Gemischte Gefühle bei Saxo Bank nach dem Prolog

Cancellara strahlt, Andy Schleck betröpfelt

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Fabian Cancellara (Saxo Bank) jubelt nach seinem Prologsieg bei der 97. Tour de France. Foto: ROTH

04.07.2010  |  (rsn) – Traumstart für Fabian Cancellara (Saxo Bank), Enttäuschung bei dessen Teamkollegen Andy Schleck. Während der Schweizer souverän den Prolog zur 97. Tour de France gewann, büßte der Luxemburger Mitfavorit auf der 8,9 Kilometer langen Strecke als 122. der Tageswertung bereits auf die Rivalen Lance Armstrong (RadioShack) und Alberto Contador (Astana) ein - nämlich 47 beziehungsweise 42 Sekunden.

„Der Regen hat den Kurs zu einem komplett anderen gemacht, wie ich ihn gestern noch im Training erlebt hatte. Ich musste aber dennoch alles riskieren, um nicht all zu viel Zeit auf die Konkurrenz zu verlieren“, sagte Andy Schleck nach dem Rennen. Ein Ziel, das der 25-Jährige nicht erreichte.

Ganz anders Cancellara. Schon zum vierten Mal gewann der Schweizer Olympiasieger einen Tour-Prolog und trägt erneut das Gelbe Trikot auf seinen Schultern. „Natürlich war wegen des Wetters Poker angesagt, und es war ein bisschen hart, so lange im Bus zu sitzen, um auf meinen Start zu warten, aber wenn ich jetzt umherblicke, ist es ein goldenes, strahlendes, sonnenerfülltes Ende des Tages“, so Cancellara fast schon poetisch.

Als Revanche für seine Zeitfahrniederlage, die ihm Tony Martin (HTC Columbia) bei der Tour de Suisse beigebracht hatte, wollte der Berner seinen Triumph aber nicht werten. „Ich bin stolz auf meine heutige Leistung, es gab kein Gefühl der Revanche, ich wollte einfach nur der Schnellste sein, und genau das ist mir gelungen.“

Teamchef Bjarne Riis erfreute sich mehr an Cancellaras Erfolg, als dass ihn der Zeitverlust von Andy Schleck bekümmerte. „Den Prolog zu gewinnen ist unglaublich. Wir haben uns das verdient. Wir sind jetzt in einer sehr guten Ausgangsposition“, sagte der Saxo Bank-Teamchef nach dem Rennen. „Wir wollen das Trikot in den nächsten Tagen verteidigen. Wenn wir an der Spitze des Feldes fahren, dann werden wir dadurch auch automatisch Stürzen aus dem Weg gehen.“

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