Philipsen beim Scheldeprijs chancenlos, Kanter Siebter

Europameister Merlier wird in Schoten wieder “Sprintweltmeister“

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Europameister Merlier wird in Schoten wieder “Sprintweltmeister“"
Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) hat die 5. Etappe der 7. UAE Tou rden 113. Scheldeprijs gewonnen. | Foto: Cor Vos

09.04.2025  |  (rsn) – Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) hat beim 113. Scheldepreis (1.Pro) seinen Titel verteidigt. Der Europameister setzte sich nach 203 Kilometern im belgischen Schoten im Massensprint deutlich gegen Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) und Matteo Moschetti (Q36.5) durch. Milan Fretin (Cofidis) kam als Vierter vor Danny van Poppel (Red Bull – Bora – hansgrohe) über den Zielstrich. Max Kanter (XDS – Astana) wurde als bester deutscher Profi Siebter.

Bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft der Sprinter holte Merlier bereits seinen siebten Saisonsieg. “Das ist einer, an den ich mich erinnern werde“, sagte der Belgier im Ziel-Interview. Besonderen Glanz bekam sein Erfolg für ihn scheinbar durch ein im Fahrerfeld umstrittenes Kleidungsstück, das sein ehemaliger Teamkollege Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) in gemeinsamen Zeiten als Niederländischer Meister wieder salonfähig machte: “Durch das schöne Wetter konnte ich die weiße Hose anziehen, auch wenn das nicht jeden im Team freut“, erzählte Merlier.

Durch einen von seinen Teamkollegen verursachten Massensturz zwölf Kilometer vor dem Ziel hatte der Soudal-Sprinter auf den letzten Kilometern kaum Mannschaftsunterstützung mehr. “Jordi [Warlop] und Bert [van Lerberghe] waren noch da. Bert hat mich nach dem Sturz beruhigt. Einen Kilometer vor dem Ziel hat er dann seinen Leadout gefahren“, blickte Merlier zurück. Dadurch wurde der bis das Geschehen bis dahin bestimmende Lidl-Zug überrollt.

Der spätere Sieger suchte sich das Hinterrad von van Poppel und war anschließend deutlich schneller als alle Gegner. “Ich war etwas zu lange im Wind, aber andererseits war ich zumindest nicht eingeschlossen“, so der 32-Jährige.

Noch ein wenig länger im Wind war Philipsen, der in Schoten selbst schon zweimal gewann. “Es war ein schöner Zweikampf, leider hatte ich nicht den nötigen Speed, um zu gewinnen. Ich bin aber trotzdem zufrieden mit meinem Sprint – und damit, dass ich ihn überhaupt fahren konnte“, meinte der Alpecin-Profi, der sich bereits 2024 Merlier geschlagen geben musste.

Durch den Massensturz wurde er aufgehalten, da das Peloton sich aber einige Minuten sportlich fair aufstellte, konnte er – im Gegensatz zu vielen anderen - wieder herankommen. “Es wurde der Sprint eines reduzierten Feldes und ich hoffe, dass alle okay sind. Es war natürlich nicht gut, dass wir dort mehr als unsere halbe Mannschaft verloren haben“, so Philipsen.

Als einziger Deutscher im 25-köpfigen Peloton kam Kanter als Siebter ins Ziel. Für den 27-Jährigen war es nach Platz sechs bei der Classic Brugge-De Panne (1.UWT), wo er sich bei einem großen Crash ebenfalls schadlos hielt, das zweite Top-Ten-Ergebnis im flämischen Frühjahr.

So lief der Scheldeprijs:

Ein Septett um Baptiste Veistroffer (Lotto) und ohne bekannte Namen bildete die Gruppe des Tages, die allerdings bereits nach gut 60 Kilometern wieder eingeholt wurde. Mit noch 90 zu fahrenden Kilometern löste sich Veitroffer erneut, dieses Mal bekam er mit Ceriel Desal (Wagner – Bazin – WB), Tuur Dens (Flanders – Baloise) und Tijmen Eising (Beat) nur drei Begleiter. Das Feld war wieder aufmerksam und ließ auch dieses Quartett keine zwei Minuten davonziehen.

Für den Bahnspezialisten Dens war 38 Kilometer vor dem Ziel Schluss. Eising musste 16 Kilometer danach ebenfalls passen. Eingangs der 16 Kilometer langen Schlussrunde war es auch um die letzten beiden Ausreißer geschehen.

Das Streckenprofil des 113. Scheldeprijs | Foto: Veranstalter

Zu Beginn des Finals schreckte ein Massensturz das Feld auf. Nur 30 Fahrer kamen ohne Beeinträchtigung an der Unfallstelle vorbei. Philipsen wurde aufgehalten, kehrte aber schnell zurück ins Peloton, wo zunächst ein langsames Tempo angeschlagen wurde. Obwohl Kapitän Sam Welsford in den Sturz verwickelt war, erhöhte Red Bull – Bora – hansgrohe wenig später die Schlagzahl.

Auf den letzten vier Kilometern übernahm Lidl – Trek das Kommando. Philipsen eröffnete den Sprint, doch Merlier kam scheinbar mühelos an seinem Landsmann vorbei. Auf den dritten Rang spurtete Moschetti.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

01.05.2025Denz: “Leider ging im Sprint die Tür links zu“

(rsn) – Auch diesmal spielte die dritte und letzte Überquerung des Mammolshainer Berges bei Eschborn-Frankfurt das Zünglein an der Waage. Nach einer Attacke von maximilian Schachmann (Soudal - Qui

01.05.2025Fortunato feiert Ausreißercoup, Baudin fährt ins Gelbe Trikot

(rsn) – Lorenzo Fortunato (XDS – Astana) hat die 2. Etappe der 78. Tour de Romandie gewonnen. Der Italiener setzte sich über 157 Kilometer rund um La Grande Béroche aus einer fünfköpfigen Aus

01.05.2025Eschborn-Frankfurt U23: Haugsted schlägt Landsmann Landsbo

(rsn) – Mit einem dänischen Doppelsieg endete die 60. Austragung der U23-Version von Eschborn-Frankfurt (1.2). Nach 129,9 Kilometern von Eschborn nach Frankfurt setzte sich Conrad Haugsted (ColoQui

01.05.2025Matthews holt sich vor der Alten Oper den heiß ersehnten Sieg

(rsn) - Als erster Australier seit Phil Anderson vor 40 Jahren hat Michael Matthews (Jayco – AlUla) den hessischen Klassiker Eschborn–Frankfurt gewonnen. Der kletterstarke Sprinter ließ im Sprint

01.05.2025Herzog erhält mit der Rückennummer 1 seine Freiheiten

(rsn) - Emil Herzog (Red Bull – Bora – hansgrohe) ist erst 20 Jahre alt, aber beim deutschen Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt trägt der junge Allgäuer die Nr. 1. “Das ist auf jeden Fal

01.05.2025Rutsch und Zimmermann teilen sich die Leaderrolle

(rsn) - Georg Zimmermann und Jonas Rutsch kommen zusammengerechnet auf bisher acht Starts bei Eschborn-Frankfurt. Zur 62. Ausgabe des 1.Mai-Klassikers treten die beiden Deutschen erstmals gemeinsam im

01.05.2025Red Bull – Bora – hansgrohe startet globales Scoutingprogramm

(rsn) - Im Gegensatz zu anderen WorldTour-Teams setzt Red Bull – Bora – hansgrohe schon seit einigen Jahren konsequent auf frühzeitige Nachwuchsförderung. Mit dem U19-Team Auto Eder wurde 2021 e

01.05.2025Nach Fahrerprotesten: 5. Etappe der Türkei-Rundfahrt abgesagt

(rsn) – Schon die gestrige Königsetappe der Türkei-Rundfahrt fand im Dauerregen statt. Nun haben sich die Wetterbedingungen offensichtlich nochmals verschlechtert. Nachdem die ersten 70 Kilometer

01.05.2025Die Aufgebote für die 11. Vuelta Espana Femenina

(rsn) – Im Gegensatz zu den Männern, für die die Spanien-Rundfahrt als letzte Grand Tour der Saison im Herbst ansteht, eröffnet die Vuelta Espana Femenina (2.WWT) die Phase der großen Frauen-Run

01.05.2025Vor der Alten Oper ein Sprintduell Matthews vs. Nys?

(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be

01.05.2025Zwiehoff auf dem Podium: “Schön, dass es mal wieder geklappt hat“

(rsn) – Seit 2021 ist der frühere Mountainbiker Ben Zwiehoff als Profi im Trikot von Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs. Ein Sieg gelang dem Essener seitdem nicht, wohl aber mehrere beeindru

01.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Eschborn - Frankfurt U23 (1.2u, GER)
  • GP Vorarlberg p/b Radhaus (1.2, AUT)
  • Tintrio - Omloop van het (1.2, BEL)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)