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23.03.2024 | (rsn) – 4.000 Höhenmeter auf gut 154 Kilometer sorgten auf der 6. und vorletzten Etappe der Katalonien-Rundfahrt für ein wahres Spektakel. In einer eigenen Liga fuhr wieder einmal Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), hinter dem Slowenen mühten sich Spitzenfahrer wie Vuelta-Sieger Sepp Kuss (Jumbo – Visma) oder Bora – hansgrohe-Kapitän Aleksandr Vlasov, den Schaden halbwegs zu begrenzen. Und dann gab es noch zwei Fahrer, die zwischen diesen Welten unterwegs waren.
Der Spanier Mikel Landa (Soudal – Quick Step) war der letzte Fahrer, der noch den Anschluss an Pogacar herzustellen versuchte. "Es war knapp. Für einen Moment dachte ich, ich könnte ihn (Pogacar) noch kriegen", erinnerte sich der 34-Jährige, der schon bei den ersten beiden Bergankünften der Rundfahrt jeweils die Nummer zwei hinter Pogacar gewesen war. Nach seinem Wechsel zu Soudal – Quick-Step, wo er für Remco Evenepoel als wichtiger Berghelfer bei der Tour de France vorgesehen ist, scheint Landa wieder an alte Form anknüpfen zu können.
"Diese Woche ist superwichtig für mich. Es ist mehr oder weniger mein erstes Rennen und es ist sehr gut für mein Selbstvertrauen zu wissen, dass sich meine Arbeit auszahlt", klang der erfahrene Spanier sehr zuversichtlich. Während der Etappe nahm ihm aber Pogacar kurzzeitig diese Zuversicht.
Nach der Abfahrt vom vorletzten Berg wurde er von Pogacar abgeschüttelt. "Als wir in das Tal kamen, ist er Vollgas gefahren und es war unmöglich, wieder an ihn ranzukommen, also habe ich gewartet", sagte Landa, der schließlich von Egan Bernal (Ineos Grenadiers) Unterstützung erhielt. Der Kolumbianer kletterte vor seinem schweren Trainingsunfall in ähnlichen Sphären wie heutzutage Pogacar oder Jonas Vingegaard (Visma – Lease A Bike).
Bernal schloss zu Landa auf und das Duo arbeitete gut zusammen, verlor bis zum Zielstrich zwar 57 Sekunden auf den Spitzenreiter, machte aber mehr als eine Minute auf die weiteren Verfolger gut. Landa festigte so seinen zweiten Gesamtrang, hinter ihm verbesserte sich Bernal auf Position drei.
"Bernal kam stark von hinten und wir haben gut zusammengearbeitet und uns so gegenseitig aufs Podium geholfen", grinste Landa und auch sein Begleiter lobte die gute Kooperation. "Er hat mir sehr geholfen heute und ich muss ihm dafür danken", erklärte Bernal, der seine bereits vierte starke Rundfahrt in dieser Saison absolviert.
Von seinem einstigen Niveau, das ihn vor wenigen Jahren zum Tour- und Girosieg verhalf, ist er zwar noch ein Stück entfernt. Dennoch zeigt die Kurve deutlich nach oben. "Ich habe das eigentlich nicht erwartet", meinte Bernal nun mit Blick auf seinen zweiten Tagesrang und dem dritten im Gesamtklassement: "Ich bin einfach glücklich und wirklich motiviert, jetzt weiterzuarbeiten."
Dass der zweite Platz das Maximum gewesen war, dessen war sich Bernal sicher: "Tadej ist auf einem anderen Level. Deshalb habe ich gar nicht erst versucht, ihm zu folgen“, fügte er an.