Aleotti verteidigt Führung bei Slowenien-Rundfahrt

Bilbao holt sich mit Plan B den ersten Saisonsieg

Von Matthias Seng

Foto zu dem Text "Bilbao holt sich mit Plan B den ersten Saisonsieg"
Pello Bilbao (Bahrain Victorious) hat die Königsetappe der Tour of Slovenia gewonnen. | Foto: Cor Vos

15.06.2024  |  (rsn) – Giovanni Aleotti (Bora – hansgrohe) hat auf der Königsetappe der 30. Tour of Slovenia (2.Pro) nach großem Kampf sein Führungstrikot verteidigt. Dem 25-jährigen Italiener reichte dazu nach 147 Kilometer von Skofljica nach Krvavec an der dortigen Skistation auf fast 1.600 Metern Höhe der dritte Platz drei Sekunden hinter Pello Bilbao (Bahrain Victorious), der sich aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe heraus seinen ersten Sieg seit der Tour de France 2023 sicherte. Damals hatte der Baske die 10. Etappe vor Georg Zimmermann (Wanty – Intermarché) für sich entscheiden können.

Zeitgleicher Zweiter vor Aleotti wurde der Brite Paul Double (Polti – Kometa), hinter dem Bora-Kapitän folgte das italienische VF-Group-Bardiani-Duo Giulio Pellizzari und Domenico Pozzovivo, das ebenfalls drei Sekunden Eückstand auf den Tagessieger aufwies.

“Wir sind ein intelligentes Rennen gefahren und das Team hat im richtigen Moment die Verantwortung übernommen. Nach dem gestrigen Tag waren wir zuversichtlich, dass es heute eine Etappe für mich werden würde. Heute war es die perfekte Gelegenheit, einen Sieg für Gino (Mäder) einzufahren“, sagte der 34-jährige Bilbao, der fast ein Jahr auf seinen 17. Erfolg als Profi warten musste.

“Das war eine lange Phase, aber heute war der Tag. Am Ende hätte ich auch auf das Leaderjersey fahren können, aber ich habe am Ende auf Etappensieg gesetzt und auf den letzten 100 Metern alles gegeben. Das ist ein toller Tag für uns und dieser Sieg gibt mir viel Zuversicht mit Blick auf die Tour de France. Die Vorbereitung lief nicht perfekt, in den letzten Wochen war ich krank und konnte deshalb nicht zu Schweiz-Rundfahrt, aber zum Glück hatten wir mit Slowenien noch einen Plan B“, berichtete der Spanier, der sich im Gesamtklassement auf den zweiten Platz verbesserte.

"Das war ein wirklich harter Tag, vor allem mit dem langen Anstieg am Ende. Ich möchte mich beim Team für die Arbeit heute bedanken, die es mir ermöglicht hat, mich vollständig auf den letzten Anstieg zu konzentrieren. Am Ende habe ich ein paar Sekunden verloren, der dritte Platz ist trotzdem ein gutes Ergebnis. Morgen erwarte ich viele Angriffe, aber wir haben ein starkes Team und werden alles versuchen, um die Führung zu verteidigen", zeigte sich der Spitzenreiter zuversichtlich, am Sonntag noch zu erwartende Attacken abwehren zu können.

Vor der Schlussetappe führt Aleotti die Gesamtwertung mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Bilbao an. Mit je 25 Sekunden Rückstand folgen Pellizari und Pozzovivo auf den weiteren Plätzen.

So lief die 4. Etappe der Tour of Slovenia:

Auf der Königsetappe der 30. Slowenien-Rundfahrt formierte sich die Gruppe des Tages am frühen ersten Anstieg des Tages und fuhr sich auf nur durch weitere zwei Bergwertungen der 3. Kategorie unterbrochenen flachem Terrain schnell einen Vorsprung von fast fünf Minuten heraus. Die acht Ausreißer – bekanntester Name war der des Franzosen Cyril Barthe (Groupama – FDJ) – stellten keine unmittelbare Gefahr für Aleotti darf. Im Klassement bestplatzierter Fahrer war der Pole Michal Paluta (Santic – Wibatech), dessen Rückstand auf den Spitzenreiter etwas mehr als drei Minuten betrug.

Im Feld erhielt Bora – hansgrohe Unterstützung durch EF Education – EasyPost, dennoch bliebt der Rückstand lange Zeit konstant bei rund vier Minuten. In der unmittelbaren Anfahrt auf den alles in allem rund 19 Kilometer langen Schlussanstieg beteiligte sich auch Bahrain Victorious an der Jagd auf die Ausreißer, deren Vorsprung am Fuß des Berges auf rund eine Minute geschrumpft war. Zugleich fiel die Spitzengruppe auseinander, übrig blieben Barthe, Paluta, der Belgier Johan Meens (Bingoal WB), der Ungar Barnabás Peák (Adria Mobil) und der Spanier Marcel Camprubi (Q36.5).

Das Streckenprofil der 4. Etappe der Tour of Slovenia | Foto: Veranstalter

Bereits gut neun Kilometer vor dem Ziel war mit Meens auch der letzte Fahrer der ursprünglichen Fluchtgruppe eingefangen, ehe kurz darauf Jayco – AlUla die Spitze des beständig schrumpfenden Feldes übernahm und damit Bora – hansgrohe die Angelegenheit erleichterte.

Erst durch eine weitere Tempoverschärfung durch Bahrain Victorious verkleinerte sich die Spitzengruppe dann aber auf weniger als 20 Fahrer, ehe Bilbao das Ruder übernahm und Konkurrent um Konkurrent abschüttelte. Vier Kilometer vor dem Ziel konnten nur noch Aleotti und Pozzovivo dem Basken folgen, wogegen unter anderen auch Titelverteidiger Filippo Zana (Jayco – AlUla) zurückfiel.

Zwei Kilometer später hatte sich Double wieder an die Spitze zurückgekämpft, um kurz darauf sogar einen vereitelten Konter zu setzen. Kurz bevor weitere Fahrer aufschließen konnten, ging Double ein weiteres Mal, Aleotti und Pozzovivo mussten eine kleine Lücke aufgehen lassen, die sie 200 Meter vor dem Ziel aber wieder schlossen.

Kurz darauf startete Bilbao seinen Bergaufsprint, den er mit seinem ersten Sieg seit fast einem Jahr abschloss. Hinter Double sicherte sich Aleotti mit einer letzten großen Anstrengung den dritten Platz und weitere drei Bonussekunden vor Pellizzari und dessen Teamkollegen Pozzovivo.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.06.2024Tour of Slovenia: Santic - Wibatech offensiv, aber ohne Ergebnis

(rsn) – Für Santic – Wibatech ging die Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) zwar ohne Spitzenergebnis zu Ende. Allerdings präsentierte sich das Aufgebot des Passauer Kontinental-Rennstalls gegen die zah

16.06.2024Aleotti meistert alle Schwierigkeiten und gewinnt Tour of Slovenia

(rsn) – Mit einer starken Vorstellung hat Giovanni Aleotti (Bora – hansgrohe) am letzten Tag der 30. Tour of Slovenia (2.Pro) das Grüne Trikot verteidigt und sich knapp, aber letztlich souverän

15.06.2024Slowenien: Paluta zwischenzeitlich virtueller Spitzenreiter

(rsn) - Das Taem Santic - Wibatech zeigt sich bei der hochklassig besetzten Tour of Slovenia (2.Pro) weiterhin von seiner offensiven Seite. Auf der 4. Etappe war der Pole Michal Paluta in der AusreiÃ

14.06.2024Aleotti holt sich die 3. Etappe und das Führungstrikot

(rsn) – Giovanni Aleotti kann auch außerhalb von Rumänien gewinnen. Der Profi von Bora – hansgrohe, dessen fünf Profisiege bisher allesamt von der Sibiu Tour stammten, darunter die Gesamtsiege

13.06.2024Bauhaus leidet und sprintet trotzdem zum zweiten Saisonsieg

(rsn) – Nachdem er sich zum Auftakt der 30. Tour of Slovenia (2.Pro) noch mit dem dritten Platz begnügen musste, konnte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auf der 2. Etappe jubeln. Der 29-jährige K

12.06.2024Groenewegen jubelt erneut in Ormoz, Bauhaus wieder Dritter

(rsn) – Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) hat zum Auftakt der 30. Tour of Slovenia (2.Pro) starke Konkurrenz hinter sich gelassen. Der 30-jährige Niederländer setzte sich über 191,4 Kilometer d

11.06.2024Jetzt sind die Sprinter dran: Tour-Shakedowns der schnellen Männer

(rsn) – Während die Rundfahrt-Asse dieser Tage bei der Tour de Suisse (2.UWT) oder in der vergangenen Woche beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) ihre letzten Rennkilometer für die am 29. Juni begi

Weitere Radsportnachrichten

30.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

30.04.2025Vor der Alten Oper ein Sprintduell Matthews vs. Nys?

(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be

30.04.2025Brennan wandelt in der Romandie auf Sagans Spuren

(rsn) – Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) hat die 1. Etappe der 78. Tour de Romandie (2.UWT) für sich entschieden und mit seinem vierten Sieg bei den Profis seinem Landsmann Samuel Watson (In

30.04.2025Eschborn-Frankfurt: Strecke der 62. Ausgabe fast unverändert

(rsn) – Zur 62. Auflage wechselt der 1.-Mai-Klassiker Eschborn-Frankfurt seinen Startplatz: Während Start und Ziel des Hobby-Events ADAC Velotour im Gewerbegebiet auf den großen Parkplatzflächen

30.04.2025Sprinter oder Ausreißer: Wer gewinnt Eschborn-Frankfurt?

(rsn) - 126 Profis aus 18 Teams stehen am 1. Mai beim Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am Start, einem Rennen, das wie kaum ein zweites ein Kampf zwischen Sprintern und Ausreißern ist.

30.04.2025Landa auch 2026 Edelhelfer von Evenepoel?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

30.04.2025“Ohne unnötiges Risiko“: Evenepoel Prolog-Achter

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) legte los wie die Feuerwehr, doch am Ende des 3,4 Kilometer langen Prologs der Tour de Romandie (2.UWT) musste sich der Zeitfahrweltmeister mit dem acht

30.04.2025Dorn bei der Türkei-Rundfahrt wieder im Bergtrikot unterwegs

(rsn) – Im vergangenen Jahr gewann Vinzent Dorn das Bergtrikot der Tour of Turkey (2.Pro). Bei der aktuellen Ausgabe der Rundfahrt ist der Fahrer von Bike Aid auf gutem Weg, diesen Coup zu wiederhol

29.04.2025Highlight-Video des Prologs zur Tour de Romandie

(rsn) – Fast zu schön, um wahr zu sein: Am Montag trainierte Samuel Watson noch in Andorra, als ihn ein Anruf seines Teams Ineos Grenadiers erreichte: Der Brite musste bei der Tour de Romandie eins

29.04.2025Watson schnappt Oliveira den Sieg um drei Zehntel noch weg

(rsn) – Ivo Oliveira (UAE Team Emirates – XRG), der zuletzt beim Giro d’Abruzzo gleich zweimal hatte jubeln können, schien den dritten Saisonsieg schon in der Tasche zu haben. Den aber schnappt

29.04.2025Pogacar im Frühjahr auch bei den Preisgeldern die Nummer eins

(rsn) – Wer viel gewinnt, kann sein Gehalt nochmals aufbessern. Auch hinsichtlich der Preisgelder war Weltmeister Tadej Pogacar (UAE Emirates – XRG) den Konkurrenten bei den Frühjahrsklassikern d

29.04.2025Evenepoel hat keine Lust auf Montmatre-Kopfsteinpflaster

(rsn) – Nachdem er seine verletzungsbedingt kurze Klassikerkampagne mit einem enttäuschenden 59. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich beenden musste, hat sich Remco Evenpoel (Soudal – Quick-Step)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Eschborn - Frankfurt U23 (1.2u, GER)
  • GP Vorarlberg p/b Radhaus (1.2, AUT)
  • Tintrio - Omloop van het (1.2, BEL)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)