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09.05.2023 | (rsn) - Die 175 Kilometer lange und mit 3.500 Höhenmeter gespickte 4. Etappe des Giro d’Italia 2023 war der erste große Klettertest für die Favoriten im Feld. Sie endete mit einem Patt! Zwar wechselte das Rosa Trikot den Besitzer, aber das geschah fast nach minutiöser Planung durch Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step), der dass schon mehrmals angekündigt hatte. Mit einem Rückstand von zwei Minuten auf den Tagessieger Aurelien Paret-Peintre erreichten die großen Kandidaten alle gemeinsam das Tagesziel am Lago Laceno, darunter auch Lennard Kämna und Aleksandr Vlasov vom Team Bora – hansgrohe.
"Heute war der erste richtig harte Tag im Rennen. Und wir haben als Team einen ziemlich guten Job gemacht", wusste Kämna in der Presseaussendung der Raublinger Mannschaft zu berichten. Auf den Plätzen sieben durch Vlasov und zwölf in der Gesamtwertung durch den Deutschen geht es nun in die nächsten beiden Tage, die man durchaus als Übergangsetappen aus Sicht der Klassementfahrer einordnen kann. Denn erst am Freitag wartet die nächste große Bergprüfung mit dem Schlussanstieg hinauf zum Gran Sasso d’Italia in den Abruzzen.
Schlechte Witterungsbedingungen und ein hohes Tempo, ausgelöst vom Angebot Evenepoels, er würde das Trikot abgeben wollen, sorgten für eine schnelle Fahrweise. "Wir waren aber immer gut positioniert und konnten, zusammen mit einigen anderen Teams, das Rennen kontrollieren", steuerte Enrico Gasparotto bei, der Sportliche Leiter von Bora – hansgrohe beim Giro.
Während seine beiden Kapitäne Vlasov und Kämna sich voll auf das Finale fokussierten, versuchte das deutsche WorldTeam auch einen eigenen Fahrer in die Ausreißergruppe zu bringen. Dafür wählten sie mit Patrick Konrad ihren zuletzt Formbesten aus, doch der Österreicher, der zuletzt bei Eschborn-Frankfurt aus einer Gruppe heraus Tageszweiter wurde, schaffte den Sprung nicht.
"Er hat es ein paar Mal versucht, aber in die entscheidende Gruppe kam er nicht", nahm es Gasparotto gelassen. Schlussendlich konnte Bora - hansgrohe auch ein zufriedenes Tagesresümee ziehen, da weder Vlasov noch Kämna Zeit auf die anderen Favoriten einbüßten. Mit dem Norweger Andreas Leknessund (DSM), der nun neuer Spitzenreiter ist und dem Franzosen Aurelien Paret-Peintre (AG2R Citroen) wurden aber zwei neue Mitspieler in den Kampf um den Gesamtsieg eingeladen, die beide nun vor den Bora-Kapitänen liegen.
Allerdings haben die Raublinger vor dem Giro ihre Ambitionen auf das Podium deutlich unterstrichen und angesichts der noch vielen harten Etappen, die bei der Austragung warten, sollten weder der Norweger noch der Franzose Gegner dafür sein.