Gerolsteiner-Teamchef zur Deutschland-Tour

Holczer: Ein Podiumsplatz wäre großartig

11.08.2005  |  Mit einem starken Aufgebot wird Team Gerolsteiner die am Montag beginnende Deutschland-Tour in Angriff nehmen. Für Teammanager Hans Michael Holczer und seine Männer ist es nach der Tour de France das zweitwichtigste Rennen der Saison. Der Gerolsteiner-Chef hofft, dass einer der Trümpfe in Cyan-Blau stechen wird.

Herr Holczer, Team Gerolsteiner wird in Bestbesetzung bei der Deutschland-Tour an den Start gehen, das heißt mit Leipheimer, Totschnig, Fothen, Rebellin und Wegmann. Gibt es eine feste Kapitänsrolle?

Holczer: Zunächst einmal wird Georg Totschnig unser Kapitän und der Mann für das Gesamtklassement sein, daneben Markus Fothen als eine Art Kronprinz. Bei Georg müssen wir aber abwarten, wie er sich erholt hat. Wenn Levi Leipheimer noch seine Tour-Form hat, kann sich das auch schnell umdrehen.

Ihr Hauptziel ist also das Gesamtklassement?

Holczer: Ja, auf jeden Fall. Wir haben keinen Sprinter dabei und kein besonderes Augenmerk auf das Zeitfahren. Wir haben sicher einzelne Etappen im Blick, aber vor allem das Gesamtklassement.

Mit Fabian Wegmann und Markus Fothen haben Sie zwei junge hoffnungsvolle deutsche Fahrer in ihren Reihen. Was kann man von ihnen erwarten?

Holczer: Bei Markus muss man sehen, wie er in Tritt kommt. Er hat nach dem Giro erst einmal richtig raus genommen, hat aber die Deutschland-Tour als nächstes großes Ziel angepeilt. Bei ihm wird es sich zeigen, was er bei den schweren Etappen dieser Rundfahrt leisten kann. Fabian wird bei einzelnen Etappen etwas versuchen, genau wie Davide Rebellin.

Kennen Sie den Anstieg auf den Rettenbachferner auf 2600 Meter?

Holczer: Ich habe mir mehrfach davon erzählen lassen. Es soll schon sehr heftig sein.

Sie hatten mal gesagt, sie trauen sich kaum, das Profil Ihrer Mannschaft mitzuteilen. Hat sie es verkraftet?

Holczer: Jemand wie Georg Totschnig freut sich darauf. Bei anderen sehen die Kommentare nicht ganz so freudig aus, um es mal vorsichtig zu sagen.

Halten Sie die Strecke für zu schwierig?

Holczer: Die Deutschland-Tour kann es sich erlauben, mal so ein Profil zu haben. Aber ich denke, es sollte im nächsten Jahr wieder etwas leichter werden und mehr für Sprinter dabei sein. Die Deutschland-Tour hat es gar nicht nötig, sich so zu profilieren.

Wer sind Ihre Favoriten?

Holczer: Da gibt es sehr viele, denn es ist ein Pro-Tour Rennen und die Deutschland-Tour hat ohnehin einen hohen Stellenwert. Ich könnte mir vorstellen, dass uns allen irgendein leichtgewichtiger Spanier einen Strich durch die Rechnung macht.

Wie wichtig wäre Ihnen ein Sieg bei der Deutschland-Tour?

Holczer: Sehr wichtig. Für uns als deutsches Team mit einem Sponsor mit großer Ausrichtung auf den deutschen Markt ist es das zweitwichtigste Rennen nach der Tour de France, vielleicht noch mit einigen anderen Highlights auf einer Stufe.

Die Deutschland-Tour will sich als zweitwichtigste Rundfahrt hinter der Tour de France etablieren. Halten Sie dieses Ziel kurz- oder mittelfristig für realistisch?

Holczer: Naja, für uns und auch für T-Mobile trifft es sicher zu. Für Spanier oder Italiener sind deren nationale Rundfahrten viel wichtiger und auch für Belgier kann man das nicht so sagen. Also, da wäre ich vorsichtig.

Wie sehen Sie den neuen Termin der Deutschland-Tour nach der Tour de France?

Holczer: Ausgezeichnet! Das ist der absolut beste Termin, den ich mir vorstellen kann. Ich will nicht sagen, wir wären früher nur „Halbgas“ gefahren, aber die Tour ist doch bei allen im Hinterkopf. Für Gerolsteiner kann ich behaupten, dass wir sicher nicht mit 9 Leuten in Paris angekommen wären, hätten wir vorher die Deutschland-Tour gehabt. Und jetzt sagt halt auch ein Levi Leipheimer, dass er hier gerne noch fahren möchte. Dadurch, dass alle befreit auffahren können, erwarte ich einen sehr harten Schlagabtausch. Und auch für die Zuschauerresonanz ist dieser Termin gut, denn schon während der Tour und in der Zeit danach wurde die Deutschland-Tour immer wieder erwähnt.

Letzte Frage – würden Sie das Podium als Ziel ausgeben?

Holczer: Das ist ein Pro-Tour Rennen! Also, wenn wir einen unter die ersten Zehn bekommen plus einen Etappensieg - dann bin ich sehr zufrieden. Wenn es sogar für das Podium reichen sollte, wäre das natürlich großartig.

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