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09.07.2023 | (rsn) - Kaum eine Etappe sorgte vor der Tour so viel Gesprächsstoff wie diese: Der Puy de Dôme, ein 1415 Meter hoher Vulkan im Zentralmassiv, ist nach 35 Jahren zurück im Programm der Frankreich-Rundfahrt. Der zum Unesco-Weltkulturerbe gehörende Anstieg zum Vulkan in der Auvergne kann mittlerweile über eine rund 13 Kilometer lange Asphaltstraße befahren werden. Alle Begleitfahrzeuge müssen jedoch im Tal warten, die letzten vier Kilometer finden zudem ohne Zuschauer am Streckenrand statt – Umweltauflagen, um die Natur zu schützen.
Die Etappe beinhaltet bis zum Schlussanstieg keinerlei topografische Hürden, so dass sich alles auf das spektakuläre Finale hinausläuft. Nach 30,4 Kilometern wird der Zwischensprint am Lac de Vassivière abgenommen, im Anschluss ist das Terrain zwar wellig, kommt aber ohne anspruchsvolle Anstiege aus. Bergpunkte gibt es nach 74,8 Kilometern an der Côte de Felletin (4. Kategorie, 2,1 Kilometer lang, 5,2 Prozent steil), nach 85,7 Kilometern an der Côte de Pontcharraud (4. Kategorie, 1,8 Kilometer lang, 4,6 Prozent steil) und bei Kilometer 126,2 an der Côte de Pontaumur (3. Kategorie, 3,3 Kilometer lang, 5,3 Prozent steil).
Kurz darauf führt eine Abfahrt die Fahrer ins Tal nach Clermont-Ferrand hinab, wo der 13,3 Kilometer lange Schlussanstieg zum Puy de Dôme beginnt. Die ersten Kilometer weisen Steigungen von sechs bis sieben Prozent auf, bevor ein etwas flacherer Abschnitt folgt. Das Finale ist jedoch extrem hart: Auf den letzten vier Kilometern beträgt die Steigung konstant zwischen 11,4 und 12,2 Prozent. Im Durchschnitt ist der Anstieg 7,7 Prozent steil.
Ausreißer werden auf dieser Etappe keine Chance haben. Denn den Prestigesieg am Puy de Dôme wird sich einer der Tour-Favoriten sichern wollen. Der Anstieg dürfte zudem erstmals größere Zeitabstände im Klassement hervorrufen.
Dem Dänen Johnny Weltz gelang 1988 der letzte Sieg am Vulkan, zuvor gewannen dort schon Fausto Coppi (1952), Joop Zoetemelk (1976 und 1978) und Luis Ocaña (1971 und 1973). Legendär sind insbesondere die Bilder des Zweikampfs zwischen Jacques Anquetil und Raymond Poulidor aus dem Jahr 1964, den Etappensieg holte damals jedoch der Spanier Julio Jimenez.
Startzeit: 13.30 Uhr
Zielzeit: 18.05 Uhr
Sprintwertung
Lac de Vassivière (Kilometer 30,4)
Bergwertungen
Côte de Felletin (4. Kategorie, Kilometer 74,8)
Côte de Pontcharraud (4. Kategorie, Kilometer 85,7)
Côte de Pontaumur (3. Kategorie, Kilometer 126,6)
Puy de Dôme (HC-Kategorie, Kilometer 182,4 (Bergankunft))
Puy de Dôme (HC-Kategorie)
Das Streckenprofil der 9. Etappe