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14.04.2008 | (rsn) – Im Finale der „Königin der Klassiker“ waren die „Großen Drei“ unter sich. Tom Boonen (Quick Step), Fabian Cancellara (CSC) und Alessandro Ballan (Lampre) bogen gemeinsam ins altehrwürdige Velodrom ein und machten den Sieg beim härtesten Eintagsrennen der Welt unter sich aus.
Allerdings kam es nicht mehr zum großen Showdown, weil Cancellara und Ballan der geballten Kraft von Tom Boonen nichts mehr entgegenzusetzen hatten. Der Italiener war froh, an den beiden stärksten Fahrern im Feld überhaupt drangeblieben zu sein und Cancellara wurde von Krämpfen geplagt. „Ich hatte vorher versucht, die beiden auf den Kopfsteinplaster-Sektoren abzuschütteln. Als das nicht klappte, konnte ich nur abwarten und es im Velodrom ausfechten“, so der 27-jährige Schweizer.
Im Sprint aber ließ Boonen Cancellara keine Chance. Trotzdem: der Roubaix-Sieger von 2005 gegen Gewinner der Ausgabe von 2006 – eine bessere Dramaturgie hätte man sich kaum vorstellen können. Vorher hatten sich die beiden Kapitäne auf ihre Teams, die das Rennen kontrollierten, verlassen können. Eingeläutet wurde das Finale schließlich durch die Edelhelfer. 44km vor dem Ziel machte sich Flandern-Sieger und Booonen-Helfer Stijn Devolder auf und davon, kurz darauf schloss Vorjahressieger und Cancellara-Leutnant Stuart O’Grady zum belgischen Meister auf. Nachdem die Verfolger die beiden wieder gestellt hatten, attackierte Boonen, und nur Cancellara und Ballan konnten dem 27-jährigen Belgier folgen.
Damit war die Vorentscheidung gefallen, auch wenn Cancellara noch einige Versuche unternahm, die kleine Gruppe zu sprengen. „Natürlich habe ich gehofft, das Rennen zu gewinnen, aber als wir das Velodrom erreichten, war Boonen einfach stärker als ich“, gestand der Mailand-San Remo-Gewinner. “Ich bin nicht enttäuscht, gegen einen Fahrer seines Kalibers verloren zu haben. Das ganze Team hat jeden Grund, stolz auf das bisherige Frühjahr zu sein.“
„Auf den letzten fünf Kilometern informierte uns Fabian, dass er Krämpfe im ganzen Körper hatte und nicht mehr in der Lage war anzugreifen. Also musste er es auf ein Duell in Roubaix ankommen lassen“, ergänzte CSC-Teamchef Bjarne Riis, der sich aber nicht enttäuscht zeigte: “Hey, wir probieren es nächstes Jahr wieder!“