Radsport News Teamcheck 2011

Movistar: In Spanien weiter das Maß aller Dinge

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22.01.2011  |  (rsn) - Winterzeit ist Wechselzeit. In den letzten Wochen und Monaten hat sich auf dem Transfermarkt einiges getan. Um Sie zum Saisonbeginn auf dem Laufenden zu halten, gibt Radsport News einen Ãœberblick über die 18 ProTeams, stellt deren Aufgebote vor und bewertet Stärken und Schwächen.

Teil 11: Team Movistar

Nach langer Suche hat Eusebio Unzue mit Movistar doch noch einen Nachfolgesponsor für die französische Caisse d`Epargne gefunden. Einen wirklichen Siegfahrer konnte der Teammanager aber nicht mehr verpflichten. Der Saisonauftakt mit Etappenerfolgen der Neuzugänge Francisco Ventoso (bei der Tour Down Under) und Xavier Tondo (bei der Tour de San Luis) hätte allerdings nicht besser laufen können.

Kommen und Gehen: Mit dem wegen Dopings gesperrten Alejandro Valverde und dem zu Rabobank abgewanderten Luis Leon Sanchez fehlen Movistar die beiden Kapitäne. Mit dem Spanier Xavier Zandio und dem Kolumbianer Rigoberto Uran wechselten zwei weitere Leistungsträger zum britischen Sky Team. Ebenfalls nicht mehr an Bord sind die fünf Franzosen Arnaud Coyot (Saur-Sojasun), Mathieu Drujon (BigMat), Arnold Jeanneson (Fdjeux), Mathieu Perget (Ag2r) und Christophe Moreau, der im Alter von 39 Jahren seine Karriere beendet hat.

Ebenfalls nicht mehr zur Mannschaft gehören die Spanier Juan Jose Cobo (zu Geox-TMC) und Alberto Losada (zu Katjuscha). Der Portugiese Ruis da Costa ist nach einem positiven Dopingtest bei den nationalen Titelkämpfen derzeit freigestellt.

Die großen Lücken sollen zehn neue Fahrer schließen. Mit dem Spanier Xavier Tondo (von Cervélo) konnte Unzue einen starken Rundfahrer verpflichten. Die Vuelta 2010 beendete der 32-Jährige auf dem sechsten Platz. Auch Tondos Landsmann Sergio Pardilla (von Carmiooro) bewies in der vergangenen Saison  mit dem zweiten Gesamtrang bei der Österreich-Rundfahrt, Rang drei bei der Portugal-Rundfahrt und dem Gesamtsieg bei der Madrid-Rundfahrt, dass er sich bei den Mehretappenrennen wohl fühlt. Für die Sprints wurde Francisco Ventoso verpflichtet, der mit einem Etappensieg bei der Tour Down Under ein perfektes Debüt feiern konnte. Ein weiterer talentierter Neuzugang ist der Baske Benat Intxausti (von Euskaltel), in der Vorsaison Zweiter der Baskenland-Rundfahrt.

Von Quick Step kam der Weißrusse Branislau Samoilau,  2009 Dritter der Österreich Rundfahrt. Vom aufgelösten Cervélo-Team wechselte der litauische Zeitfahrspezialist Litauer Ignatas Konovalovas zu Movistar. Mit den Spaniern Jesus Herrada, Francisco Iriarte, Enrique Sanz sowie dem Chilenen Carlos Oyarzun stoßen gleich vier Neo-Profis zum spanischen ProTeam, das zudem noch an einer Verpflichtung des Italieners Franco Pellizotti interessiert sein soll.

Die Kapitäne: Mit David Arroyo, dem Überraschungszweiten des Giro d`Italia, und dem Tourzwölften Ruben Plaza hat Movistar zwei Fahrer, die bei den großen Rundfahrten unter die besten Zehn fahren können. Siegfahrer sind aber beide Spanier nicht. Gleiches gilt für Neuzugang Tondo.

Für kleinere Rundfahrten baut die Teamleitung auf den erfahrenen Spanier José Ivan Gutierrez, den zuletzt dauerverletzten Kolumbianer Mauricio Soler, Pardilla und Intxausti. In den Sprints ist man mit Ventoso und dem konstanten José Joaquin Rojas ordentlich aufgestellt.

Der Geheimtipp: Bereits 2010 lieferte der 24-jährige Benat Intxausti im Trikot von Euskaltel eine bärenstarke Saison ab. Bei der Baskenland-Rundfahrt und der Asturien-Rundfahrt verpasste er mit den Plätzen zwei und drei jeweils nur knapp den ersten Rundfahrtsieg seiner noch jungen Karriere. 2011 wird der Baske, der bei Euskaltel im Schatten von Samuel Sanchez und Igor Anton stand, besonders in den spanischen Rundfahrten mehr Freiheiten bekommen. Schreitet seine Entwicklung auch bei Movistar konstant weiter, so ist der erste Rundfahrtsieg nur noch eine Frage der Zeit

Stärken und Schwächen: Für die spanischen Rundfahrten hat Unzue mit Arroyo, Plaza, Tondo, Pardilla, Intxausti und Gutierrez eine starke Riege beisammen. In den ganz großen Rennen wird aber keiner der gennannten Fahrer in den Kampf um den Sieg eingreifen können. In den Sprints werden Ventoso und Rojas dem Team den einen oder anderen Sieg bescheren. Gegen Cavendish, Greipel und Co. werden aber auch die beiden Spanier machtlos sein. Auch in den flämischen Rennen und den Ardennenklassikern wird Movistar nicht viel zu bestellen haben.

Die Prognose: In Spanien wird Movistar weiter das Maß der Dinge sein. Geht es zu den großen Rennen der WorldTour, werden allerdings andere Teams die Hauptrolle spielen. Der Verlust von Valverde und Luis Leon Sanchez wird nicht zu kompensieren sein. Der gute Saisonstart wird dem Team allerdings für die nächsten Aufgaben sicherlich Rückenwind geben.

Movistar 2011: David Arroyo, Imanol Erviti, Jose Vicente Garcia Acosta, Jose Ivan Gutierrez, Jesus Herrada, Benat Intxausti, Francisco Iriarte, Pablo Lastras, David Lopez, Angel Madrazo, Sergio Pardilla, Luis Pasamontes, Francisco Perez, Ruben Plaza, José Joaquin Rojas Gil, Enrique Sanz, Xavier Tondo, Francisco Ventoso (alle Spanien), Vasyl Kyrienka, Branislau Samoilau (beide Weißrussland), Andrey Amador (Costa Rica), Marzio Bruseghin (Italien), Ignatas Konovalovas (Litauen), Juan Mauricio Soler (Kolumbien), Carlos Oyarzun (Chile)

Zugänge: Sergio Pardilla, Francisco Ventoso (beide Carmiooro), Xavier Tondo, Ignatas Konovalovas (beide Cervelo), Benat Intxausti (Euskaltel), Branislau Samoilau (Quick Step), Jesus Herrada, Francisco Iriarte, Enrique Sanz, Carlos Oyarzun (alle Neo-Profis)

Abgänge: Alejandro Valverde (Dopingsperre), Rui da Costa (unbekannt/drohende Dopingsperre), Rigoberto Uran, Xabier Zandio (beide Sky), Luis Leon Sanchez (Rabobank), Juan Jose Cobo (Geox-TMC), Arnaud Coyot (Saur-Sojasun), Mathieu Drujon (BigMat), Arnold Jeannesson (Fdjeux), Alberto Losada (Katjuscha), Mathieu Perget (Ag2r), Christophe Moreau (Karriereende)

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