Radsport News Teamcheck 2011

Sky: Noch nicht am Limit

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Team Sky bei der Tour Down Under Foto: ROTH

28.01.2011  |  (rsn) - Winterzeit ist Wechselzeit. In den letzten Wochen und Monaten hat sich auf dem Transfermarkt einiges getan. Um Sie zum Saisonbeginn auf dem Laufenden zu halten, gibt Radsport News einen Ãœberblick über die 18 ProTeams, stellt deren Aufgebote vor und bewertet Stärken und Schwächen.

Teil 17: Sky

Bei 21 Siegen kann der britische Sky-Rennstall auf eine gelungene Debütsaison zurückblicken. Am Limit ist das Team aber angesichts seiner individuellen Klasse noch lange nicht angekommen. Ein großer Coup, etwa ein Rundfahrtsieg oder Klassikererfolg, blieb bisher aus. Mit dem 30 Fahrer umfassenden Kader, der sowohl in der Spitze als auch in der Breite verstärkt wurde, peilt die Mannschaft von Manager Dave Brailsford im Jahr 2011 Siege bei den ganz großen Rennen an.

Kommen und Gehen: Mit dem Italiener Davide Vigano (zu Leopard-Trek) sowie den beiden Franzosen Sylvain Calzati (zu Bretagne Schuller) und Nicolas Portal (Karriereende) mussten nur drei Fahrer das Team verlassen. Alle drei standen im vergangenen Jahr zudem in der zweiten Reihe.

Im Gegenzug wurden gleich sieben neue Fahrer verpflichtet, so dass der Kader die vom Weltradsportverband UCI vorgegebene personelle Obergrenze von 30 Fahrern erreicht hat. Für Rundfahrtsiege soll der Australier Michael Rogers (von HTC Columbia) sorgen. Der 31-Jährige bewies 2010 unter anderem bei der Kalifornien-Rundfahrt und der Andalusien Rundfahrt seine Klasse. Beide Rennen konnte der dreifache Zeitfahrweltmeister gewinnen. Mit dem Deutschen Meister Christian Knees (von Milram/Pegasus) stieß kurzfristig noch ein weiterer guter Rundfahrer mit Allrounderqualitäten dazu.

Für die Berge wurden der Spanier Xabier Zandio und der Kolumbianer Rigoberto Uran (beide von Caisse d`Epargne) verpflichtet. Zandio gewann 2008 die Burgos-Rundfahrt, Uran wurde in der vergangenen Saison Siebter bei der Tour de Suisse. 2008 verpasste er mit Rang zwei bei der Katalonien-Rundfahrt und Rang drei bei der Lombardei-Rundfahrt nur knapp zwei prestigeträchtige Siege.

Für die Sprints und die Klassiker wurden der erfahrene Brite Jeremy Hunt und der Italiener Davide Appolonio (beide von Cervélo) unter Vertrag genommen. Hunt fuhr 2009 auf den dritten Platz von Kuurne-Brüssel-Kuurne, Appolonio überzeugte als Neo-Profi mit einem Etappensieg bei der Tour du Limousin sowie jeweils zweiten Plätzen beim GP de Fourmies und der Tour de Vendée. Die Liste der Neuzugänge wird vom britischen Neoprofi Alex Dowsett vervollständigt.

Die Kapitäne: Mit Blick auf die großen Rundfahrten werden sich der Brite Bradley Wiggins und Neuzugang Rogers die Kapitänsrolle teilen. Wiggins war 2009 als Vierter die große Überraschung der Tour de France. An diese Leistung will der 30-Jährige nach einer verkorksten Tour 2010 wieder anknüpfen. Rogers konnte in Frankreich bisher noch nicht über drei Wochen überzeugen. Beim Giro d'Italia 2009 deutete er mit Platz sieben aber an, dass er ganz vorne mitmischen kann. Als starke Zeitfahrer können sowohl Wiggins als auch Rogers auch in einwöchigen Rundfahrten um den Sieg mitfahren. Gleiches gilt für den Schweden Thomas Löfkvist, 2008 Zweiter der Deutschland Tour.

Die Klassikerfraktion wird vom 23-jährigen Norweger Edvald Boasson Hagen und dem zehn Jahre älteren Juan Antonio Flecha eingeführt. Der Spanier gewann in der vergangenen Saison mit Omloop Het Nieuwsblad seinen ersten großen Klassiker. Dagegen musste Boasson Hagen aufgrund einer langwierigen Achillessehnenverletzung auf die komplette Frühjahrssaison verzichten. Dass er auf flämischen Straßen Siege einfahren kann, zeigte der Allrounder im Jahr 2009 mit seinem Erfolg bei Gent-Wevelgem. Zudem wird Boasson Hagen aufgrund seiner Zeitfahrstärke auch bei kleineren Rundfahrten auf Gesamtwertung fahren.

In den schweren Eintagesrennen setzt die Teamleitung vor allem auf den Australier Simon Gerrans, der 2009 bei allen drei Ardennenklassikern unter die besten Zehn fuhr. Auch die Neuzugänge Knees und Uran sind auf schwerem Terrain für vordere Platzierungen gut. In den Sprints können Boasson Hagen, der Neuseeländer Greg Henderson, der Brite Ben Swift - zweifacher Etappengewinner der Tour Down Under - sowie der Australier Chris Sutton Siege einfahren.

Der Geheimtipp: Peter Kennaugh gilt als das größte britische Rundfahrtalent. In seiner ersten Profisaison wurde der 21-Jährige durch einen Schlüsselbeinbruch im Frühjahr zurückgeworfen und erhielt zunächst nur wenige Freiheiten. Erst bei den britischen Straßenmeisterschaften hatte Kennaugh freie Fahrt und wurde prompt Zweiter des Straßenrennens. Die teaminterne Konkurrenz ist durch die Neuzugänge Rogers, Knees und Uran nicht unbedingt kleiner geworden. Aber auch Kennaugh hat seine ersten Erfahrungen gesammelt und wird bei der einen oder anderen kleineren Rundfahrt oder bei einem hügeligen Eintagesrennen auf eigene Rechnung fahren dürfen.

Stärken und Schwächen: Das Sky-Team hat viele Optionen, um in nahezu allen Rennen vorne mitfahren zu können. Die starken Neuzugänge verleihen der Mannschaft weitere Substanz und Tiefe. Trotzdem gibt es, abgesehen von Boasson Hagen, keinen echten Sieggaranten. Die Rundfahrerfraktion ist stark besetzt und macht Hoffnung auf Erfolge. Gleiches gilt für die Sprints; in kleineren Rennen werden sicherlich Etappensiege heraus springen. Gegen die Weltspitze um Mark Cavendish, Tyler Farrar, André Greipel oder Alessandro Petacchi werden die Sky-Sprinter meistens aber den kürzeren ziehen. Boasson Hagen wird in den flämischen Klassiker um Siege mitfahren können, bei den bergigen Rennen sieht es dagegen mau aus.

Prognose: Im zweiten Jahr als ProTeam wird es für Sky deutlich besser laufen. 20 Siege sollten machbar sein. Treten die Kapitäne in Topform zu ihren Saisonhöhepunkten an, so könnte es 2011 auch mit dem ersten großen Sieg in der noch jungen Teamgeschichte klappen.

Sky 2011: Stephen Cummings, Alex Dowsett, Russell Downing, Chris Froome, Jeremy Hunt,Peter Kennaugh Ian Stannard, Ben Swift, Geraint Thomas, Bradley Wiggins (alle Großbritannien), Simon Gerrans, Mathew Hayman, Michael Rogers, Chris Sutton (alle Australien), Kurt Asle Arvesen, Edvald Boasson Hagen, Lars Petter Nordhaug (alle Norwegen), Davide Appollonio, Dario Cioni Morris Possoni (alle Italien), Xabier Zandio, Juan Antonio Flecha (beide Spanien), Christian Knees (Deutschland), Rigoberto Uran (Kolumbian), John Lee Augustyn (Südafrika), Kjell Carlström (Schweden), Serge Pauwels (Belgien), Michael Barry (Kanada), Thomas Löfkvist (Schweden), Greg Henderson (Neuseeland)

Zugänge: Rigoberto Uran, Xabier Zandio (beide Caisse d`Epargne), Jeremy Hunt, Davide Appollonio (beide Cervelo), Michael Rogers (HTC Columbia), Christian Knees (Sky), Alex Dowsett (NeoProfi)

Abgänge: Davide Vigano (Leopard-Trek), Sylvain Calzati (Bretagne Schuller), Nicokolas Portal (Karriereende)

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