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03.03.2025 | (rsn) – Stefan Bissegger (Decathlon – AG2R) und Tim Wellens (UAE – Emirates – XRG) haben bei Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.Pro) am Sonntag das Unmögliche probiert: Sie wollten einen Massensprint verhindern und sind kurz vor beziehungsweise an der Cote de Trieu, dem vorletzten Anstieg des Tages knapp 70 Kilometer vor dem Ziel, dem Feld enteilt und haben 60 Kilometer vor Schluss am Fuß des Kluisberg den Anschluss an die Spitzengruppe um Bisseggers Teamkollege Dries De Bondt sowie den Deutschen Marius Mayrhofer (Tudor) eingeholt.
Als am Kluisberg dann Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) mit Roger Adria (Red Bull – Bora – hansgrohe) am Hinterrad ebenfalls aus dem Peloton attackierte und versuchte, zur Spitzengruppe vor zu kommen, keimte kurz Hoffnung auf, dass die Angreifer vielleicht sogar belohnt werden könnten.
Doch spätestens nachdem der Spanier die Mitarbeit verweigerte und van Aert dadurch seinen Vorstoß ebenfalls aufgab, schien bereits rund 50 Kilometer vor Rennende klar, wie es in Kuurne enden würde: mit einer Massenankunft. Schließlich fehlte der Wind, um auf den windanfälligen Sträßchen durchs flache Westflandern in Richtung Kuurne nochmal für Chaos zu sorgen.
radsport-news.com verpasste Bissegger im Ziel, weil der für eine Sonderehrung – er bekam 1.250 Euro Preisgeld und ein Kinder-Laufrad, weil er das Rennen über den Kluisberg geführt hatte – zum Podium musste und danach von seiner Mannschaft direkt zum Flughafen gebracht wurde, doch Wellens sprach mit den belgischen Medien in der Mixed Zone:
"Wir wussten, dass wir nicht auf den Sprint warten durften, also haben wir es in den Hügeln mehrmals probiert. Leider sind wir aber nur zu zweit nach vorne gekommen. Wenn da noch ein paar Fahrer mehr mitgesprungen wären, hätten wir eine deutlich bessere Chance gehabt", sagte er da. "Es war zwar eine schöne Gruppe vorne, aber das Feld war nie weit hinter uns. Ich habe dann versucht, die Gruppe nochmal anzutreiben, in dem ich ein paar der Jungs abgeschüttelt habe, aber auch das Feld konnte nochmal beschleunigen."
Auf dem 500 Meter langen Kopfsteinpflasterstück in der Beerbosstraat hatte Wellens attackiert, um die zu diesem Zeitpunkt neunköpfige Spitzengruppe um jene Fahrer auszudünnen, die ohnehin nicht mehr mitarbeiteten – was auch gelang. Doch letztendlich wuchs der Vorsprung der vier verbleibenden Ausreißer mit ihm, De Bondt, Mayrhofer und Ceriel Desal (Wagner – Bazin – WB) nicht mehr auf über eine Minute an und das Quartett wurde eingangs der zwölf Kilometer langen Schlussrunde gestellt.
"Wir haben an diesem Wochenende nicht gewonnen, aber wir haben es wenigstens versucht. Und wir können auch nicht jedes Rennen gewinnen", meinte Wellens. "Jeder wusste, dass die Sprinter-Teams Vollgas fahren würden, aber wir machen diese Dinge auch, um uns zu entwickeln, um eine gute Moral zu bekommen und natürlich auch mit etwas Hoffnung um den Sieg kämpfen zu können. Ich habe nicht nur attackiert, um meine Beine für wann anders zu testen. Wir wollten gewinnen."