68. Polen-Rundfahrt

Liquigas ebnet Sagan den Weg

Von Wolfgang Brylla aus Cieszyn

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Peter Sagan (Liquigas-Cannondale) feiert seinen Sieg auf der 4. Etappe der Polen-Rundfahrt. | Foto: ROTH

03.08.2011  |  (rsn) - In einem spannenden Finale der 4. Etappe der Polen-Rundfahrt (WT) über 177 Kilometer von Oświęcim nach Cieszyn hatte Peter Sagan (Liquigas-Cannondale) die Nase vorn. Der Slowakische Meister hatte sich auf den letzten Metern absetzen können und die Ziellinie mit einem Vorsprung von drei Sekunden überquert. Sagan verwies Titelverteidiger Daniel Martin (Garmin-Cervelo) auf Rang zwei. Dritter wurde der Italiener Marco Marcato (Vacansoleil-DCM).

Der 26-jährige Marcato konnte sich für seinen Schnitzer aus dem Vorjahr rehabilitieren. Bei der letzten Auflage der Tour de Pologne feierte er schon seinen Etappensieg auf dem Kopfsteinpflaster im Stadtzentrum von Cieszyn, als ihm einer der Betreuer zurief, dass noch eine Runde zu fahren sei. Marcato versuchte damals zwar noch sein Bestes, um sich irgendwie ins Ziel zu retten, aber er wurde auf der Schlussrunde vom Hauptfeld wieder eingeholt.

Diesmal wiederholte Marcato nicht denselben Fehler, allerdings reichte es für ihn letztendlich nur zu Platz drei. Im polnischen und tschechischen Stadtteil von Cieszyn, wo die Fahrer drei sechs Kilometer lange Runden absolvieren mussten, gab es Attacken im Sekundentakt. Lange hielt sich der Moldawier Alexander Pliuschin (Katjuscha) an der Spitze, der zuvor die Lücke zu Chad Bayer (BMC) geschlossen hatte. Der 24-jährige US-Amerikaner gehörte einer vierköpfigen Fluchtgruppe an, die sich nach 45 Kilometern gebildet hatte. Außer Bayer suchten auch die Polen Bartłomiej Matysiak (CCC Polsat Polkowice) – der Führende in der Bergwertung - und Kamil Gradek (Straßennationalmeisterschaft) sowie der Italiener Federico Rocchetti (De Rosa) ihr Heil in der Flucht.

Der Vorsprung des Quartetts wuchs sehr schnell auf sieben Minuten an. Am Fuße zum Kubalonka-Anstiegs (767 Höhenmeter) lag das Peloton fast vier Minuten hinter der Spitzengruppe zurück. Dreimal mussten die Fahrer am Mittwoch den Kubalonka-Berg (1. Kat.) bezwingen. Auf der Schlussabfahrt nach Cieszyn attackierte Beyer und konnte sich absetzen. Matysiak, Gradek und Rocchetti wurde von dem Feld, das in mehrere kleine Gruppen zerfiel, gestellt. Marcel Kittel (Skil-Shimano), der im Gelben Trikot des Gesamtführenden fuhr, hatte in den Bergen Probleme, das Tempo mitzugehen.

In Cieszyn schloss zuerst der Australier Simon Clarke (Astana) zu Beyer und Pliuschin auf, um sich dann alleine Richtung Ziel zu begeben. Dank einer enormen Aufholarbeit von Maciej Paterski und Vincenzo Nibali (beide Liquigas-Cannondale) wurde Clarke von der rund 40-köpfigen Verfolgergruppe geschluckt.

Der überragende Sagan drückte 500 Meter vor dem Ziel auf die Tube. Martin und Marcato sowie alle anderen Konkurrenten reagierten zu spät und mussten den Slowaken ziehen lassen. Paul Martens (Rabobank) und Fabian Wegmann (Leopard-Trek) verpassten knapp den Sprung aufs Treppchen und mussten sich mit den Plätzen vier und fünf begnügen.

Sagan übernahm die Führung im Gesamtklassement vor Marcato und Romain Feillu (Vacansoleil-DCM). Wegmann belegt nach der 4. Etappe den achten Platz mit einem Rückstand von 13 Sekunden. In der Punktewertung zog Feillu an Kittel vorbei.

“Ich hatte heute gute Beine und das Team hat großartige Arbeit geleistet”, sagte Sagan im Ziel. “Wir waren guter Dinge, dass es zum Zielsprint einer größeren Gruppe kommen würde und so ist es auch gekommen.“ Das Gelbe Trikot will der Liquigas-Sprinter nicht mit aller Macht verteidigen. “Die nächsten Etappen werden sehr hart. Ich werd’s versuchen, aber wenn das Tempo zu hoch ist, werde ich nicht mitgehen. Ich bin in erster Linie hier, um mich auf die Vuelta vorzubereiten“, erklärte Sagan.

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