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22.04.2008 | (rsn) – Nachdem er sich vor einer Monat die Hand gebrochen hatte, ist Juan José Haedo (CSC) wieder ganz der Alte. Der 27-jährige Argentinier setzte auf der zweiten Etappe der Tour of Georgia sich nach 188 Kilometern von Statesboro nach Augusta in einem hektischen , von einem Sturz überschatteten Massensprint vor dem Neuseeländer Greg Henderson (High Road) durch. Der kubanische Auftaktsieger Ivan Dominguez (Toyota Cycling Team) belegte den dritten Platz und konnte seine Führung in der Gesamtwertung verteidigen. Gerolsteiner-Kapitän Robert Förster wurde Sechster. Für Haedo war es der insgesamt dritte Etappenerfolg bei der Tour of Georgia. Bereits 2006 und 2007 gewann er jeweils ein Teilstück.
Haedo hatte sich zum Auftakt der Rundfahrt durch den „Pfirsich-Staat“ nicht am Sprint beteiligt, weil er noch über Schmerzen in der lädierten Hand klagte. Selbst sein Team war vom Sieg des schnellen Argentiniers überrascht.“Wir hatten besprochen, das wir bis zur Abschlusetappe am Sonntag abwarten und schauen wollten, ob er in Form ist“, gestand CSC-Sportdirektor Dan Frost. „Aber gegen Ende der heutigen Etappe sagte er uns, dass er sich gut fühlt und etwas probieren wollte.“
Das Rennen war über 100km von einer dreiköpfigen Fluchtgruppe bestimmt worden. Der US-Amerikaner Justin England (Toyota United) hatte sich solo abgesetzt, bevor er von seinen Landsmann Bryce Mead (Jelly Belly) und dem Australier Rhys Pollock (GE Trek - Marco Polo Verstärkung erhielt. Das Trio baute seinen Vorsprung auf mehr als sieben Minuten aus, bevor im Feld Astana, Gerolsteiner, High Road und später auch die beiden US-Teams Slipstream und Rock Racing die Nächführungsarbeit übernahmen.
Als es auf die beiden Schlussrunden in Augusta ging, waren die Ausreißer wieder eingefangen. Alle nachfolgenden Attacken wussten die Sprinterteams zu vereiteln, das Peloton, in dem Gerolsteiner (für Förster) und Toyota United (für Dominguez) die Kontrolle übernommen hatten, nahm geschlossen den letzten Kilometer in Angriff. Dann sorgte allerdings ein Sturz dafür, dass das Feld doch auseinander riss und Dominguez zu früh den Sprint anziehen musste. Auch Robert Försters wurde in Mitleidenschaft gezogen. Der Markkleeberger musste ausweichen und konnte so in den Kampf um die Podiumsplätze nicht mehr eingreifen. "Das war schade. Aber die Jungs sind genau vor Robert gestürzt, der natürlich bremsen musste. Ein möglicher Platz auf dem Podest war so natürlich dahin", erklärte Gerolsteiners Sportlicher Leiter Christian Wegmann.
Die höchste Endgeschwindigkeit hatte Haedo, der auf den letzten Metern förmlich an dem 31-jährigen Kubaner vorbeiflog und seinen bereits sechsten Saisonsieg feiern konnte. Dominguez musste sich auch noch High Road-Sprinter Henderson vorbeiziehen lassen. Dessen Teamkollege André Greipel rollte als Zehnter über die Ziellinie.
In der Gesamtwertung führt Dominguez mit drei Sekunden Vorsprung auf Henderson. Eine weitere Sekunde dahinter folgt Haedo auf Platz drei, Förster belegt mit zehn Sekunden Rückstand den sechsten Platz. Am Mittwoch haben die Sprinter auf der 3. Etappe ihre vorerst letzte Chance, bevor am Donnerstag in Atlante das spektakuläre Mannschaftszeitfahren auf der Grand Prix-Rennpiste, der „Road Atlanta“, stattfindet.