Erster spanischer Sieger in 62 Jahren

Ayuso krönt seine Sammlung der Laigueglia-Podiumsplätze

Von Kevin Kempf

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Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG) | Foto: Cor Vos

05.03.2025  |  (rsn) – Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG) wurde bei der 62. Trofeo Laigueglia (1.Pro) seiner Favoritenrolle gerecht. Im Sprint einer Vierergruppe setzte er sich mit mehreren Radlängen Vorsprung gegen Christian Scaroni (XDS – Astana), Michael Storer (Tudor) und Neilson Powless (EF Education – EasyPost) durch, die in dieser Reihenfolge in einer Millimeterentscheidung folgten. Giovanni Carboni (Unibet Tietema Rockets) hatte auf der Zielgerade fast den Anschluss an das Quartett geschafft, er wurde Fünfter.

Ayuso war der erste Spanier, der sich bei der Trofeo Laigueglia in die Siegerliste eintragen konnte, die anderen Podiumsplätze hatte er bereits belegt. “Das war der einzige Rang, der mir noch fehlte. Ich war einmal Zweiter und einmal Dritter. Endlich habe ich auch den ersten Platz! Ich bin sehr froh, dass ich die Arbeit der Mannschaft krönen konnte“, so der 22-Jähre im Ziel-Interview.

Der UAE-Profi bewies erneut seine Topform, nachdem er vor drei Tagen bei der Faun Drone Classic (1.Pro) seinen ersten Saisonerfolg gefeiert hatte. Tags zuvor hatte er bei seinem Saisonauftakt bei der Faun-Ardèche Classic (1.Pro) Pech, als er kurz vor dem Ziel in der Spitzengruppe fuhr, die falsch abbog.

In Laigueglia überließ er nichts dem Zufall. Im Finale war er der Aktivste, den Sprint ging er früh aus der ersten Position an. “Ich hatte Vertrauen in meinen Spurt. Ich wollte aber nicht, dass mehr Fahrer von hinten herankommen. Die hätten dann kurz vor dem Ziel angreifen können - und dann weiß man nie. Ich wollte mit denen, die vorn waren sprinten“, erklärte der Iberer, der nächste Woche bei Tirreno-Adriatico am Start steht und beim Giro d’Italia bereits seinen Saisonhöhepunkt haben wird.

Die beiden Deutschen Felix Engelhardt (Jayco – AlUla) und Hannes Wilksch (Tudor) konnten sich nicht in Szene setzen.

So lief die Trofeo Laigueglia:

Die Gruppe des Tages formte sich nach 27 Kilometern und bestand aus Victor Guernalec (Arkea – B&B Hotels), Kevin Colleoni (Intermarché – Wanty), Asbjörn Hellemose (Jayco – AlUla), Matteo Badilatti (Q36.5), Mattia Bais (Polti – VisitMalta), Odd Christian Eiking (Unibet Tietema Rockets), Alex Tolio (VF Group – Bardiani CSF – Faizanè), Johan Meens (Wagner Bazin – WB), Lorenzo Nespoli (MBH Bank – Ballan – CSB).

Als es auf die viermal zu absolvierende Zielrunde ging, lag dieses Nonett rund zwei Minuten vor dem Feld, das sich zuvor kurzzeitig geteilt hatte. Im Anstieg zur Colla Micheri bestimmte Eiking das Tempo, der Norweger sprengte seine Gruppe und setzte sich solo ab. In der Abfahrt bekam er Gesellschaft von Colleoni, Bais, Badilatti, und Tolio. Mit noch 40 zu fahrenden Kilometern lag dieses Quintett eine knappe Minute vor dem Peloton.

Das Streckenprofil der Trofeo Laigueglia | Foto: Veranstalter

Am zweiten Anstieg der Runde, der Capo Mele, tat sich nichts. Bei der zweiten Passage an der schwereren Colla Micheri mussten vorn Colleoni und Tolio passen. Die Meute wurde von UAE – Emirates – XRG angeführt und lag am 30-Kilometer-Banner nur noch 30 Sekunden hinten. An der Capo Mele attackierten im Feld sieben Athleten um Filippo Zana (Jayco – AlUla), die 25 Kilometer vor dem Ziel dem frühen Ausreißversuch ein Ende bereiteten. Nur einen Kilometer später hatte UAE die Situation aber bereinigt.

Ayuso eröffnet das Finale:

An der vorletzten Fahrt hinauf zur Colla Micheri machte UAE Ernst. Zunächst attackierte Powless und drei Fahrer konnten mitgehen. Darunter war auch Antonio Morgado (UAE – Emirates – XRG), der mit seinem Kapitän Ayuso am Hinterrad nach dem US-Amerikaner für das Tempo sorgte. Mit noch 21 zu fahrenden Kilometern setzte dann Ayuso seinen Angriff, dem Scaroni und Powless folgen konnten. Als der Spanier kurz danach ein weiteres Mal das Tempo erhöhte, musste der EF-Fahrer passen.

In der Abfahrt kamen sowohl er als auch Storer an das Führungsduo heran. Powless weigerte sich nun allerdings mitzuführen, sodass Ayuso an der Capo Mele ein weiteres Mal attackierte; erfolglos. Das bewegte den Nordamerikaner aber immerhin wieder zur Mitarbeit. Trotzdem kamen die Verfolger auf der Schlussrunde näher. Davide de Pretto (Jayco – AlUla) schaffte sogar den Sprung nach vorn und zog 11 Kilometer vor dem Ziel direkt durch. Ayuso konterte und hatte nur noch Scaroni am Hinterrad.

Die Spitze des Anstieges neun Kilometer vor dem Ziel erreichten die beiden zehn Sekunden vor vier Verfolgern. Von denen schoss Powless in der Abfahrt nach vorn. An der Capo Mele kam auch Storer fast heran, ihm fehlten nur noch wenige Meter, als Scaroni eingangs der letzten vier Kilometer angriff. Ayuso konterte und Powless fiel ein weiteres Mal zurück.

Obwohl die beiden Spitzenreiter gut harmonierten, schloss Powless 2,6 Kilometer vor dem Ziel erneut zu ihnen auf. Damit war es vorbei mit der Zusammenarbeit, was Storer in der Abfahrt zum Wiederanschluss verhalf, so passierten die Vier gemeinsam den Teufelslappen. Es wurde taktiert, sodass Carboni plötzlich aus dem Hintergrund auftauchte. Ayuso erkannte die Gefahr und zog seinen Sprint früh von vorn an. Niemand war dem Antritt des Spaniers gewachsen; er gewann souverän.

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