Vorschau 65. Critérium du Dauphiné

Tour-Generalprobe mit vier Bergankünften

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Alberto Contador (Saxo-Tinkoff), Chris Froome (Sky) und Joaquim Rodriguez (Katusha) | Foto: ROTH

01.06.2013  |  (rsn) – Auch die 65. Auflage des Critérium du Dauphiné (2. – 9. Juni / WT) wird von zahlreichen Stars genutzt, um sich für die in vier Wochen anstehende Tour de France in Form zu fahren. In diesem Jahr wartet die Fernfahrt durch den französischen Süden mit einem besonders schweren Profil auf, unter anderem mit insgesamt vier Bergankünften und dem legendären Anstieg nach L‘Alpe d’Huez, der diesmal aber nicht als Schlussanstieg bewältigt werden muss.

Am Start der siebentägigen Fernfahrt stehen die 19 WorldTour-Mannschaften, die drei französischen Zweitdivisionäre Cofidis, Bretagne- Séché Environnement und Europcar sowie das deutsche NetApp-Endura-Team, das sein Debüt beim Critérium du Dauphiné gibt.

Die Strecke: Den Auftakt des Critérium du Dauphiné macht in diesem Jahr ausnahmsweise kein Prolog. Zu Beginn wartet eine hügelige Etappe über 121 Kilometer mit Start und Ziel im schweizerischen Champéry – die Strecke der Etappe führt aber trotzdem hauptsächlich durch Frankreich. Die 2. Etappe führt die Fahrer dann südlich des Genfer Sees in Richtung Westen nach Oyonnax, wo sich voraussichtlich die Sprinter und Ausreißer um den Tagessieg streiten dürfen. Gleiches gilt auch für Tag drei, der in Tarare im Département Rhone endet.

Um den großen Stars einen weiteren Grund für einen Dauphiné-Start zu liefern, hat die ASO erneut das Einzelzeitfahren denen der kommenden Tour angepasst. Auf der 4. Etappe geht es zwischen Villars-les-Dombes und Parc des Oiseaux über einen 32,5 Kilometer langen Roller-Parcours. Zum Vergleich: Die beiden Zeitfahrprüfungen bei der „Großen Schleife“ im Juli werden 32 und 33 Kilometer lang sein.

Anschließend folgen die schweren Kletterpartien: Zunächst steht am Ende der 5. Etappe eine Bergankunft in Valmorel an, gefolgt von einer Bergetappe durch die Savoien ins Tal der Isère nach Grenoble. Spektakulärer wird es aber noch am Wochenende mit den Bergankünften in Superdévoluy und Risoul.

Auf der 7. Etappe geht es schon früh die berühmten 21 Kehren von L’Alpe d’Huez hinauf. Doch in diesem Jahr haben die Streckenplaner der ASO beschlossen, dass an der Bergwertung auf 1.860 Metern nicht Schluss ist. Wie bei der 100. Tour de France im Juli wird die Strecke über die Alpe und den Col de Sarenne und dann hinab nach Freney d’Oisans führen. Doch im Gegensatz zur Tour wird das Peloton nicht wieder hinauf nach L’Alpe d’Huez klettern, sondern über den Col du Noyer zur Bergankunft Superdévoluy weiterfahren.

Dort wird auf 1.503 Metern die Vorentscheidung über den Gesamtsieg fallen, bevor am Tag danach das große Finale in Risoul wartet. Auf den letzten 40 Kilometern der 8. Etappe gibt es laut ASO keinen einzigen flachen Meter mehr, denn vor der Zielankunft in Risoul in 1.844 Metern Höhe muss bereits der Col de Vars (2.100 Meter) bezwungen werden.

Die Favoriten: In Abwesenheit von Titelverteidiger Bradley Wiggins (Sky) könnte dessen britischer Landsmann und Teamkollege Chris Froome nach Siegen bei der Tour of Oman, dem Critérium International und der Tour de Romandie zu seinem Nachfolger werden.

Doch der Brite trifft in den französischen Alpen auf eine bärenstarke Konkurrenz - allen voran auf Spaniens Alberto Contador (Saxo-Tinkoff). Die beiden, die auch für die Tour de France im Juli als Top-Favoriten gelten, stehen vor allem wegen des Zeitfahrens über der Konkurrenz. Gerade am Berg wird jedoch der Spanier Joaquim Rodriguez (Katusha) versuchen, ihnen den Rundfahrtsieg streitig zu machen.

Neben diesem Trio ist vor allem auf den beim Giro erst spät in Form gekommenen Spanier Samuel Sanchez (Euskaltel) und die Belgier Jurgen Van den Broeck (Lotto-Belisol) sowie Thomas De Gendt (Vacansoleil-DCM) zu achten, hinter deren Form ein kleines Fragezeichen steht. Sie könnten zum Nutznießer werden, wenn die großen Tour-Favoriten es vermeiden wollen, in den roten Bereich zu fahren.

Das gilt auch für den US-Amerikaner Andrew Talansky (Garmin-Sharp), den Dänen Rein Taaramäe (Cofidis), den Dänen Jakob Fuglsang (Astana) sowie das Franzosen-Duo Thomas Voeckler und Pierre Rolland von Europcar. Interessant zu beobachten könnte auch der Italiener Damiano Caruso (Cannondale) sein, der ähnlich wie Sanchez gegen Ende des Giro stärker wurde und möglicherweise nach der einwöchigen Pause umso stärker ist.

Die Reihen der Sprinter sind angesichts des schweren Parcours nicht besonders dicht. Neben dem Französischen Meister Nacer Bouhanni (FDJ), der einen starken Giro gefahren ist, sind hier vor allem Norwegens Edvald Boasson Hagen (Sky), Andrea Guardini (Astana) aus Italien und der Belgier Gianni Meersman (Omega Pharma - Quick-Step) zu nennen. Hinzu kommen Ex-Weltmeister Thor Hushovd (BMC), Spaniens Koldo Fernandez (Garmin-Sharp) und auch der Deutsche Nikias Arndt (Argos-Shimano), der sich durchaus Chancen ausrechnen darf.

Die Etappen:

1. Etappe, 2. Juni: Champéry-Champéry, 121 km

2. Etappe, 3. Juni: Châtel - Oyonnax, 183 km

3. Etappe, 4. Juni: Ambérieu-en-Bugey - Tarare, 164 km

4. Etappe, 5. Juni: Villars-les-Dombes-Parc desOiseaux, 32,5 km, EZF

5. Etappe, 6. Juni: Grésy-sur-Aix - Valmorel, 139 km

6. Etappe, 7. Juni: La Léchère - Grenoble, 141,5 km

7. Etappe, 8. Juni: Le Pont-de-Claix - Superdévoluy, 184 km

8. Etappe, 9. Juni: Sisteron - Risoul, 152 km

Die Teams: Ag2R, Astana, Blanco, BMC, Cannondale, Euskaltel – Euskadi, FDJ, Garmin-Sharp, Katusha, Lampre-Merida, Lotto-Belisol, Movistar, Omega Pharma – QuickStep, Orica GreenEdge, RadioShack-Leopard, Sky, Argos-Shimano, Saxo-Tinkoff, Vacansoleil – DCM, Cofidis, Bretagne- Séché Environnement, Europcar, NetApp-Endura

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