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23.09.2024 | (rsn) – Wie schon bei den Europameisterschaften standen zwei Italiener nach dem Zeitfahren auf Podium der Elite bei den Straßenweltmeisterschaften in Zürich. Diesmal wurde es aber nichts mit der italienischen Nationalhymne, denn Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) und der Europameister Edoardo Affini (Visma – Lease a Bike) belegten die Plätze zwei und drei hinter dem alten und neuen Weltmeister Remco Evenepoel.
"Ich hätte natürlich gerne das Trikot gewonnen, aber es scheint so, als wäre Remco immer vor mir", meinte Ganna, der zum dritten Mal bei Großveranstaltungen in Folge das Nachsehen gegenüber dem Belgier hatte. 2023 in Glasgow fehlten ihm 12 Sekunden auf seinen Widersacher, bei den Olympischen Spielen in Paris waren es 14 Sekunden, diesmal gerade einmal sechs in Zürich. Zusammengerechnet bedeutet das auf 126,3 Kilometer gerade mal 32 Sekunden.
"Wir haben wieder bestätigt, dass wir knapp an Gold dran sind. Der Vorsprung wird immer kleiner", meinte der Italiener, der wie Evenepoel das Zeitfahren der Europameisterschaften ausließ. Dort sicherte sich Affini den Titel, ein Fahrer, mit dem Ganna eine lange Freundschaft verbindet. Denn die beiden teilten sich schon vor über zehn Jahren das Zimmer bei den Weltmeisterschaften in Florenz, wo sowohl der Piemontese Ganna als auch der Lombarde Affini im Zeitfahren der Junioren am Start standen.
Dieses endete mit den Rängen 18 für Affini und 32 für Ganna. "Wir sind seit damals Zimmerpartner, Edoardo ist mein bester Freund im Feld. Darum bin ich glücklich, dass gleich zwei italienische Fahrer auf dem Podium standen. Wir sind miteinander aufgewachsen und heute unglaublich stark gefahren", so Ganna, für den es schon seine fünfte Medaille im Zeitfahren bei Weltmeisterschaften war. Affini hingegen feierte seine Premiere.
"Hier eine Medaille zu gewinnen, ist ein sehr spezielles Gefühl. Auch das Podium zu teilen war schön. Nicht nur für uns, sondern auch für Italien. Natürlich hätten wir gerne gesiegt, aber Remco hat wieder einmal gezeigt, dass er der Beste ist", sagte Affini bei der Pressekonferenz. Lange saß er im Hotseat, ging er schon mit Startnummer 19 ins Rennen. Als seine Medaille schon fixiert war, zitterte er mit seinem Landsmann mit, der bis auf sechs Sekunden an Evenepoel herankam.
"Ich wollte nicht sehen, dass Pippo das so knapp verliert. In dem Moment war ich traurig, aber irgendwie auch glücklich zugleich, vor allem mit meiner Leistung. Schon bei den Europameisterschaften lief es richtig gut, aber heute war es noch besser", meinte Affini.