--> -->
25.02.2022 | (rsn) – Israel – Premier Tech war neben AG2R – Citroën und DSM die bisher einzige WorldTour-Mannschaft ohne Saisonsieg. Doch bei den Israelis hat Michael Woods auf der 2. Etappe des Gran Camino am steilen Schlussanstieg Mirador do Ézaro aus der Null eine Eins gemacht.
Für den Kanadier ist die neue Rundfahrt in Spanien der zweite Saisoneinsatz. “Vor einer Woche probierte ich schon, bei der Ruta del Sol ein gutes Ergebnis zu erringen. Ich war gut in Form, aber dann wurde ich krank“, blickte er zurück. “Ich habe gehofft, diese Woche wieder die gleichen Beine wie vor der Krankheit zu haben – und das scheint geklappt zu haben”, schlussfolgerte Woods , nachdem er auf den 1,7 Kilometern mit durchschnittlich 13,6 Prozent Steigung die Konkurrenz hinter sich gelassen hatte.
Dass er dem Etappenzweiten Alejandro Valverde (Movistar) 16 Sekunden abnehmen konnte, war für den 36-Jährigen keine Überraschung. "Diesen Anstieg bin ich 2020 schon einmal im Einzelzeitfahren der Vuelta a Espana gefahren. Da habe ich mir schon gedacht: Wäre es nicht toll, wenn es hier eine Bergankunft gäbe?“, erinnerte sich der Kanadier. Auf dem – mit Ausnahme des Schlussanstiegs – flachen Kurs kam der Kletterer damals mit 5:34 Minuten Rückstand auf Tagessieger Primoz Roglic (Jumbo – Visma) nicht über Rang 78 hinaus. Seine Lehren hatte Woods aber gezogen: “Ich wusste, dass dieser Anstieg wie für mich gemacht ist und wollte 900 Meter vor dem Ziel am steilsten Stück angreifen", beschrieb er seinen Plan, den er im Rennen perfekt ausführte.
Fuglsang ist bei Israel - Premier Tech der Plan B
Seinen letzten Sieg errang Woods im April 2021 bei einer Bergankunft der Tour de Romandie in Thyon 2000. Auch damals übernahm er die Gesamtführung, die er allerdings auf der letzten Etappe im Zeitfahren noch abgeben musste. Das soll in Spanien anders werden. “Mein Ziel ist jetzt der Gesamtsieg“, kündigte Woods an.
Dafür muss er das Gelbe Trikot noch zwei Mal verteidigen. “Morgen wird es nochmal ein sehr schwerer Tag, auch wenn mir die Etappe liegt. Das Zeitfahren am Schlusstag ist meine Achillesferse, hoffentlich sind meine Beine dann gut genug, um mir den Gesamtsieg zu sichern“, blickte er voraus, nicht ohne auch einen Plan B zu haben: “Wenn es bei mir nicht klappt, hat auch Jakob (Fuglsang) noch Chancen. Er kann sehr gut Zeitfahren", meinte Woods mit Blick auf den Dänen, der als Tagesfünfter auch auf den fünften Gesamtrang vorrückte.
Israel – Premier Tech baut beim Gran Camino auch auf die beiden Gastfahrer Derek Gee und Marco Frigo, die üblicherweise für das Farmteam Israel Cycling Academy unterwegs sind. “Wir sind den ganzen Tag im Wind gefahren. Wir haben unsere zwei Kontinentalfahrer aufs Tempo drücken lassen und das haben sie perfekt getan“, lobte Woods seine Mannschaftskollegen, für deren Arbeit er sich mit dem ersten Saisonsieg belohnte. "Ich bin sehr froh und erleichtert. Es ist für mich und das Team sehr wichtig, früh in der Saison ein Rennen zu gewinnen“, schloss der neue Spitzenreiter.