Verletzung schlimmer als angenommen

Tour-Absage Tiefpunkt in Schlecks Seuchenjahr

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Andy Schleck 8radioShack-Nissan) muss beim 64. critérium du Dauphiné aufgeben. | Foto: ROTH

13.06.2012  |  Leipzig/Luxemburg (dapd) - Keine Form, Krach mit dem Teamchef, keine Tour de France: Andy Schleck durchlebt die wohl schlimmste Zeit seiner Karriere und ist bei der in gut zwei Wochen beginnenden Frankreich-Rundfahrt nur Zuschauer.

Luxemburger Medien berichteten, dass sich Schleck bei seinem Sturz beim Critérium du Dauphiné am vergangenen Donnerstag schlimmer verletzt hat als zunächst angenommen. Während das "Luxemburger Wort" von einem Kreuzbeinbruch schreibt, berichtet das "Tageblatt" von einen Beckenbruch. Schleck selbst wollte eine Tour-Absage zunächst nicht kommentieren, sein Vater Johnny bestätigte dies jedoch gegenüber dem Luxemburger Sender RTL.

Der 27-Jährige wird wohl mindestens fünf Wochen ausfallen. Sein Team RadioShack-Niaan räumte lediglich ein, dass Schleck ärztlich betreut werde und beraumte für Mittwochnachmittag eine Pressekonferenz an. Der Tour-Sieger von 2010 und Zweite des Vorjahres war im Zeitfahren der Dauphiné gestürzt, als er von starkem Seitenwind erfasst worden war. Schleck setzte das Rennen trotz großflächiger Prellungen und Schürfwunden zunächst fort, ehe er am Samstag auf der vorletzten Etappe der Tour-Generalprobe vom Rad stieg.

Bei der am 30. Juni in Lüttich beginnenden Tour dürfte nun Andreas Klöden neben Andy Schlecks älterem Bruder Fränk der RadioShack-Kapitän sein. Der aufgrund der etwa 100 Zeitfahrkilometer ohnehin nicht als großer Tour-Favorit eingestufte Schleck könnte sich nun auf ein weiteres Duell mit seinem Dauerrivalen Alberto Contador konzentrieren.

Der Spanier wird nach Ablauf seiner Dopingsperre an der Mitte August beginnenden Vuelta a Espana teilnehmen und hätte sicherlich nichts gegen ein Kräftemessen mit seinem Dauerkonkurrenten. Ein Sieg gegen Contador dürfte das Seuchenjahr für den sensiblen Luxemburger allerdings auch nicht retten.

Schlecks Formkrise zieht sich praktisch wie ein roter Faden durch die Saison. Bei Paris-Nizza stieg er ebenso vorzeitig aus wie bei der darauf folgenden Katalonien-Rundfahrt, in den Ardennenklassikern ging ihm weit vor dem Finale die Luft aus. Es folgte eine sechswöchige Rennpause. Im Mai musste er sich zudem wegen Knieproblemen behandeln lassen, weshalb er bei der Dauphiné schon vor seinem Sturz chancenlos war.

Hinzu kamen Verstimmungen mit seinem neuem Teamchef Johan Bruyneel. Der ebenso forsche wie erfolgsbesessene Belgier wurde Schleck durch die Fusion der Teams Leopard-Trek und RadioShack quasi vor die Nase gesetzt. Team-Mäzen Flavio Becca fordert von Bruyneel, aus dem hochbegabten Schleck einen eiskalten Champion zu formen, der nicht ständig während des Rennens auf das Wohl und Wehe von Bruder Frank achtet.

Erst verstimmte Bruyneel die Gebrüder Schleck, als er frühzeitig ankündigte, deren sportlichen Ziehvater Kim Andersen nicht mit zur Tour zu nehmen. Dann kritisierte er Fränk über die belgische Presse, weil dieser wegen einer, wie Bruyneel meinte, nicht so schwerwiegenden Verletzung beim Giro d'Italia ausgestiegen sei.

In der Szene wird gemutmaßt, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die Beziehung von Bruyneel zu den Schlecks endgültig zerbricht. Zu einer Implosion im kriselnden "Monster-Team" wird es zumindest bei der Tour de France nun nicht kommen.

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