Beim Druivenkoers erfolgreiches Solo auf WM-Straßen

Alaphilippe und brennendes Auto verhalfen Evenepoel zum Sieg

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Alaphilippe und brennendes Auto verhalfen Evenepoel zum Sieg"
Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step) hat den Druivenkoers gewonnen. | Foto: Cor Vos

26.08.2021  |  (rsn) – Eine gelungene Generalprobe auf Teilen des diesjährigen Weltmeisterschaftskurses feierte Remco Evenepoel (Deceuninck – Quick-Step). Mit einem 60-Kilometer-Solo fuhr er beim Druivenkoers in Overijse seinen sechsten Saisonsieg ein. Vorbereitet wurde der Angriff des 21-Jährigen von seinem Teamkollegen Julian Alaphilippe – ungewollte Unterstützung bekam er von einem brennenden Auto.

Gut 70 Kilometer vor dem Ziel ging Weltmeister Alaphilippe in die Offensive. “Unser Plan war, beim zweiten Anstieg zur Bekestraat das Finale zu eröffnen – und das taten wir auch“, blickte Evenepoel zurück. “Julian zog mächtig durch, ich konnte gerade so an ihm dranbleiben“, gab er im Sieger-Interview zu. Das Vorhaben gelang zunächst, doch mit der Situation gab sich Deceuninck – Quick-Step, das mit einer erstklassigen Besetzung angereist war, nicht zufrieden. Kaum zehn Kilometer später griff Evenepoel selber an.

“Meine Attacke danach saß sofort. Ich zog voll durch, denn ich wusste, dass sie hinter mir auch voll am Limit waren. Ich habe mir die Kräfte gut eingeteilt und konnte mein Tempo halten“, zeigte sich der Junioren-Weltmeister von Innsbruck 2018 zufrieden. Trotzdem sank Evenepoels Vorsprung nach einigen Minuten von 60 auf 35 Sekunden.

Ein brennendes Auto sorgte für Unterbrechung des Rennens

Doch dann bekam er unerwartete Hilfe. Ein Auto war am Streckenrand in Brand geraten, das Rennen musste 28 Kilometer vor dem Ziel für gut zehn Minuten unterbrochen werden. “Als ich auf dem Boden saß, hatte ich kurz die Hoffnung verloren, weil sich das Feld wieder gut gruppieren konnte. Außerdem war es kalt, aber das Problem hatte die anderen auch“, sagte Evenepoel, der nach der Pause seinen Weg zum Sieg allein fortsetzte: “Die Organisatoren haben den Restart sehr korrekt geregelt. Ich bekam meine 35 Sekunden zurück und konnte mein Solo fortsetzen.”

Obwohl oder vielleicht gerade weil die Verhältnisse nicht einfach waren, konnte das neu gruppierte Feld den Belgier 376 Tage nach dessen folgenschwerem Sturz bei der Lombardei-Rundfahrt nicht mehr gefährden. “Auf den letzten 30 Kilometern hatten wir oft Gegenwind, das hat es enorm schwer gemacht. Letztendlich bin ich sehr froh, hier gewonnen zu haben. Ich denke man kann jetzt schon sagen, dass ich wieder zurück bin”, freute sich Evenepoel, der nach seinem Sieg auf den Straßen, die auch im Programm der Straßen-WM in Flandern stehen, auch zu seinen Weltmeisterschafts-Ambitionen befragt wurde. “Das überlasse ich dem Bondscoach“, sagte er zur Rollenverteilung im belgischen Team, in dem mit Wout Van Aert ein Top-Favorit auf die Goldmedaille steht.

Bis zum WM-Straßenrennen am 26. September hat Evenepoel noch ein strammes Programm vor sich. Am Samstag tritt er bei Paris-Brüssel an, zwei Tage später folgt die Benelux Tour (30. August - 5. September). Es folgen noch Starts bei der Straßen-EM, und zwar im Zeitfahren (9. September) und im Straßenrennen (12. September).

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.10.2021Stuyven: “Sein Gefolge sollte Remco manchmal bremsen“

(rsn) – Im belgischen Team sind die Folgen der bitteren Niederlage bei der Heim-WM von Flandern offensichtlich noch immer nicht ausgestanden. Nachdem Remco Evenepoel einige Tage nach dem Straßenren

05.10.2021Van Aert mit Evenepoels TV-Auftritt unzufrieden

(rsn) – Nach wie vor sind die Wogen noch hoch im belgischen Team nach der bitteren Niederlage bei den Straßenradweltmeisterschaften der Elite, wo für die großen Favoriten am Ende nur Platz vier d

30.09.2021Evenepoel glaubt: Er hatte die nötigen Beine für den WM-Titel

(rsn) – Remco Evenepoel hat in der belgischen Radsport-Talkshow Extra Time Koers über das WM-Straßenrennen vom vergangenen Sonntag gesprochen und dabei erklärt, dass er sich selbst den Titelgewin

27.09.2021Van der Poel fehlte in Leuven noch etwas Form

(rsn) – Mathieu van der Poel ist am Sonntag im WM-Straßenrennen von Leuven Achter geworden. Doch der Niederländer, der erst kurzfristig überhaupt seinen Start zugesagt hatte, weil er im Sommer la

27.09.2021Lefevere: Evenepoel ebnete Alaphilippe den Weg zum Titel

(rsn) – Während die belgischen Radsport-Fans und auch das Nationalteam am Sonntagabend enttäuscht konstatieren mussten, dass es weder mit dem Titel noch mit einer Medaille bei den Heim-Weltmeister

27.09.2021Asgreen rettete den Dänen das Rennen und Valgrens Podium

(rsn) – Im vorentscheidenden Moment der Weltmeisterschaften von Flandern war er nicht auf der Höhe – und doch durfte Michael Valgren in Leuven nach 268,3 Kilometern jubeln und auf dem Podium mit

27.09.2021Medaillenspiegel der WM 2021 in Flandern

(rsn) - Alle elf Wettbewerbe der Straßen-Weltmeisterschaften in Flandern sind absolviert. Zum Abschluss holte Julian Alaphilippe mit seinem Sieg im Rennen der Männer die ersehnte erste Goldmedaille

26.09.2021Alaphilippe: “Ich habe aufgehört zu denken und Vollgas gegeben“

(rsn) - Mehr als eine Million Fans standen am Sonntag bei den Weltmeisterschaften in Flandern am Straßenrand und hofften auf einen Heimsieg durch das starke belgische Team. Doch der Franzose Julian A

26.09.2021Van Aert: “Ich hatte nicht die Beine, um Weltmeister zu werden“

(rsn) - Mit dem in überragender Manier herausgefahrenen Sieg des Franzosen Julian Alaphilippe sind in Flandern die 88. UCI-Weltmeisterschaften zu Ende gegangen. Der Franzose setzte sich über 268 Kil

26.09.2021Ausgerechnet im WM-Finale ließen “die Freunde“ Politt im Stich

(rsn) - Das geliebte Kopfsteinpflaster kostete Nils Politt im WM-Straßenrennen den anvisierten Spitzenplatz. Der Hürther, als Zweiter von Paris-Roubaix ein Spezialist für derartige Schikanen, verlo

26.09.2021Alaphilippe stürmt wie in Imola als Solist ins Regenbogentrikot

(rsn) - Julian Alaphilippe hat den favorisierten Belgiern zum Abschluss der Weltmeisterschaften in Flandern einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht und mit einem fabelhaften Auftritt wie schon

26.09.2021Highlight-Video des WM-Straßenrennens der Männer

(rsn) - Julian Alaphilippe hat zum Abschluss der Weltmeisterschaften in Flandern auf überragende Art und Weise seinen Titel im Straßenrennen der Männer verteidigt. Der 29-jährige Franzose setzte s

Weitere Radsportnachrichten

30.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

30.04.2025Vor der Alten Oper ein Sprintduell Matthews vs. Nys?

(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be

30.04.2025Brennan wandelt in der Romandie auf Sagans Spuren

(rsn) – Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) hat die 1. Etappe der 78. Tour de Romandie (2.UWT) für sich entschieden und mit seinem vierten Sieg bei den Profis seinem Landsmann Samuel Watson (In

30.04.2025Eschborn-Frankfurt: Strecke der 62. Ausgabe fast unverändert

(rsn) – Zur 62. Auflage wechselt der 1.-Mai-Klassiker Eschborn-Frankfurt seinen Startplatz: Während Start und Ziel des Hobby-Events ADAC Velotour im Gewerbegebiet auf den großen Parkplatzflächen

30.04.2025Sprinter oder Ausreißer: Wer gewinnt Eschborn-Frankfurt?

(rsn) - 126 Profis aus 18 Teams stehen am 1. Mai beim Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am Start, einem Rennen, das wie kaum ein zweites ein Kampf zwischen Sprintern und Ausreißern ist.

30.04.2025Landa auch 2026 Edelhelfer von Evenepoel?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

30.04.2025“Ohne unnötiges Risiko“: Evenepoel Prolog-Achter

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) legte los wie die Feuerwehr, doch am Ende des 3,4 Kilometer langen Prologs der Tour de Romandie (2.UWT) musste sich der Zeitfahrweltmeister mit dem acht

30.04.2025Dorn bei der Türkei-Rundfahrt wieder im Bergtrikot unterwegs

(rsn) – Im vergangenen Jahr gewann Vinzent Dorn das Bergtrikot der Tour of Turkey (2.Pro). Bei der aktuellen Ausgabe der Rundfahrt ist der Fahrer von Bike Aid auf gutem Weg, diesen Coup zu wiederhol

29.04.2025Highlight-Video des Prologs zur Tour de Romandie

(rsn) – Fast zu schön, um wahr zu sein: Am Montag trainierte Samuel Watson noch in Andorra, als ihn ein Anruf seines Teams Ineos Grenadiers erreichte: Der Brite musste bei der Tour de Romandie eins

29.04.2025Watson schnappt Oliveira den Sieg um drei Zehntel noch weg

(rsn) – Ivo Oliveira (UAE Team Emirates – XRG), der zuletzt beim Giro d’Abruzzo gleich zweimal hatte jubeln können, schien den dritten Saisonsieg schon in der Tasche zu haben. Den aber schnappt

29.04.2025Pogacar im Frühjahr auch bei den Preisgeldern die Nummer eins

(rsn) – Wer viel gewinnt, kann sein Gehalt nochmals aufbessern. Auch hinsichtlich der Preisgelder war Weltmeister Tadej Pogacar (UAE Emirates – XRG) den Konkurrenten bei den Frühjahrsklassikern d

29.04.2025Evenepoel hat keine Lust auf Montmatre-Kopfsteinpflaster

(rsn) – Nachdem er seine verletzungsbedingt kurze Klassikerkampagne mit einem enttäuschenden 59. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich beenden musste, hat sich Remco Evenpoel (Soudal – Quick-Step)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Eschborn - Frankfurt U23 (1.2u, GER)
  • GP Vorarlberg p/b Radhaus (1.2, AUT)
  • Tintrio - Omloop van het (1.2, BEL)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)