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08.12.2009 | (rsn) – In den meisten Rennen des Jahres war von Franco Pellizotti (Liquigas) fast gar nichts zu sehen. Rechtzeitig zu seinen Saisonhöhepunkten, dem Giro d`Italia und der Tour de France, trumpfte der Italiener allerdings groß auf.
„Der Giro und die Tour waren meine großen Ziele. Darauf habe ich mich sieben Monate vorbereitet. Wenn ich zurückblicke, was ich bei den beiden Rennen erreicht habe, dann füllt sich mein Herz mit Stolz“, bilanzierte Pellizotti gegenüber ciclonet.
In den ersten Monaten des Jahres hielt sich der 31-Jährige vornehm zurück und betrieb in aller Ruhe Formaufbau für den Giro d`Italia. Einziges Top-Ten-Ergebnis vor der Italien-Rundfahrt war ein siebter Platz beim Eintagesrennen GP Industria (Kat. 1.1).
Bei seiner Heimatrundfahrt zeigte sich Pellizotti allerdings in Topform. Auf gleich sechs Etappen konnte sich der Rundfahrtspezialist unter den besten Fünf platzieren. Seine herausragende Giro-Vorstellung krönte Pellizotti mit einem Solo-Sieg bei der Bergankunft am Blockhaus. Dank seiner konstanten Fahrweise schaffte er in der Gesamtwertung Platz drei. Nach dem positiven Dopingtest des Gesamtzweiten Danilo Di Luca (LPR) wird Pellizotti dessen Platz einnehmen. „Ich bin beim Giro angetreten um zu gewinnen. Aber ein Podiumsplatz ist auch gut“, so der Liquigas-Kapitän nach dem Rennen zu Velo Club.
Nach dem erfolgreichen Giro stand zunächst einmal Erholung im Vordergrund. In Vorbereitung auf die Tour de France bestritt der kletterstarke Allrounder nur zwei Eintagesrennen in Italien, bei denen er nicht in Erscheinung trat. Umso offensiver fuhr der Lockenkopf bei der Frankreich-Rundfahrt. Die Gesamtwertung der Tour hatte Pellizotti nicht im Auge, dafür aber Etappensiege und das Bergtrikot. Ersteres gelang dem Italiener zwar nicht, dafür aber sicherte er sich das Gepunktete Trikot in souveräner Manier.
Zudem fuhr Pellizotti an zwei Tages aufs Podium. „Nach meinem zweiten Platz, als ich den Sprint gegen Pierrick Fedrigo verloren hatte, war ich schon ein paar Tage sauer. Aber das Bergtrikot hat es wieder ausgeglichen. Der Gewinn des Trikots ist eine große Genugtuung für mich. Es ist etwas Besonderes, wenn man von solchen Größen wie Richard Virenque oder Laurent Jalabert beglückwünscht wird“, kommentierte der Bergkönig seinen erfolgreichen Frankreich-Abstecher gegenüber Ciclonet. Nach der erfolgreichen Frankreich-Rundfahrt bestritt Pellizotti in der zweiten Saisonhälfte kaum noch Rennen.
2010 geht Franco Pellizotti in seine sechste Saison bei Liquigas. Er wird sich in den großen Rennen die Kapitänsrolle erneut mit Ivan Basso, Vincenzo Nibali und Roman Kreuziger teilen müssen. Knüpft der Norditaliener bei Giro und Tour an seine starken Leistungen aus diesem Jahr an, wird ihm aber automatisch wieder eine Führungsrolle zufallen.