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08.07.2006 | "Happy birthday to you..." - zum Glück hört ihr jetzt nicht, wie's geklungen hat. Unser Ete musste gestern Morgen aber bis zum Schluss ertragen, wie das gesamte Team ihm ein Ständchen zu seinem Geburtstag brachte. Aber es hat seinen Zweck erfüllt - es war ein netter Start in den Tag. Einen Geburtstagskuchen gab's natürlich auch noch, mit ganz vielen Geburtstagskerzen. Schließlich ist Ete ja schon im gesetzteren Rennfahreralter.
Ins Rennen gingen wir dann nur noch zu acht. Fabio Sacchi hatte am Morgen die Tour leider vorzeitig beenden müssen. Fabio hatte schon seit ein paar Tagen Grippe, sich bisher aber durchgequält in der Hoffnung, dass es besser würde. Aber gestern machte es keinen Sinn mehr. Fabio war zu geschwächt. Das ist für die Sprintvorbereitung für Erik natürlich ein herber Schlag. Denn nun fehlt einer der letzten Anfahrer vor Erik.
Gestern gelang es mir erstmals in einer Fluchtgruppe mitzufahren, und was für einer. Solche Kaliber wie Boonen, Hushovd, Flecha, Backstedt und Sinkewitz waren dabei. Später erzählte man mir, dass zu dem Zeitpunkt hinten wohl einige Fahrer Pinkelpause machten und deshalb das Feld nicht so schnell reagiert hat. Jedenfalls war nicht zu erwarten, dass man uns so einfach ziehen lassen würde. Nicht mit diesen Fahrern in der Gruppe.
Das dachte sich wohl auch Magnus Backstedt. Er attackierte, gefolgt von zwei weiteren Fahrern. Ich führte in dem Moment die Gruppe an und rechnete damit, dass weitere Fahrer ranspringen und die Lücke schließen würden. Aber leider fuhr keiner. Auf den nächsten Kilometern versuchte ich noch einige Male, mich von der Gruppe zu lösen, genau so wie Boonen und Flecha und einige andere. Es kam aber keiner mehr weg. Stattdessen rauschte von hinten das Feld heran. Grund genug für uns, die Beine wieder hochzunehmen.
Der Rest der Etappe verlief für mich dann ziemlich ruhig. Wir überließen es heute den anderen Sprinter-Teams, die Nachführarbeit zu leisten. Am Ende war es vor allem Marco Velo, der Erik in eine gute Position fuhr. Ete schnappte sich auf den letzten Metern wieder Boonens Hinterrad. Doch auch diesmal konnte Boonen keinen optimalen Sprint durchziehen. Ete blieb auf seiner Position hängen und wurde Siebter. Ich rollte mit dem Feld mit rein.
Christian Knees ist im Team Milram der Aufsteiger des Jahres. Der 25 Jahre alte Profi aus Bornheim bei Bonn etablierte sich im neuen ProTour-Team schnell als unentbehrlicher Helfer von Alessandro Petacchi und konnte im Frühjahr bei „Rund um Köln“ seinen ersten Profisieg feiern. Danach gab Knees sein erfolgreiches Debüt beim Giro d’Italia. Jetzt tritt „der Mann mit dem starken Motor“, wie ihn sein Teamchef Gianluigi Stanga nennt, auch bei der Tour de France erstmals an. Im Tagebuch für Radsport aktiv berichtet Christian Knees täglich über seine Erlebnisse beim größten Radrennen der Welt.