RSNplusAuf 11. Tour-Etappe chancenlos gegen Philipsen

Bauhaus: “Im Moment fehlt die Endgeschwindigkeit“

Von Joachim Logisch (Moulins) und Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Bauhaus: “Im Moment fehlt die Endgeschwindigkeit“"
Phil Bauhaus (Bahrain Victorious, im Weißen Trikot) im Zielsprint der 11. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

12.07.2023  |  (rsn) – Wenngleich es die Punktewertung so gar nicht zum Ausdruck bringt und Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) gerade mal auf Rang 28 führt: Der Deutsche ist, wenn es auf klassischen Flachetappen zum Massensprint kommt, hinter Seriensieger Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) der konstanteste Sprinter dieser Tour de France.

Auf der 11. Etappe lieferte Bauhaus nun den dritten Podiumsplatz bei der fünften Gelegenheit ab – einmal wurde er Siebenter, einmal vor dem Finale abgehängt. Damit ist er zwar ganz zufrieden, so richtig aber auch wieder nicht.

___STEADY_PAYWALL___

“Man wünscht sich, dreimal das Podium einzutauschen für einen ersten Platz, aber es ist kein Wunschkonzert“, sagte Bauhaus gegenüber radsport-news.com, nachdem er in Moulins hinter Philipsen und Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) das Treppchen komplettiert hatte.

Auf Sprinter Phil Bauhaus ruhten vor der 11. Tour-Etappe die Hoffnungen von Bahrain Victorious . | Foto: Cor Vos

“Nach den Anstrengungen von gestern habe ich mich heute nicht so gut gefühlt. Die Endgeschwindigkeit fehlt im Moment“, gestand der 29-Jährige ein. “Hinten raus ging es, als das Adrenalin einschoss. Von Stunde zu Stunde wurde es besser.“ Für das, was sich Bauhaus eigentlich wünscht, nämlich einen Etappensieg, sollte es trotzdem nicht reichen.

“Ich war an Groenewegen dran, der hatte noch einen Anfahrer. Es war schwer dranzubleiben, Mezgec (Groenewegens letzter Mann, d. Red) war dann früh dran, weshalb wir rausnahmen. Seitlich kam Uno-X mit Kristoff. Dann war ich dahinter und war froh, dass ich den dritten Platz retten konnte“, schilderte Bauhaus den Sprint aus seiner Sicht. “Philipsen wollte auch ans Hinterrad von Groenewegen, da hatte ich mit ihm gekämpft. Als der Sprint losging, habe ich nicht mehr dagegengehalten, weil bei mir nichts mehr ging. Da war nur mehr der dritte Rang möglich. Bei 400 – 500 Meter dachte ich noch um den ersten Platz mitzufahren, dann ist es aber nicht mehr besser geworden“, fügte er an.

Während der 11. Etappe war der Bahrain-Sprinter gut beschützt von seinen Teamkollegen wie etwa Nikias Arndt (Mitte). | Foto: Cor Vos

Dass der Belgier momentan das Maß der Dinge ist, kann Bauhaus neidlos anerkennen. “Philipsen ist einfach besser und das ist auch kein Zufall, wenn er vier von vier Sprints gewinnt. Er ist auch bei den schwereren Etappen vorne.“ Was ihn hingegen etwas wurmt, ist der Umstand, dass es vielleicht seine letzte Chance war, nochmal in das Geschehen einzugreifen.

Zwar stehen mit der 18. Etappe nach Bourg-en-Bresse und dem letzten Teilstück in Paris noch zwei Etappen auf dem Plan, die wohl in einem Massensprint enden werden. Doch ob Bauhaus dann noch im Rennen ist, kann er selbst nicht so genau einschätzen. “Als Sprinter war das heute eine der letzten Chancen. Du weißt ja nie, wie weit du bei deiner ersten Tour in den Bergen kommst.“ Kämpft sich der Tour-Debütant bis Paris, ist ganz sicher auch noch ein Sprung nach vorne in der Punktewertung drin.

So wenig Punkte in der Punktwertung hat Bauhaus übrigens, weil er nach der 4. Etappe in Nogaro alle bis dahin gesammelten Punkte aberkannt bekommen hatte - und weil er an den Zwischensprints nicht mit reinhält, so dass auch dort einige Zähler liegen bleiben.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.01.2024“Wir brauchen keine vier Soßen“: Wie Roglic Bora besser macht

(rsn) – Primoz Roglic macht Bora – hansgrohe besser. Das lässt sich schon sagen, bevor der Slowene überhaupt ein einziges Rennen gefahren ist. Während sich das erst Anfang März ändern und Rog

07.10.2023Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“

(rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoc

30.07.2023Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen

(rsn) – Als am Col d‘Aspin auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die beiden Favoritinnen Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek Van Vleuten (Movistar) erstmals in die Offensive gingen, konnte

27.07.202320 Sekunden Zeitstrafe: Vollering und SD Worx entsetzt

(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes, er war bislang einer um Sekunden. Lediglich deren acht hatte Demi Vollering (SD Worx) an den ersten vier Tagen mit großem Aufwand

27.07.2023Cofidis erfolgreich, aber Geschke “nicht so gut drauf“

(rsn) – Am Sonntag erwartete Simon Geschke (Cofidis) seine Teamkollegen in Paris zum großen Finale der 110. Tour de France, die er auf der 18. Etappe aufgrund heftiger Magenprobleme verlassen musst

26.07.2023Vingegaard euphorisch in Kopenhagen empfangen

(rsn) – Der Sieger der Tour de France, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), wurde am Mittwochnachmittag in Kopenhagen von mehreren 10000 Menschen empfangen. Eine große Menge versammelte si

25.07.2023Buchmann zweifelt an seinem Comeback als GC-Fahrer

(rsn) - Für einen Moment war die Hoffnung wieder da. Die Hoffnung darauf, einen Emanuel Buchmann zu sehen, wie er sich im Juli 2019 bei der Tour de France präsentiert und dabei einen sensationellen

24.07.2023Tour-Achter Gall derzeit kein Thema für Bora - hansgrohe

(rsn) – Auch wenn ab August wieder Wechsel verkündet werden dürfen: Bora – hansgrohe und Felix Gall (AG2R - Citroën) werden nicht in einem Satz auftauchen. Nach der starken Vorstellung des Öst

24.07.2023Auch ohne Etappensiege imponieren Bauhaus und Zimmermann

(rsn) – Wie im Vorjahr kein Etappensieg und kein Fahrer in den vordersten Regionen des Klassements: Die Bilanz der nur sieben deutschen Starter bei der 110. Tour de France liest sich auf den ersten

24.07.2023Rückblick: Die 110. Tour de France in Zahlen

(rsn) – Drei hart umkämpfte Wochen, 21 Etappen und insgesamt 3405 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der diesjährigen Tour de France. Radsport-news.com blickt auf die 110. Frankreich-Rundfah

24.07.2023Pogacar vs. Vingegaard: Wer ist der beste Rundfahrer?

(rsn) – Wer ist der beste Rundfahrer der Welt? Für diesen inoffiziellen Titel kommen derzeit nur zwei Profis in Betracht: Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). D

24.07.2023Jumbo - Visma führt auch die Preisgeldliste der Tour an

(rsn) – Jumbo – Visma stellt mit Jonas Vingegaard nicht nur wie im vergangenen Jahr den Toursieger, sondern hat auch beim Preisgeld der 110. Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt wieder abgeräumt. In

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)