Tour of Norway

Politts perfekter 1500-Meter-Leadout bringt Walls den Sieg

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Matthew Walls (Bora - hansgrohe) hat nach starker Vorarbeit von Nils Politt die Schlussetappe der Tour of Norway gewonnen | Foto: Cor Vos

22.08.2021  |  (rsn) - Wer braucht schon einen großen Sprintzug, wenn man Nils Politt in seinen Reihen weiß? Auf der Abschlussetappe der Tour of Norway (2.Pro) bildete Politt auf den letzten 1500 Metern einen überragenden Ein-Mann-Sprintzug und führte so seinen britischen Teamkollegen Matthew Walls zu dessen ersten Profisieg.

Zunächst hatte der Tour-Etappensieger seinen  Sprinter in eine gute Ausgangsposition gebracht. Doch statt Walls einfach nur abzusetzen, übernahm Politt 1500 Meter vor dem Ziel die Spitze des Feldes und hielt dabei das Tempo so hoch, dass selbst der direkt hinter ihm fahrende Walls sichtlich Probleme hatte, das Hinterrad seines Anfahrers zu halten. Der Kölner zog dabei bis etwa 200 Meter vor dem Ziel so durch, dass keiner der rivalisierten Teams an den an den Positionen eins und zwei fahrenden Politt und Walls vorbeiziehen konnte. 

Als Politt nach seinem Mammut-Programm inklusive einer letzten Tempoverschärfung, bei der er nochmals aus dem Sattel ging, schließlich ausscherte, nutzte Walls die glänzende Ausgangslage und ließ im Sprint in Stavanger nach 156 Kilometern Vortagessieger Mads Pedersen (Trek - Segafredo) und den norwegischen Lokalmatadoren Daniel Hoelgaard (Uno-X) hinter sich.

 "Ich bin sehr glücklich, dass ich heute meinen ersten Profisieg einfahren konnte. Vielen Dank an das gesamte Team und insbesondere Nils für den perfekten Leadout auf den letzten Kilometern", wusste Walls, wer den größten Anteil am Sieg hatte. Ähnlich sah es auch Sportdirektor Jean-Pierre Heynderickx. "Nils hat hier ein perfektes Leadout gefahren und Matthew konnte es vollenden und seinen ersten Profisieg einfahren", stimmte der Belgier zu.

Für Walls selbst kam dessen erster Profisieg nach seiner Teilnahme an den Bahnwettbewerben der Olympischen Spiele von Tokio, wo er im Omnium-Wettbewerb Gold gewann, etwas überraschend. "Ich war mir nicht ganz sicher, wie meine Form nach den Olympischen Spielen sein wird. Ich habe hier eigentlich nichts erwartet, aber ich bin mehr als froh, dass es geklappt hat und ich den Sieg einfahren konnte", befand der 23-Jährige.

Für nahezu perfekte vier Tage in Norwegen sorgte der Niederländer Ide Schelling, der in der Gesamtwertung mit 15 Sekunden Rückstand hinter Ethan Hayter (Ineos Grenadiers) den zweiten Platz belegte. "Ich freue mich riesig für Matthew, dass er heute gewinnen konnte und bin außerdem sehr glücklich mit meinem zweiten Platz in der Gesamtwertung. So kann man eine Rundfahrt abschließen", befand Schelling. Und Heynderickx fügte hinzu. "Ich freue mich sehr, diese vier Renntage hier in Norwegen so zu beenden und bin stolz auf das Team.“

 

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