Reaktionen zur 1. Etappe der Tour de France

Pogacar: “Noch besser, als wenn ich selbst gewinne“

Foto zu dem Text "Pogacar: “Noch besser, als wenn ich selbst gewinne“"
Tadej Pogacar (links) gratuliert UAE-Teamkollege Adam Yates (rechts) zum Auftaktsieg.| Foto: Cor Vos

01.07.2023  |  (rsn) – Der erste Tag bei der 110. Tour de France ist zu einer Familienfeier und einer Party für das UAE Team Emirates geworden. In der Heimatstadt seines Sportdirektors Matxin Fernandez hat Adam Yates den Etappensieg gefeiert und das Gelbe Trikot erobert, während sein Teamkollege und Kapitän Tadej Pogacar auf Etappenrang drei vier Sekunden in der Gesamtwertung gegen Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) gutmachen konnte. Entsprechend glücklich war man beim Team der Emirate am Samstagabend.

Hier sind die Reaktionen der Protagonisten von der 1. Etappe der Frankreich-Rundfahrt:

Adam Yates (UAE Team Emirates / Etappensieg & Gelbes Trikot, im Flash-Interview): "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Wir wollten eine Attacke für Tadej vorbereiten. Er hat auch angegriffen, aber in der Abfahrt war es vorbei. Ich bin dann weggefahren, mein Bruder kam nach vorn und wir haben zusammengearbeitet. Erst wusste ich nicht, ob ich mit ihm fahren darf. Also habe ich über Funk nachgefragt und sie haben mir gesagt, dass ich fahren soll. Ich wusste, dass er (Simon Yates, Anm. d. Red) gut drauf ist, ich spreche jeden Tag mit ihm. Es ist toll diese Erfahrung mit ihm zu teilen. 2020 habe ich das Gelbe Trikot schon mal geholt, das war auch ein besonderer Moment. Aber ich will mit den Füßen auf dem Boden bleiben: Ich bin für Tadej hier, er ist der Boss. Er hat schon gezeigt, der Beste der Welt zu sein. In den nächsten Wochen wird er das wieder zeigen, da bin ich mir sicher."

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Etappendritter): “Ein toller Teamerfolg, noch besser, als wenn ich selbst gewinne. Dieser Junge arbeitet stets für mich und heute freue ich mich, ihn selbst Siegen zu sehen. Dass er auch noch das Gelbe Trikot hat, ist großartig. Ich habe mich sehr gut gefühlt. Wir hatten geplant, am letzten Anstieg Vollgas zu fahren. Das hat sehr gut geklappt, Adam attackierte und konnte wegfahren. Es lief noch besser als wir es erhofft hatten. Wir können stolz sein. Wir haben gezeigt, dass wir stark sind und wir eine gute Taktik haben.“

Matxin Fernandez (Sportdirektor UAE Team Emirates, zu Eurosport): "Adam ist unsere taktische Option. Wenn alle auf Tadej gucken, haben wir ihn noch in der Tasche. Heute haben wir das perfekt ausgeführt. Über den Sieg von Adam wird Tadej sich mehr freuen als über einen eigenen Sieg, da bin ich mir sicher!"

Simon Yates (Jayco – AlUla / Etappen-2., zu Eurosport): "Wir sind im letzten Anstieg ein bisschen ins Hintertreffen geraten, als UAE die Initiative ergriffen hat. Ich konnte nicht überholen, weil dort so viele Zuschauer standen. Aber so ist das. Ich bin dann nach oben gekraxelt und habe an der Bergwertung den Anschluss geschafft. Als Adam danach weg war, bin ich hingesprungen – und das war's. Er war dann in einer schwierigen Position und musste erst fragen, ob er auch mitführen darf. Am Ende hatte ich ein paar Krämpfe."

Neilson Powless (EF Education – EaysPost / Bergtrikot): "Mit dem Tragen des Bergtrikots erfülle ich mir einen Kindheitstraum. Wir wussten, dass dafür heute die Chance bestehen würde, aber es war nicht einfach, denn es musste einiges zusammenkommen. Die Ausreißer mussten vor dem Vivero-Anstieg gestellt werden und dann mussten wir mich in eine gute Position für den Sprint an der Bergwertung bringen. Ich bin dann früh in den Wind gegangen, vermutlich viel zu früh, aber es hat sich gelohnt. Das Bergtrikot könnte jetzt für mich ein echtes Ziel werden. Mit dem Sturz von Richard Carapaz war es für uns aber ein Tag mit gemischten Gefühlen. Ich hoffe, er ist nicht zu schwer verletzt.“

Victor Lafay (Cofidis / Etappen-6., zu Eurosport): "Ich dachte Vingegaard würde es noch probieren, aber ihm hat wohl ein klein wenig die Kraft gefehlt am Ende. So sind die Yates-Brüder weggefahren. Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass ich nicht mitgesprungen bin. Ich dachte, ich würde in der Gruppe wieder rangefahren werden. Ich wusste, dass ich in Form bin. Den Jungs habe ich gesagt, dass ich mich stark fühle. Ich war bereit alles zu geben. Ich hatte dann auch die Beine, aber konnte nichts mehr ausrichten."

Jai Hindley (Bora - hansgrohe / Etappen-7., zu RSN): "Ich bin recht weit vorne reingefahren und habe dann versucht, so weit vorn zu bleiben, wie möglich und bereit zu sein, wenn es losgeht. Es war ziemlich episch - die Menge war verrückt, eine unwahrscheinliche Atmosphäre! Das Team hat einen guten Job gemacht und ich bin am Ende recht happy."

Wout Van Aert (Jumbo – Visma / Etappen-11., zu Eurosport): "Der letzte Anstieg war wie erwartet sehr schwer. Auch die Berge davor wurden schon sehr schnell gefahren, es ist eben die Tour. Da ist es die ganze Zeit so stressig, dass man ohne es zu merken schon richtig schnell fährt. Ich bin zufrieden, mit den Besten mitgeklettert zu sein. Leider konnte ich trotzdem nicht um den Sieg mitsprinten. Ich hätte das Gelbe Trikot gern selbst getragen. Aber wir haben nichts falsch gemacht. Die Yates-Brüder waren einfach stärker."

Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck / Etappen-37., gegenüber NOS): "Ich konnte irgendwann nicht mehr mitfahren, hatte nicht meinen besten Tag. Normalerweise sollte ich da mit drüberkommen können, wenn ich einen guten Tag habe. Aber es ist nicht so gut gegangen, wie erhofft. Schon beim Anstieg davor habe ich gespürt, dass ich nicht meine besten Beine habe."

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