RSNplusKleiner Wunsch nach WorldTour-Sieg

Mayrhofer: “Ich will einfach nur schnell Rennen fahren“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Mayrhofer: “Ich will einfach nur schnell Rennen fahren“"
Mayrhofer gelang beim Cadel Evans Great Ocean Road Race sein erster Profisieg.| Foto: Cor Vos

16.02.2023  |  (rsn) – Für Marius Mayrhofer (DSM) begann die Saison mit einem Paukenschlag. Nach einer mehr als ansprechenden Tour Down Under (2.UWT) feierte der 22-Jährige beim Cadel Evans Great Ocean Road Race (1.UWT) Ende Januar seinen ersten Profisieg und damit einen der seltenen deutschen Erfolge bei Eintagesrennen auf WorldTour-Niveau.

Mittlerweile habe er das auch realisiert, wie Mayrhofer knapp drei Wochen nach seinem Coup gegenüber radsport-news.com berichtete. "Das war schon ein krasser Moment“, blickte er auf das Überqueren des Zielstrichs in Geelong zurück. Als er nach dem Rennen sein Handy wieder zur Hand nahm, habe er schon "ziemlich viele Nachrichten“ darauf gehabt. "Darüber habe ich mich sehr gefreut.“

___STEADY_PAYWALL___

Mayrhofer siegt vor Hugo Page (Intermarche - Circus - Wanty) und Simon Clarke (Israel - Premier Tech). | Foto: Cor Vos

Ein Faktor für den Erfolg in Down Under sei gewesen, dass er in den Wochen zuvor nicht krank gewesen sei und so ausführlich trainieren konnte. Denn in der Vergangenheit spielte oftmals die Gesundheit bei Mayrhofer nicht mit, weshalb er auch in seiner U23-Zeit ohne Sieg geblieben war. Auch nach der Tour Down Under erlitt der Deutsche wieder einen gesundheitlichen Rückschlag. Vor allem nach den Rennen gesund zu bleiben, sieht Mayrhofer momentan als seine “größte Baustelle“ an. Das Problem dabei sei, dass man erst noch herausfinden müsse, woher die Infektanfälligkeit kommt.

Die Gesundheit ist sein Problem

Gerade in der Vergangenheit hat Mayrhofer das häufige Kranksein zugesetzt. "Ja, ich habe an einer erfolgreichen Profikarriere gezweifelt“, gestand er, schränkte jedoch ein. "Ich denke aber, das ist ziemlich menschlich. Ich habe auch jetzt noch Zweifel, aber jeder Mensch hat Zweifel und hinterfragt sich. Und ich verspüre auch ganz viel Zuversicht und Selbstbewusstsein“, so der DSM-Profi.

Nach seinem Erfolg beim Cadel Evans Great Oceans Road Race habe er vor allem Erleichterung verspürt. Druck, jetzt diesen Sieg bestätigen zu müssen, um nicht als 'One Hit Wonder' zu gelten, verspüre er hingegen überhaupt nicht. "Ich freue mich über diesen schönen Erfolg, und gehe weiterhin locker und entspannt an den Start der Rennen. Ich muss niemandem etwas beweisen. Wem sollte ich das müssen? Ich will einfach nur schnell Rad fahren und fertig“, sagte Mayrhofer.

Mayrhofer mit seinem DSM-Kollegen Combaud und Hamilton. | Foto: Cor Vos

Die nächste Gelegenheit dazu wird sich ihm wohl Ende Februar bei Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.Pro) bieten, einem der sprinterfreundlicheren Kopfsteinpflasterklassiker in Belgien. Das Rennen dürfte perfekt auf Mayrhofers Fahrertyp zugeschnitten sein, sieht er sich doch als eine Mischung aus Klassikerfahrer und Sprinter. "Ich bin jetzt nicht der Allerschnellste, aber wenn es schwer wird und einige Fahrer schon abgehängt sind, dann komme ich noch mit drüber“, so seine Selbsteinschätzung.

Der Schlüssel mit Blick auf Kuurne-Brüssel-Kuurne, aber auch für die Renneinsätze danach wird sein, dass er in der Vor- und Nachbereitung gesund bleibt. Ziel sei es wieder in "einen guten Rhythmus reinzukommen, wie es auch vor Australien der Fall war. Da hat man ja gesehen, dass es ganz gut läuft“, so Mayrhofer mit einer Portion Understatement.

Degenkolb traut Mayrhofer noch viel zu

Sein Landsmann und Teamkollege John Degenkolb traut Mayrhofer indes noch einiges zu. "Er ist extrem talentiert. Er war bei der Tour Down Under schon vorne mit dabei und hat dann beim Cadel Evans Race richtig was aus dem Hut gezaubert“, sagte der Oberurseler vor dem Start der Algarve-Rundfahrt (2.Pro) zu radsport-news.com und fügte an: "Es war sicher nicht das letzte Mal, dass man etwas von ihm gesehen hat.“

Mayrhofer selbst erklärte, zwar Gefallen am Siegen gefunden zu haben, jetzt aber nicht davon auszugehen, aufgrund seines Erfolges künftig automatisch die Kapitänsrolle zugeschrieben zu bekommen. "Die Mannschaft macht einen guten Job, was meine Rollenverteilung bei den Rennen angeht. Wenn ich fit bin, hoffe ich, dass ich die Chance bekomme, für mich zu fahren - vielleicht auch schon bei den nächsten Rennen. Wenn ich aber nicht in Form bin, dann fahre ich auch gerne für stärkere Teamkollegen und versuche ihnen zu helfen“, schloss Mayrhofer.

 

Mayrhofer kommt auch gut über die Berge wie hier am Mammolshainer Stich von Eschborn Frankfurt | Foto: Cor Vos

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)