Ausreißer Ruiz verpasst Etappensieg um 400 Meter

Baskenland-Rundfahrt: Alaphilippe erfüllt in Viana seine Aufgabe

Von Daniel Brickwedde

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Julian Alaphilippe rollte im Weltmeistertrikot auf der 2. Etappe der baskenland-Rundfahrt als Erster über den Zielstrich. | Foto: Cor Vos

05.04.2022  |  (rsn) – Lange Zeit ließ es das Feld ruhig angehen auf der 2. Etappe der diesjährigen Baskenland-Rundfahrt – und beinahe wäre Ibon Ruiz (Equipo Kern Pharma) als Solist ein Ausreißercoup gelungen. Doch 400 Meter vor dem Ziel rauschte das Feld am jungen Spanier vorbei und Remco Evenepoel (QuickStep – Alpha Vinyl) lancierte im kurvenreichen Finale seinem Teamkollegen Julian Alaphilippe mustergültig den Sprint zum Sieg. Platz zwei ging auf der leicht ansteigenden Zielgeraden an den dem Franzosen Fabien Doubey (TotalEnergies) vor Quinten Hermans (Intermarché – Wanty - Gobert). Doch die Geschichte der für die Baskenland-Rundfahrt ungewohnt langen Etappe über 207,9 Kilometer von Leitza nach Viana schrieb eine vierköpfige Spitzengruppe – insbesondere für den 23-jährigen Ruiz mit bitterem Ausgang.

"Wir wussten, dass das Finale technisch und schwierig wird. Ich war aber gut platziert und konnte dann durchziehen", sagte Sieger Alaphilippe im Ziel, der souverän mit einigen Radlängen Abstand den Sprint gewann. Er fügte an: "Remco hat mich durch die Kurven am Ende gebracht. Wir hatten das so abgemacht, dass ich für den Sprint zuständig sein würde." Der Franzose erfüllte damit erfolgreich seine Aufgabe im Finale und holte gleichzeitig seinen ersten Saisonsieg. Dabei hatte auch er zeitweise nicht mehr damit gerechnet, die Ausreißer noch einmal einzuholen: "Hinten wollten wenige Mannschaften das Tempo bestimmen, deshalb hatten wir auch geglaubt, dass die Ausreißer durchkommen würden", sagte Alaphilippe.

In der Gesamtwertung gab es am Ende keine Veränderungen. Primoz Roglic (Jumbo - Visma) führt das Klassement weiterhin mit fünf Sekunden vor Evenepoel und 16 Sekunden vor Rémi Cavagna (QuickStep – Alpha Vinyl) an. Geraint Thomas und Adam Yates (beide Ineos Grenadiers) folgen mit 18 Sekunden Rückstand. Für Ausreißer Ruiz gab es als Trostpreis zumindest das Bergtrikot, nach dem er zuvor alle drei Wertungen des Tages für sich entschied.

So lief das Rennen

Kurz nach dem Start in Leitza setzte sich ein Quartett aus Julen Amezqueta (Caja Rural), Ander Okamika (Burgos BH), Ibai Azurmendi (Euskatel) und Ibon Ruiz ab, das zwischenzeitlich rund fünf Minuten an Vorsprung vom Feld zugestanden bekam. Aus der Fluchtgruppe nutze insbesondere Ruiz seine Chance und gewann die ersten beiden Bergwertungen des Tages am Uitzi (3. Kategorie) und am Lizarraga (2. Kategorie). In der Nachführarbeit kontrollierte Jumbo - Visma über weite Strecken das Geschehen, später spannte sich auch QuickStep – Alpha Vinyl vorne ein.

Rund 40 Kilometer vor dem Ziel ging es erstmals durch den Zielort Viana und auf eine Schlussrunde, die den zwölf Kilometer langen Anstieg zum Aguilar Gana (3. Kategorie) beinhaltete – allerdings mit einer moderaten Durchschnittssteigung von 3,1 Prozent. Zu Beginn des Anstiegs betrug der Vorsprung der vier Ausreißer nur noch eine Minute. Doch im Feld kehrte zu diesem Zeitpunkt Ruhe ein, mit überschaubarem Tempo rollte es den Anstieg hinauf. Der Berg taugte einfach nicht für Attacken. Entsprechend wuchs der Abstand zur Fluchtgruppe zwischenzeitlich wieder auf fast zwei Minuten an. Fünf Kilometer vor der Bergwertung brachte dann Mauri Vansevenant (QuickStep – Alpha Vinyl) kurzzeitig mit einer Attacke etwas Bewegung ins Feld, wurde jedoch schnell wieder gestellt. Im Anschluss flachte das Tempo erneut ab.

Die Ausreißer erreichten somit die Bergwertung 28 Kilometer vor dem Ziel mit einem Vorsprung von 1:45 Minuten, erneut sicherte sich Ruiz die Bergpunkte. In der folgenden Abfahrt, die wenig selektiv war, übernahm dann weiterhin kein Team ernsthaft die Nachführarbeit. Mit der realistischen Aussicht auf den Etappensieg sprengte Ruiz mit einer Attacke zwölf Kilometer vor dem Ziel die Spitzengruppe und zog als Solist davon. Doch am Ende sollte es knapp nicht reichen. Im Hauptfeld organisierte sich zwar erst zehn Kilometer vor dem Ziel eine Verfolgung. Aber das genügte: Amezqueta, Okamika und Azurmendi wurden zwei Kilometer vor dem Ende gestellt – Ruiz dann letztendlich 400 Meter vor dem Zielstrich.

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