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05.06.2009 | (rsn) – Simon Geschke zählt zu den großen Überraschungen der bisherigen Saison. Der deutsche Neo-Profi vom niederländischen Skil-Shimano-Team überzeugte im Mai mit Rang zehn beim Eschborn Frankfurt City Loop und Rang neun bei der Bayern-Rundfahrt. Jetzt winkt sogar das Debüt bei der Tour de France .
Anfang des Jahres hätte sich der 23-Jährige seine starken Leistungen selbst noch nicht zugetraut. „Ich bin im Laufe der Saison aber immer stärker geworden. Dass sich die gute Form dann auch noch in gute Ergebnisse umsetzen ließ, war umso besser“, sagte Geschke im Gespräch mit Radsport News.
Dabei bildete die Bayern-Rundfahrt, wo er in der Gesamtwertung hinter Sieger Linus Gerdemann (Milram) zweitbester Deutscher war, nicht einmal Geschkes Saisonhöhepunkt. „Die Bayern-Rundfahrt war der erste Wettkampf nach der Pause, die ich nach dem City Loop eingelegt hatte. Dafür lief es schon sehr gut“, so Geschke. Es ist noch Potential vorhanden. Sollte die Formkurve bei seinem nächsten Renneinsatz, der anspruchsvollen Route du Sud in Frankreich, weiter nach oben zeigen, ist sogar das Tour-Debüt möglich.
Jedenfalls steht das Klettertalent bereits im vorläufigen Kader seines Skil-Team, was auch sein gesteigertes Ansehen im Team unterstreicht. „Im März wäre ich gerne Paris-Nizza gefahren, aber da hieß es, dass dies für mich in meiner ersten Profisaison noch zu früh sei. Inzwischen ist das Vertrauen der Teamleitung in meine Leistungen also sehr gewachsen.“
Gleiches gilt für Geschkes Selbstvertrauen: „Ich denke, ich habe eine gute Visitenkarte. Die Entscheidung liegt jetzt beim Team.“ Sollte sich der Tourtraum für den Skil-Profi in diesem Jahr noch nicht erfüllen, wäre das jedoch kein Beinbruch. Geschke: „Die Saison hat mir bis jetzt riesig Spaß gemacht und die Tour wäre die Krönung. Aber wenn es nicht klappt, muss ich das auch akzeptieren. Ich bin schließlich noch jung und bis vor ein paar Wochen war die Tour noch nicht mal im Hinterkopf.“
Im Hinterkopf wird Geschkes Name auch wieder beim Team Milram sein, bei dem er vergangenen Herbst als Stagiaire fuhr, das ihm aber keinen Profi-Vertrag anbot und diese Entscheidung möglicherweise bereits bereut. Der Absage trauert das Talent aber nicht hinterher. „Meiner Meinung nach wäre es auch schwer gewesen bei Milram eine so gute Entwicklung wie bei Skil-Shimano zu machen. Die guten Ergebnisse der letzten Zeit verdanke ich auch den Freiheiten die ich bei Skil habe“, begründete Geschke.