Franzose gewinnt 31. GP Miguel Indurain

Barguil schlägt Vlasov im Sprint der Kletterspezialisten

Foto zu dem Text "Barguil schlägt Vlasov im Sprint der Kletterspezialisten"
Warren Barguil (Arkéa - Samsic, re.) hat den 31. GP Miguel Indurain gewonnen. | Foto: Cor Vos

02.04.2022  |  (rsn) - Warren Barguil (Arkéa - Samsic) hat beim GP Miguel Indurain (1.Pro) seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Der 30-jährige Franzose ließ nach schweren 190 Kilometer durch die nordspanische Region Navarra mit Start und Ziel in Estella-Lizarra im Sprint einer rund zehnköpfigen Spitzengruppe mit knappem Vorsprung den Russen Aleksandr Vlasov (Bora - hansgrohe) und den Australier Simon Clarke (Israel - Premier Tech) hinter sich.

Auf den weiteren Plätzen folgten der Franzose Alexis Vuillermoz (TotalEnergies) und der Italiener Andrea Vendrame (AG2R Citroën). Der Schweizer Marc Hirschi (UAE Team Emirates) belegte Rang acht.

"Es war ein sehr enger Sprint, aber ich hatte den Speed, um ihn zu gewinnen. Ich bin immer bereit für einen Endspurt und ich bin wirklich glücklich, dass ich es geschafft habe“, sagte Barguil, der über fast die komplette Renndistanz unsichtbar blieb, ehe er auf den letzen Metern entschlossen seine Chance ergriff.

Dabei hatte er vor allem wegen des Wintereinbruchs so seine Bedenken. "Ich war nicht sonderlich zuversichtlich, aber am Ende war es nicht so kalt und ich fühlte mich gut. Es war ein guter Tag“, sagte der Bretone, der bereits im März eine Etappe bei Tirreno-Adriatico gewinnen konnte und dessen Team bereits auf acht Siege in diesem Jahr kommt. In der gesamten vergangenen Saison waren es zehn.

Dagegen verpasste Vlasov seinen dritten Saisonsieg und den siebten seiner Mannschaft nur knapp. Dennoch konnte der Bora-Kapitän mit seiner Vorstellung zufrieden sein. "Ich habe versucht, in der letzten Runde vor dem steilen Anstieg etwas zu unternehmen, und auf eine kleine Ausreißergruppe gehofft, denn aus einer nicht so großen Gruppe heraus habe ich bessere Chancen in einem Sprint", berichtete Vlasov, der dann aber auf den letzten Metern das Gegenteil bewies. "Ich war dem Sieg sehr nahe, was zeigt, dass meine Form vor der Baskenland-Rundfahrt gut ist. Insgesamt können wir also mit dem heutigen Rennen zufrieden sein."

So lief das Rennen:

Bei Schneefall und Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt nahm das Feld aus zehn World-, neun Pro- sowie zwei Kontinental-Teams am Mittag das nach dem fünfmaligen Toursieger Miguel Indurain benannte und über 3.500 Höhenmeter führende spanische Eintagesrennen in Angriff. Aufgrund der widrigen Bedingungen wurde die Strecke um 13 Kilometer verkürzt - auch um den mit rund 1.200 Meter höchsten Punkt des Rennens. Im Tagesverlauf kam zwar die Sonne hervor, es blieb jedoch empfindlich kalt.

Es dauerte rund 40 Kilometer, bis sich eine aus neun Fahrern bestehende Ausreißergruppe etabliert hatte, in der mit Paul Lapeira (AG2R Citroën Team) nur ein Fahrer eines WorldTeams dabei war. Schnell fuhr sich die Spitze einen Vorsprung von rund vier Minuten auf das von Movistar und UAE Emirates angeführte Feld heraus.

Unter dem Druck der beiden Mannschaften war der Vorsprung der Spitzengruppe, die auf dem hügeligen Kurs gut harmonierte, knapp 50 Kilometer vor dem Ziel auf rund eine Minute geschrumpft. Kurz darauf löste sich der US-Amerikaner Stephen Bassett (Human Powered Health) in einem Anstieg von seinen Begleitern, die ihn aber zehn Kilometer später bei nun wieder bewölktem Himmel und einsetzenden Schneefall einfingen.

Movistar und UAE die dominierenden Teams im Feld

Erst auf den letzten 25 Kilometern zeigten sich auch weitere Mannschaften wie Bahrain Victorious bei den Verfolgern weit vorn. Die machten ihren Rückstand schon vor der vorletzten der fünf Überquerungen des Alto Ibarra 20 Kilometer vor dem Ziel wett. Movistar führte das Feld in die 11-Prozent-Rampe, wo Davide Formolo (UAE Team Emirates) eine erste Attacke von Enric Mas (Movistar) konterte, ehe sich in der Abfahrt eine größere Spitzengruppe formierte.

Auf den letzten 14 Kilometern testete Vlasov bei der letzten Überfahrt über den Alto de Irache seine Konkurrenten und initiierte eine fünfköpfige Gruppe, zu der neben dem Gewinner der Valencia-Rundfahrt noch Gorka Izagirre (Movistar), Pello Bilbao (Bahrain Victorious), Victor Lafay (Cofidis) und Jefferson Cepeda (Caja Rural) gehörten und die ihren Vorsprung auf das Feld in der Anfahrt zum letzten Anstieg des Tages auf rund 15 Sekunden ausbaute.

Barguil hält Vlasov knapp auf Distanz

Hinter dem Quintett setzten die beiden französischen Zweitdivisionäre Arkéa - Samsic und TotalEnergies sowie UAE Emirates aber alles daran, die Ausreißer noch vor dem Alto Ibarra wieder einzufangen, was gut zwei Kilometer vor dem Ziel auch gelang.

Hirschi konterte kurz darauf an der bis zu 16 Prozent steilen Rampe eine Attacke von Pierre Latour (TotalEnergies), der am Ende Sechster wurde, und jagte am Hinterrad des Franzosen in die Abfahrt hinein, in der Vlasov und weiteren Fahrern noch der Anschluss gelang.

Im wilden Sprint einer kleineren Spitzengruppe fand Barguil aus der von vorn gesehen rechten Seite spät noch eine Lücke, während Vlasov ganz links nach vorne zog, um sich ganz knapp dem ehemaligen Bergkönig der Tour geschlagen geben zu müssen.


Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Schachmann Dritter zum Giro-Auftakt in Turin

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

04.05.2024Giro d`Italia: Die letzten zehn Jahre im Ãœberblick

(rsn) - Der Giro d`Italia ist traditionell die erste dreiwöchige Landesrundfahrt im Rennkalender, bei der sich immer wieder auch die Deutschen als Etappenjäger hervortaten. Im Jahr 2022 konnte das

04.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

04.05.2024Uijtdebroeks: Jetzt muss er sich beweisen, oder doch nicht?

(rsn) – Selten dürfte der Auftritt eines jungen Belgiers bei seinem Giro-Debüt von den deutschen Fans so interessiert verfolgt werden, wie in diesem Jahr der  von Cian Uijtdebroeks. Klar, als Rem

04.05.2024Rund 260.000 Euro fehlen: Tour of Scandinavia abgesagt

(rsn) – Die Women´s WorldTour-Rundfahrt Tour of Scandinavia wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das gaben die Veranstalter des für 27. August bis 1. September geplanten Rennens am Freitag via P

04.05.2024Alfonsina Strada: Die erste Frau beim Giro

(rsn) – Wenn am Samstag in Venaria Reale der 107. Giro d´Italia der Männer beginnt, ist das auch für den Frauen-Radsport ein wichtiger Termin. Denn noch bevor im Juli der nächste Giro der Frauen

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

03.05.2024Anspruchsvoller Auftakt im Piemont

(rsn / ProCycling) – 13 Jahre nach ihrer Premiere ist die Stadt Venaria Reale erneut Schauplatz des Grande Partenza. Als Ouvertüre gibt es eine anspruchsvolle Etappe, die nördlich von Turin starte

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)