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28.06.2025 | (rsn) – Mit nur drei ausgewiesenen Kletterern startet Red Bull – Bora – hansgrohe am 5. Juli in die 112. Tour de France. Auch dabei sind mit Jordi Meeus ein Sprinter und mit Danny van Poppel und Laurence Pithie zwei Anfahrer, die ihrerseits um Tagessiege mitkämpfen können, wenn es zu schwer für den Belgier ist. Und dann sind da noch die beiden großen Überraschungen im Aufgebot: Gianni Moscon und Mick van Dijke.
Im Gespräch mit Wielerflits erläuterte der Niederländer, warum gerade er das Team um Primoz Roglic bei der Tour de France unterstützen darf. “Wir (Klassikerfahrer, d.Red.) sind vielseitig und können uns gut positionieren und kommunizieren. Die Kapitäne wollten mich gern dabei haben. Die ersten zehn Tage sind für mich am wichtigsten“, erzählte der ältere der beiden van-Dijke-Zwillinge. In der ersten Hälfte der Frankreich-Rundfahrt stellen sich den Fahrer viele Hügel und keine großen Anstiege in den Weg. Mit hektischen Rennverläufen darf darum gerechnet werden. Und genau damit kommt der stabil gebaute van Dijke gut zurecht.
“Anschließend werde ich gucken, ob ich auch die Männer auf dem anderen Terrain unterstützen kann“, sagte der 25-Jährige mit Blick auf die Berge. “Ich weiß, wenn ich in Form bin, nicht im erstbesten Anstieg abgehängt werde“, fügte der ehemalige Mountainbiker und Crosser an. Dass er sein Debüt bei der Tour feiern darf, kommt für ihn nicht überraschend. “Ich wusste schon im November, dass ich ein Teil von Plan A bin. Dann musste ich nur noch zeigen, dass ich gut drauf bin. Sonst fährt man doch nicht mit.“
Ergebnisse konnte van Dijke bislang im Red-Bull-Trikot nicht nachweisen, denn nur einmal tauchte sein Name unter den besten Zehn auf. Auch mit seinen Resultaten bei den Klassikern sei er nicht zufrieden gewesen, trotzdem habe die Mannschaftsleitung anschließend die finale Entscheidung zu seinen Gunsten getroffen.
Und so fährt van Dijke mit einem doppelten Fokus zu seiner ersten Grand Tour. “Die Gesamtwertung ist am wichtigsten, dafür werden wir alles tun. Ich werde also vor allem für die Klassementfahrer arbeiten. Aber in der ersten Hälfte der Tour werden wir jede Etappe individuell gucken, ob Laurence Pithie oder ich unserem Zug mit Danny van Poppel und unserem Sprinter Jordi Meeus helfen können. Das wird vom Parcours abhängen. Jordi ist jedenfalls in Topform“, meinte er mit Verweis auf die Siege des Belgiers bei der Tour de Suisse (2.UWT) und dem Copenhagen Sprint (1.UWT).
Bei so vielen Aufgaben und Verantwortlichkeiten wird der Seeländer kaum auf eigene Rechnung fahren können. “Man weiß natürlich nie, wie es läuft, aber eigene Chancen werde ich nicht bekommen“, prophezeite er, bevor er abschließend noch eine Überraschung ankündigte: “Ich kann nicht so viel über unseren Schlachtplan verraten, aber wir werden auf jeden Fall eine besondere Taktik anwenden.“