Von Matthews auf 3. Giro-Etappe überrascht

Pedersen war perfekt positioniert, zögerte aber etwas zu lang

Von Matthias Seng

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Hier war Mads Pedersen (Trek - Segafreo, Mitte) noch vor Michael Matthews (Jayco - AlUla). Als der Australier im Finale der 3. Giro-Etappe kurz darauf aber antrat,reagierte der Däne einen Moment zu spät. | Foto: Cor Vos

09.05.2023  |  (rsn) – Nach seinen überragenden Auftritten bei der letztjährigen Vuelta a Espana und einem starken Frühjahr 2023 gehört Mads Pedersen (Trek – Segafredo) beim 106. Giro d’Italia zu den aussichtsreichsten Kandidaten auf Sprintsiege.

Nachdem er auf der 2. Etappe durch den das Feld teilenden Sturz knapp vier Kilometer vor dem Ziel um die Chance gebracht worden war, verpasste der Däne auf dem dritten Teilstück in Melfi nur knapp seinen ersten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt. Nach 216 Kilometern musste sich Pedersen dem unwiderstehlichen Antritt von Michael Matthews (Jayco – AlUla) geschlagen geben und sich mit dem zweiten Platz begnügen.

Dabei unterlief Pedersen ein kleiner, womöglich ausschlaggebender Fehler, wie er später eingestand. “Ich habe etwas zu lange gezögert, als Matthews seinen Sprint gestartet hat", sagte der Däne, der nach fünfjähriger Pause seinen dritten Giro bestreitet. Die Enttäuschung war umso großer, als Pedersens Team zuvor alles richtig gemacht hatte, um den Kapitän, der in den beiden Anstiegen des Tages abgehängt worden war, wieder in die Spitzengruppe zu bringen und Pedersen dann auch für den Sprint zu positionieren.

In den Anstiegen pushen: Trek und Jayco hatten die gleiche Idee

“Das Team hat sich heute wirklich gut geschlagen. Wir hatten einen Plan und haben alles getan, um ihn zu verwirklichen. Wir mussten das Rennen im ersten Teil kontrollieren und dann an den Anstiegen hart pushen, um einige der Sprinter loszuwerden. Jayco - AlUla hatte die gleiche Idee“, sagte der 27-Jährige, dem es dann allerdings etwas zu schnell ging, als Matthews Helfer das Tempo bestimmten.

“Ich habe an den Anstiegen sehr gelitten und musste irgendwann passen. Aber dank der tollen Arbeit meiner Teamkollegen konnte ich in die erste Gruppe zurückkehren. Von da an fuhren wir richtig gut. Bei der Abfahrt wurde ich vorne gehalten und auf dem letzten Kilometer gingen wir in Führung“, sagte Pedersen, der im Finale noch drei Helfer um sich herum hatte. Amanuel Ghebreigzabhier, Bauke Mollema und Toms Skujins lancierten den Weltmeister von Harrogate 2019 perfekt.Allerdings konnte sich Matthews auf eine ähnlich starke Unterstützung seines Teams verlassen und überraschte seine Konkurrenten schließlich mit einem frühen Antritt, den Pedersen vergeblich zu kontern versuchte.

“Es tut mir leid, dass ich die starke Arbeit meiner Teamkollegen nicht mit einem Sieg belohnen konnte“, bedauerte der Geschlagene. Ein kleiner Rückblick auf die Vuelta 2022 kann Pedersen allerdings zuversichtlich stimmen. Damals sammelte er zu Beginn der Rundfahrt drei zweite Etappenplätze in Folge, ehe auf dem 13. Tagesabschnitt der Knoten platzte und er den ersten von insgesamt drei Etappensiegen feiern konnte.

Und beim diesjährigen Giro werden sich den schnellen Männern noch diverse Gelegenheiten bieten. “Das war die erste Chance für uns“, betonte Pedersen dann auch und kündigte an: “Wir werden weiterkämpfen und beim nächsten Mal hoffentlich einen Sieg landen.“

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