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24.07.2013 | (rsn) – Tour-Rekordhalter Stuart O'Grady (Orica GreenEdge) hat zugegeben, vor der Tour de France 1998 kurzzeitig EPO genommen zu haben. „Ich habe es mir selbst besorgt. Es war sonst niemand beteiligt. Das Team war in keiner Weise einbezogen“, sagte der 39 Jahre alte Australier der Zeitung The Herald Sun. O’Grady fuhr damals für das französische GAN-Team und war unter anderem Teamkollege von Jens Voigt. Er gewann bei der Tour eine Etappe und fuhr im Gelben Trikot.
Am Montag hatte O’Grady, der in diesem Jahr mit 17 Tour-Teilnahmen mit dem US-Amerikaner George Hincapie gleichgezogen hatte, überraschend seinen Rücktritt erklärt, nachdem er vor der Tour de France noch angekündigt hatte, bis zur nächsten Frankreich-Rundfahrt weitermachen zu wollen. In dem Bericht der Untersuchungskommission des französischen Senatsbericht wird sein Name in Verbindung mit einer verdächtigen Probe aufgelistet.
O’Grady erklärte, dass er zu EPO gegriffen habe, um bei seiner zweiten Tour de France mithalten zu können. „Nach meiner ersten Tour (1997), als ich auf einer Bergetappe fünf Kilometer nach dem Start abgehängt worden war, habe ich micht gefragt, was zum Teuefel ich in diesem Sport verloren hätte. Ich war auch nicht annähernd wettbewerbesfähig, dabei sollte ich das sein. Es war kein systematisches Doping, ich habe nicht versucht, die Menschen zu täuschen, ich habe im Grunde nur versucht, in etwas zu überleben, was eine sehr graue Zone war“, fügte O’Grady an.
Der Paris-Roubaix-Gewinner von 2007, der über die Stationen Crédit Agricole (1999-2003), Cofidis (2004/2005) auch zum damaligen CSC/Saxo Bank-Team von Bjarne Riis kam, für das er von 2006 bis 2010 fuhr, gab an, dass er das EPO damals in einer Apotheke gekauft habe und es nur zwei Wochen vor der Tour 1998 zu sich nahm.
„Ich habe nur sehr kleine Mengen benutzt, weil ich viele Horror-Geschichten darüber gehört hatte. Ich habe nur das absolute Minimum dessen genommen, wovon ich hoffte, dass es mich würde durchbringen können“, so O’Grady. „Als dann die Festina-Affäre passierte, habe ich es weggeworfen und das war das letzte Mal, das ich es (EPO, d. Red.) jemals berührt habe.“