Reaktionen zur 2. Etappe der Tour de France Femmes

Kopecky klagt über Platten, van Vleuten feiert Lippert

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Kopecky klagt über Platten, van Vleuten feiert Lippert"
Lotte Kopecky (SD Worx) im Gelben Trikot bei der Tour de France Femmes. | Foto: Cor Vos

25.07.2023  |  (rsn) – Die 2. Etappe der Tour de France Femmes ist im Regen und auf einem schweren Parcourrs zu einem Angriffsfestival und auch einem Kräftemessen der Klassementfahrerinnen geworden. Am Ende sprinteten in Mauriac auf ansteigender Zielgeraden aber trotzdem rund 25 Frauen um den Tagessieg – mit dem besten Ende für die Deutsche Meisterin: Liane Lippert (Movistar) feierte ihren bislang größten Erfolg und ihre Teamlollegin Annemiek van Vleuten war sich anschließend sicher: Das ist erst der Anfang!

Das Gelbe Trikot verteidigte Lotte Kopecky (SD Worx), die erst nach dem Ziel merkte, dass aus ihrem Hinterrad Luft entwichen war.

Liane Lippert (Movistar / Etappensiegerin und Gesamtzweite): "Es dauert sicher noch ein bisschen, bis ich das realisiert habe. Es ist so speziell mit dem Meistertrikot zu gewinnen. Darauf bin ich sehr stolz. Ich bin zweimal gestürzt, einmal schon in der neutralen Phase, einmal am Berg. Aber das Team hat so gut reagiert, jeder war Teil von diesem Erfolg. Wir kamen zurück, alle blieben ruhig. Dann kam der Regen und ich fahre immer gut im Regen. Trotzdem dachte ich nicht, dass ich gewinnen könnte, habe mich auf Lotte konzentriert. Dann dachte ich mir jetzt muss ich eröffnen, aber als ich über die Linie fuhr, konnte ich es nicht glauben."

Lotte Kopecky (SD Worx / Etappenzweite und Gelbes Trikot): "Ich habe meinen Sprint nicht zu früh eröffnet. Demi (Vollering) ist ein fantastisches Leadout gefahren, aber als ich zu sprinten begann merkte ich sofort, dass etwas mit meinem Rad nicht stimmte. Ich hatte keinen Grip am Hinterrad. Im Ziel habe ich dann festgestellt, dass das ein Platten war. Das ist schade, aber ich denke bei einer Ankunft wie dieser ist Liane Lippert eine superstarke Fahrerin und sie hat einen sehr guten Job gemacht. Der Tag in Gelb war ansonsten sehr schön und in erster Linie bin ich auch froh, dass wir alle sicher durchgekommen sind."

Ashleigh Moolman-Pasio (AG Insurance – Soudal – Quick-Step / Etappenvierte und Gesamtdritte): "Der Regen kam und ich wusste, dass die letzte Abfahrt schwierig wird. Ich bin dann Lippert und Chabbey gefolgt und wir hatten eine Lücke. Dann folgte Attacke um Attacke und ich war allein dort vorne, musste gut aufpassen. Am Ende hatte ich gute Beine und bin zufrieden mit dem vierten Platz. Ich komme dem Sieg schon näher. Wann immer Reusser dabei ist, ist es schwierig anzugreifen, weil sie die Gruppen immer wieder zurückholt."

Demi Vollering (SD Worx / Etappensiebte und Gesamtvierte): "Ich habe den Sprint für Lotte angefahren, aber leider haben wir im Ziel festgestellt, dass sie einen Platten hatte. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich wahrscheinlich selbst gesprintet, um zu gewinnen zu versuchen. Das hätte mir zehn Sekunden Zeitgutschrift gebracht. Aber letztendlich ist es vielleicht besser, sich zu schonen für Mittwoch und Samstag."

Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM / Etappenachte und Gesamtneunte): "Es war sehr hektisch im Finale. Alle haben abgewartet, was passiert. Ich habe dann meine Chance gesucht. Aber es war so schnell und dadurch konnte man nicht wirklich einen Vorsprung herausfahren. Ich glaube ich muss mir das Rennen nochmals anschauen, aber bei diesem Anstieg konnte man nicht wirklich was machen. Fahrerinnen wie Kopecky, Reusser oder Vollering sind so stark, die fahren dann wieder ran. Ich hatte eine gute Position am Kreisverkehr, aber ich bin keine Sprinterin und habe die Ellbogen der anderen gespürt."

Annemiek van Vleuten (Movistar / Etappenneunte und Gesamtachte): "Das ist Lianes bisher größter Sieg und ich denke auch ihr Durchbruch. Sie wird jetzt mehr an sich glauben bei solchen Ankünften, auch am Ende eines schweren Rennens. Ich wusste, dass sie superstark ist, aber manchmal muss man auf so einen Moment warten. Jetzt wo sie angefangen hat zu gewinnen, wird sie nicht mehr aufhören! Bei dem Vorfall 45 Kilometer vor dem Ziel musste ich absteigen – aber richtig gestürzt bin ich nicht."

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