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24.01.2013 | (rsn) – Gegen den wie entfesselt fahrenden Nobody Alex Diniz (Funvic Brasilinvest) schien am Mirador del Potrero zwar kein Kraut gewachsen. Doch Tejay van Garderen kann mit der ersten Bergprüfung der Tour de San Luis (Kat. 2.1) sehr zufrieden sein. Der 24 Jahre alte US-Amerikaner war in der hochkarätig besetzten Gruppe dabei, die den kleinen Brasilianer im rund fünf Kilometer langen Schlussanstieg der 3. Etappe vergeblich jagte.
Für van Garderen sprang bei der Bergankunft in 1.270 Metern Höhe schließlich der fünfte Platz heraus, mit 25 Sekunden Rückstand auf den Sensationssieger. Möglicherweise wäre sogar ein noch besseres Ergebnis möglich gewesen, denn wie der Tour de France-Fünfte erklärte, habe er gar nicht gewusst, dass Diniz noch vor seiner Gruppe fuhr.
„Ich wollte einfach bei den Führenden bleiben und hoffe, sie im Zeitfahren zu distanzieren. Ich habe auf dem letzten Kilometer attackiert, aber im Prinzip bin ich einfach happy, dass ich vorne dabeibleiben konnte. Ich fühle mich gut", betonte der BMC-Kapitän, der vor dem Beginn der Rundfahrt den Ball noch flachgehalten und von einem Vorbereitungsrennen gesprochen habe, bei dem man nicht allzu von ihm erwarten solle.
Angesichts des knappen Rückstands auf Diniz und der Tatsache, dass er der beste Zeitfahrer der Top Ten des Gesamtklassements ist, spricht viel dafür, dass sich van Garderen nach dem 19,2 Kilometer langen Zeitfahren, das am heutigen Donnerstag in San Luis auf dem Programm steht, das Trikot des Gesamtführenden wird überstreifen können. Zudem hat der Gewinner des Weißen Trikots der Tour 2012 am Mittwoch überraschend Zeit auf zwei seiner schärfsten Konkurrenten gutmachen können. Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) büßte im Schlussanstieg 48 Sekunden auf Diniz ein, Vincenzo Nibali (Astana) kam sogar mit 2:03 Minuten Verspätung – und in einer Gruppe mit van Garderens Helfer Dominik Nerz – ins Ziel und dürfte alle Chancen auf seinen zweiten Gesamtsieg nach 2010 bereits verspielt haben.
Zufrieden mit der Leistung seiner Fahrer war der BMC-Teamchef. „Die Mannschaft hat die siebenköpfige Ausreißergruppe stets im Auge behalten“, sagte John Lelangue. „Wir mussten etwas Gas geben, aber die Jungs haben einen großartigen Job gemacht, alles kontrolliert und Tejay vor dem letzten Anstieg in eine gute Position gebracht", kommentierte der Belgier die Vorstellung von Nerz & Co.