RSNplusPömer sieht Bora nicht als Favoriten

Haller bei Cyclassics mit Startnummer 1 in der Helferolle

Von Matthias Seng

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Marco Haller (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

19.08.2023  |  (rsn) - Erstmals in der Geschichte der Hamburger Cyclassics stellt Bora - hansgrohe den Titelverteidiger. Nach seinem Sensationssieg des vergangenen Jahres, als er dank einer cleveren Vorstellung seines Teams im Sprint einer kleinen Spitzengruppe auf der Mönckebergstraße Top-Favorit Wout Van Aert (Jumbo – Visma) schlug, wird Marco Haller am Hamburger Jungfernstieg mit der Startnummer 1 die 26. Ausgabe des WorldTour-Rennens in Angriff nehmen.

Allerdings wird er dann wieder in die zweite Reihe rücken, wie der Österreicher gegenüber radsport-news.com betonte. ___STEADY_PAYWALL___“Ich bin und bleibe in der Rolle des Helfers – ob es nun die Tour de France ist oder die Cyclassics“, sagte Haller, der sich aber ein Hintertürchen offen ließ: “Wenn es die Situation zulässt, wird jeder Fahrer von uns – also auch ich - seine Chance ergreifen müssen und das auch gerne tun.“

Im vergangenen Jahr gewann Marco Haller (Bora – hansgrohe) sensationell die Hamburger Cyclassics und feierte auf der Mönckebergstraße den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere. | Foto: Cor Vos

Ein Szenario wie im vergangenen Jahr, als er sich mit seinem Teamkollegen Patrick Konrad, Van Aert, Quinten Hermans (Intermarché – Circus – Wanty) und Jhonathan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale absetzte, hält der 32-Jährige allerdings für eher unwahrscheinlich: “Ich bin mir nicht sicher, ob die gleiche Taktik nochmal ziehen würde, weil jeder damit rechnet.“

Zudem werden diesmal nicht nur die Sprinter Sam Bennett und Danny van Poppel im Bora-Aufgebot stehen, sondern mit Nils Politt und Maximilian Schachmann zwei ambitionierte deutsche Profis, die es mit frühzeitigen Attacken versuchen könnten. “Unsere Stärke liegt in der Breite, denn neben dem Sprint bringen wir auch viel Punch für späte Gruppen mit nach Hamburg“, erklärte Sportdirektor Christian Pömer, der sich angesichts der Sprinterkonkurrenz allerdings zurückhaltend zu den Chancen auf einen zweiten Cyclassics-Sieg in Folge beurteilte.

Trotz der Startnummer 1 wird der Österreicher bei den diesjährigen Cyclassics wieder in der gewohnten Helferrolle unterwegs sein. | Foto: Cor Vos

“Wir sind Titelverteidiger, aber trotz Startnummer 1 sehe ich uns nicht in der Favoritenrolle“, so der Österreicher mit Blick auf Namen wie Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla), Olav Kooij (Jumbo – Visma), Mads Pedersen (Lidl – Trek) oder Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), gegen die es der nach wie vor seiner Bestform hinterherfahrende Bennett schwer haben wird. “Wichtig ist, dass wir mit dem Team fokussiert die ganze Sache angehen und schauen, ein gutes Resultat einzubringen“, ergänzte Haller. “Das Rennen kann hin und wieder Chaos kreieren, die Gruppen können draußen bleiben oder auch zurückkommen.“ 

Auch ohne Sieg ist Haller mit seiner Saison “extrem zufrieden“

Das könnte dann auch eine Chance für den Sprint- und Klassikerspezialisten sein, der in dieser Saison auf bereits 68 Renntage kommt. Zwar fehlt ihm im Gegensatz zum vergangenen Jahr – als er neben den Cyclassics auch eine Etappe der Norwegen-Rundfahrt gewann - bisher ein Sieg ist “meine Arbeit wird nicht in Siegen gemessen. Mit Ausnahme der Kopfsteinpflasterklassikern bin ich extrem zufrieden mit meiner Saison“, so der Kärtner.

So wie hier auf der von seinem Teamkollegen Jordi Meeus gewonnenen Schlussetappe der Tour de France hofft Haller, auch bei den Cyclassics oder der Deutschland Tour jubeln zu können. | Foto: Cor Vos

Haller wird auch in den kommenden Wochen gefordert sein, vor allem natürlich in den Heimspielen seines Teams. Nach den Cyclassics nämlich geht es von Hamburg quer durch die Republik ins saarländische Sankt Wendel, wo am 23. August der Prolog der Deutschland Tour stattfindet. “Der Sommer ist sehr rennintensiv, jetzt kommt wieder ein wichtiger Block für uns und Stand jetzt wird die Luxemburg-Rundfahrt im September das nächste Rennen für mich sein“, sagte Haller, der nach der Tour de France auch noch das WM-Straßenrennen in Glasgow bestritt, wo es zu Rang 31 reichte. “Ich hätte von etwas mehr geträumt. Aber nach der Tour ist es eh nicht einfach, die Spannung hochzuhalten. Früher oder später werden die Lichter ausgehen.“

Angesichts der noch anstehenden großen Ziele werden Haller und Bora – hansgrohe darauf hoffen, dass dies eher später als früher geschehen wird.

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