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30.07.2025 | (rsn) – Es waren für Demi Vollering (FDJ – Suez) zwei ereignisreiche Tage bei der Tour de France Femmes. Am Ende der 3. Etappe stürze sie schwer, erst am nächsten Morgen gab sie Grünes Licht für eine Fortsetzung ihrer Frankreich-Rundfahrt und am Mittwoch stand die erste Härteprüfung auf dem Programm, die sie als Zweite glänzend bestand.
Zuvor aber musste sie in der Fachpresse von Anfeindungen aus dem Visma-Camp lesen. Ihr eigener Teamchef Stephen Delcourt hatte nach dem Crash seiner Kapitänin von “respektlosem Verhalten“ gesprochen. Jos van Emden, der Sportliche Leiter bei Visma – Lease a Bike, reagierte daraufhin gegenüber der niederländischen Zeitung De Telegraaf bissig: “Um es ganz klar zu sagen: Was er sagt, ist wirklich lächerlich. […] Er möchte offenbar, dass ein Peloton von acht Fahrerinnen, darunter Demi, in einem goldenen Käfig weiterfährt. [...] Es ist nichts Unerlaubtes passiert. Er wird einfach von Demis Heulsusen-Verhalten beeinflusst.“
Vor dem Start der 5. Etappe haben die beiden Verantwortlichen ihren Disput laut Wielerflits 20 Minuten lang ausgesprochen. Rad gefahren wurde danach auch noch. Die Frauen legten 165 Kilometer von Futuroscope nach Guéret zurück – und am Ende warteten drei Bergwertungen, wobei die schwerste zum Schluss kam. “Ich wusste, dass im letzten Hügel ein steiles Stück war, weil mein Team hier aus der Gegend kommt. Sie hatten sich den Berg gut angeguckt und mich informiert“, sagte die Niederländerin Wielerflits.
Kurz vor der Kuppe lag außerdem der Wertungsstrich für den Zwischensprint. Und dort riss das Feld dann auseinander. Sieben Fahrerinnen setzten sich ab – und Vollering war dabei, auch dank der Hilfe ihrer Teamkollegin Elise Chabbey, die ihre eigenen Ambitionen als Trägerin des Bergtrikots zurückstellte. “Ich war nicht vorne, um das Bergtrikot zu verteidigen, sondern um Demi zu beschützen. Ich denke, das ist mir gelungen. Am Anstieg wollten wir ein hartes Rennen vor dem Bonussprint, damit sie dort attackieren konnte. Es war perfekt für uns, sie ist ein großartiges Rennen gefahren“, sagte die Schweizerin im Gespräch mit letour.fr.
Die Bonussekunden beim Zwischensprint gingen an andere. “Die anderen Fahrerinnen haben so hart um die Boni gekämpft, dass ich dachte: ‘Mal abwarten, ob ich mit einem Angriff an ihnen vorbeikomme.‘ Es hat zwar nicht ganz geklappt, aber es war ein tolles Finale“, so Vollering, die mit den anderen Sechs auf den verbleibenden acht Kilometern 33 Sekunden herausfuhr. Im Zielsprint reichte es dann auch für die FDJ-Fahrerin zu Bonussekunden. Hinter der Siegerin Kim Le Court (AG Insurance – Soudal) sicherte sie sich als Tageszweite derer sechs.
“Wir haben heute schön gespielt. Es lief gut, also bin ich zufrieden“, resümierte die FDJ-Kapitänin. Ich bin vielleicht noch nicht in Topform, aber das Ende der Tour ist noch weit entfernt“, fügte sie an. In der Gesamtwertung rückte die 28-Jährige vier Tage vor Rennende jedenfalls schon mal auf den dritten Rang vor. Dabei liegt sie 23 Sekunden hinter Le Court, die im Klassement keine Rolle spielen wird und fünf hinter Pauline Ferrand-Prevot (Visma – Lease a Bike). Titelverteidigerin Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto) hat eine Sekunde mehr gebraucht als die Weltranglistenerste und drei Sekunden hinter der Polin lauert mit Anna van der Breggen (SD Worx – Protime) eine weitere Niederländerin.