Fleche du Sud: Auch Reißig und Peter vorne dabei

Vierter auf Königsetappe: Hemings Sorgen waren unbegründet

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Vierter auf Königsetappe: Hemings Sorgen waren unbegründet"
Mika Heming (Topforex - ATT Investment) | Foto: Ivo Benes / Jirout

27.05.2022  |  (rsn) - Auf der Königsetappe des Fleche du Sud (2.2) hat der Belgier Thibau Nys (Baloise Trek Lions) durch seinen ersten Saisonsieg die Gesamtführung übernommen. Der U23-Europameister setzte sich nach 126 Kilometern und 2700 Höhenmetern rund um Bourscheid am 3,4 Kilometer langen und im Schnitt sieben Prozent steilen Schlussanstieg als Solist mit knappem Vorsprung durch.

Bester Deutscher war Mika Heming (ATT Investment), der hinter Thomas Bonnet (Vendée U) und dem Österreicher Moran Vermeulen (Felbermayr Simplon Wels) mit elf Sekunden Rückstand als Vierter ins Ziel kam. "Ich hatte vor der Etappe etwas Sorgen, wie es laufen würde. Aber letztlich lief es wie erhofft. Ich wusste, dass es auf der Zielgeraden Gegenwind geben würde, weshalb ich erst spät lossprinten wollte", berichtete der endschnelle Allrounder gegenüber radsport-news.com.

Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt bereits vier Fahrer inklusive Nys enteilt. So zog Heming bereits 150 Meter vor dem Ziel an und konnte dann zumindest noch einen der vier Spitzenreiter überholen. "Mit dem Ergebnis bin ich schon ziemlich zufrieden", betonte Heming.

Maloja Pushbikers: Reißig im GC auf Top-Ten-Kurs

Aber auch die deutschen Teams zeigten auf der schweren Bergetappe gute Leistungen. Patrick Reißig (Maloja Pushbikers) verpasste bei 17 Sekunden Rückstand als Zwölfter am Ende nur knapp die Top Ten. "Für uns war es eine sehr zufriedenstellende Etappe. Wir haben im Gesamtklassement eine Top-Ten-Platzierung anvisiert und jetzt liegt Patrick auf Rang neun", resümierte der Sportliche Leiter Rupert Hödlmoser.

Nur der Etappenstart war nicht nach Wunsch verlaufen. Denn bei Regen und Wind ging es gleich auf die Windkante und just in diesem Moment ereilten Philip Weber und Felix Meo Defeket. "Das hat uns gewaltig in die Defensive gedrängt", sagte Hödlmoser.

So kamen im Finale auf die beiden Sprinter Filippo Fortin und Tim Wollenberg ungewohnte Helferdienste am Berg zu, wofür sie ein Sonderlob von Hödlmoser bekamen: "Beide haben Patrick lange und gut positionieren können."

Die Fahrer der Maloja Pushbikers nach getaner Arbeit. Foto: Maloja Pushbikers

Das Finale hätte sich der Österreicher für seinen Kapitän Reißig etwas härter gewünscht. "Die Bergfahrer haben an den Anstiegen nicht ihre Karten auf den Tisch gelegt und auch am letzten Anstieg dauerte es bis 500 Meter vor dem Ziel, bis die Attacken kamen. Der Anstieg war ziemlich steil, aber am Ende war es dann doch eher ein Bergaufsprint. Patrick hat dann alles in seinen Sprint hineingelegt und hat einen starken zwölften Platz belegt", so Hödlmoser abschließend.

P&S Benotti: Peter mit solidem Ergebnis, das "hätte besser sein können"

Direkt hinter Reißig überquerte der zeitgleiche Jannis Peter (P&S Benotti) auf Rang 13 den Zielstrich. Peter und seine Teamkollegen hatten sich direkt vom Start weg hellwach gezeigt und waren nach zwei Kilometern, als es auf die Windkante ging, geschlossen in der ersten Gruppe dabei. "Auch als es im Anschluss über die ganzen Berge ging, haben wir uns gut positioniert und sind kontrolliert hochgefahren", erläuterte Peter gegenüber radsport-news.com.

Bis zur Schlusssteigung hatte er noch Tom Lindner und Eric Lutter an seiner Seite, "Dann fuhr unten jeder rein mit allem, was er hatte. Am Ende sprang für mich ein solides Ergebnis heraus, es hätte aber besser sein können", so Peter.

Sein Sportlicher Leiter Robert Retschke berichtete von einer hektischen Etappe. "Es ging bei strömendem Regen direkt `Achtung, fertig, los` auf die Windkante, das Feld zerfiel in vier Teile und von hinten konnten dann nicht mehr all zu viele aufschließen. Es war den ganzen Tag richtig Radrennen und jeder Berg war ein einziger Kampf", so der Ex-Profi, der den Tag aus seiner Sicht als "ok" bezeichnete.

rad-net Rose hatte auf ein noch härteres Rennen gehofft

Bester Fahrer von rad-net Rose war Moritz Kretschy, der mit 40 Sekunden Rückstand auf Platz 24 gewertet wurde. "Vendée U hat das Rennen heute kontrolliert, so dass es eher wie ein Ausscheidungsfahren war. Am Ende sind noch 30 bis 40 Mann zusammen in den Schlussanstieg. Es ist also nicht alles auseinandergeflogen", charakterisierte sein Sportlicher Leiter Ralf Grabsch auf Anfrage von radsport-news.com die Königsetappe. Auf der Schlussrunde befanden sich Kretschy und Pirmin Benz noch in der ersten Gruppe, hatten dann aber gegen die Tagesbesten nichts auszurichten.

"Ein härteres Rennen wäre uns vielleicht mehr entgegengekommen. Aber wenn eine Mannschaft das Rennen kontrolliert, kann man zwar Kräfte raushauen, weit kommt man damit aber nicht", erklärte Grabsch.

Embrace the World: Homrighausen fehlten am Ende die Körner

Für Embrace the World war erneut Heiko Homrighausen bestplatzierter Fahrer. Der 26-Jährige belegte mit 1:25 Minuten Rückstand Platz 31. Ganz zufrieden war Homrighausen damit aber nicht. "Am Anfang haben es Windkante und Regen, das hat ganz schön viel Energie gekostet. Das Team hat mich mit letzter Kraft in der vorderen Gruppe absetzen können", so Homrighausen gegenüber radsport-news-com.

Der ETW-Kapitän hielt sich bis zum Schlussanstieg im ersten Feld, "da fehlten mir dann aber aber in Körner", erklärte er, weshalb er nicht mit den Besten bergauf mithalten konnte.

Am Samstag wird Embrace the World nur noch drei Fahrer ins Rennen schicken können, weil Marcel Peschges das Rennen aufgeben musste. Fred Dombrowski und Sprinter Hermann Keller kamen erst nach Kontrollschluss ins Ziel. "Insgesamt lief es heute nicht so gut", sagte Homrighausen.

Bike Aid Devo: Emmerich und Lennemann vom hohen Tempo überrascht

Bei Bike Aid Development, der zweiten Elite-Mannschaft neben Embrace the World, schaffte es kein Fahrer, sich im Vorderfeld zu platzieren. Am Ende war Jan Emmerich auf Rang 86 bester Fahrer der Mannschaft von Patrick Lechner. Er hatte im Ziel etwas mehr als 15 Minuten Rückstand, direkt dahinter folgte Teamkollege Anton Lennemann.

"Für Jan und Anton ist es die erste UCI-Rundfahrt und beide waren ziemlich überrascht, wie stark die großen Teams am Berg fuhren", so Lechner gegenüber radsport-news.com. Während es der fahrende Teamchef sowie Adrian Zuger und Luka Zetzsche es gerade noch im Zeitlmit ins Ziel schafften und am Samstag wieder an den Start gehen dürfen, musste Yannick Hund vorzeitig vom Rad steigen.

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