprinter Sam Bennett siegte auf zwei weiteren Teilstücken und holte sich das Grüne Trikot.

"Es war eine schöne Tour für mich und mein Team. Wir haben tolle Emotionen erlebt", Alaphilippe, der sich nun auf die in dieser Woche anstehenden Straßenweltmeisterschaften in Imola vorbereitet und danach erstmals ein weiteres Monument des Radsports in Angriff nehmen wird: "Ich konzentriere mich jetzt auf die WM, die Klassiker und dann werde ich zum ersten Mal die Flandern-Rundfahrt bestreiten. Ich kann es kaum erwarten, dass die Saison weiter geht“, sagte er. In Imola gehört Alaphilippe mit Martin und Peters zum französischen Aufgebot.

Der Titel des Pechvogels bei dieser Tour ging heuer ausnahmsweise einmal nicht an Thibaut Pinot (Groupama – FDJ). Von einem Sturz bei der Dauphiné geplagt, erreichte er nie Topform und kassierte auf der ersten Pyrenäenetappe schon mehr als 20 Minuten. Trotzdem kämpfte er sich bis Paris durch, wenn auch Rang 29 und fast zwei Stunden Rückstand auf Pogacar nicht den Ansprüchen des Franzosen gerecht werden.

"Ich werde mich jetzt pflegen lassen und ganz erholen. Dann nehme ich die Vuelta ins Visier", erklärte Pinot und kündigte an, 2021 wieder am Start der Tour zu stehen, nachdem zwischenzeitlich einige Interviews von ihm schon anderes hatten erwarten lassen: "Ich werde nächstes Jahr wieder bei der Tour sein. Ich möchte vor meinem Karriereende noch einmal aufs Podium auf den Champs Elysées."

Der große Pechvogel der Tour 2020 war Romain Bardet (AG2R La Mondiale), der ausgerechnet auf seiner Heimetappe in einen bösen Sturz verwickelt war. Zwar kämpfte sich der in den letzten Jahren beste Franzose der Gesamtwertung noch ins Tagesziel der 13. Etappe im Zentralmassiv. Allerdings wurde bei einer Nachuntersuchung im Krankenhaus nicht nur die befürchtete Gehirnerschütterung bestätigt, sondern ein Blutgerinsel festgestellt, was zu Bardets Ausstieg Tour führte.

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